Meerwasser
Seefeder
Wenn von Seefedern die Rede ist, geht es nicht etwa um das Gefieder irgendwelcher Meeresvögel, das ihren Besitzern ausfällt und auf den Meeresgrund sinkt. Seefedern gehören zu den Nesseltieren und bilden innerhalb der Klasse der Blumentiere (Anthozoa) in der Unterklasse Octocorallia die Ordnung Pennatulacea. Helmut Göthel
Ein künstlicher tropischer Küstenquerschnitt
Die meisten Meeresaquarien sind reine Korallenbecken. Für das Lehraquarium an der Universität Gießen sollte es etwas mehr Meer sein. | VON KAI CZEPA
Die biologische Vielfalt auf dem Planeten Erde ist vielerorts durch anthropogene (menschliche) Einflüsse beeinträchtigt. Zwar geht die stärkste Bedrohung von Habitat- Verlusten aus, doch erlangt auch der globale Klimawandel immer größere Bedeutung. Marine Ökosysteme, beispielsweise Korallenriffe, geraten dabei stärker ins Blickfeld. Sie sind aufgrund ihres Artenreichtums und wegen der von ihnen erbrachten ökosystemaren Dienstleistungen von großer Bedeutung. Zugleich sind gerade sie aufgrund des Klimawandels besonders gefährdet. Die steigenden Wassertemperaturen und die zunehmende Versauerung der Ozeane sind dabei besonders problematisch.
Brandgefährlich
Anders als bei vielen Steinkorallen, die von einer Vielzahl verschiedener Fische, Krebse und weiterer Wirbelloser bewohnt werden, sind die Äste der Netz-Feuerkoralle (Millepora dichotoma) aus dem Roten Meer aufgrund ihrer sehr stark nesselnden Wehrpolypen nur wenig einladend für mögliche Untermieter. Eine Ausnahme stellen die noch nicht genauer bestimmten Feuerkorallen-Springkrebse der Gattung Galathea dar, die man nachts regelmäßig auf diesen Korallen antreffen kann. Helmut Göthel
Immer schön aufmerksam!
Im dicht besiedelten Korallenriff ist es vor allem für ganz kleine Fische von existenzieller Bedeutung, stets ihre unmittelbare Umgebung genau zu beobachten, damit sie nicht das Opfer eines der zahlreichen größeren Jäger werden. Der bei den Malediven endemische Malediven-Spitzkopfschleimfisch (Helcogramma maldivensis), auch als Malediven-Dreiflosser bezeichnet, erreicht lediglich eine Länge von maximal vier Zentimetern.
Netz-Feuerkoralle
Trotz ihres Kalkskeletts handelt es sich bei den Feuerkorallen der Gattung Millepora nicht um Steinkorallen der Ordnung Scleractinia, die wiederum der Klasse der Blumentiere (Anthozoa) zugeordnet werden. Vielmehr gehören die knapp 20 Arten dieses einzigen Genus der Familie Milleporidae systematisch zu den Hydrozoen (Hydrozoa). Neben den Steinkorallen als wichtigste Bildner tropischer Korallenriffe kommt auch den schnellwüchsigen Feuerkorallen eine entscheidende Rolle beim Riffaufbau zu.