Meerwasser
Kein Krieg der Sterne
Zwei Seesterne in innigem Kontakt: Paarung, Revierkampf oder gar Kannibalismus? Da diese Stachelhäuter ihre Geschlechtsprodukte in der Regel ohne körperliche Vereinigung ins Wasser abgeben, scheint der erste Gedanke abwegig – doch man kann sich irren. | Von Uwe Dost
Beim Besuch der Meerwasserabteilung der Firma Kölle-Zoo in Stuttgart entdeckte ich in einem Schauaquarium einen „Doppeldecker“: zwei aufeinandersitzende Seesterne. Die Nachfrage ergab, dass es sich dabei um zwei Exemplare des Grabenden Seesterns (Archaster cf. typicus) handelte. Diese Art ist kein Farbwunder, wird aber dennoch häufig in Meeresaquarien eingesetzt, weil sie, wie ihr Name schon vermuten lässt, auf der Nahrungssuche ständig den Bodengrund durchpflügt.
Sorglos-Paket zum günstigen Preis: Eheim Incpiria 300
Eigentlich verband unser Autor Eheim nie mit Meeresaquaristik – bis er beruflich im Eheim- Werk in Deizisau bei Stuttgart zu tun hatte und dort etliche Meeresaquarien und ein riesiges Wandgemälde mit einem tollen Meeresmotiv bewundern durfte. | Von Werner Baumeister
Die Firma Eheim begleitet mein Aquarianerdasein, seitdem ich denken kann. Früher waren es vor allem die Aquarienfilter und -pumpen, die ich benutzte. Als ich später zur Fraktion der Meeresaquarianer wechselte, setzte ich Eheim-Produkte – abgesehen von den Pumpen – nur gelegentlich ein. Doch seit einiger Zeit bedient die Firma aus Deizisau mit einer ganzen Linie von Komplettaquarien und Zubehör auch die salzige Variante unseres Hobbys. Ich betreibe seit gut einem Jahr ein „Incpiria 300“. Wird diese Aquarienserie dem Eheim-Qualitätsanspruch gerecht?
Ohne Helfer wird es schwer.
Name: Großer Drachenkopf
Mit seinem wahrhaft skurrilen Aussehen könnte er die Rolle eines furchterregenden Monsters in einem Horror- oder Fantasy-Film übernehmen. Sein großer, breiter Kopf ist, wie bei allen Vertretern seiner Familie, mit Hautknochenplatten gepanzert und dornenartigen Stacheln versehen. Die Ränder seiner Kiemendeckel enden in mehreren langen, aber ungiftigen Stacheln. Helmut Göthel
Ansitz in „luftiger“ Höhe
Anders als andere Vertreter aus der Familie der Büschelbarsche (Cirrhitidae), die als Untergrund Steinkorallen oder ähnliches Hartsubstrat bewohnen, ist der Langnasen-Büschelbarsch oder Langschnauzen-Korallenwächter (Ocycirrhites typus) fast ausschließlich auf den flexiblen, weit ins freie Wasser ragenden Fächern oder Ästen verschiedener Gorgonien oder Schwarzer Korallen in steil abfallenden Außenriffabschnitten anzutreffen, die zumindest teilweise starker Strömung ausgesetzt sind. Aufgrund seiner charakteristischen Färbung hat dieser Fisch in der Meerwasseraquaristik den Spitznamen „Küchentuch“ erhalten. Namensgebend für alle Cirrhitiden sind die gut sichtbaren Büschel an den Spitzen der vorderen Rückenflossenhartstrahlen. Langnasen-Büschelbarsche sind Ansitzjäger, die gut getarnt auf vorbeitreibende größere Planktonorganismen, kleine Fischchen oder Garnelen warten, die sie blitzschnell erbeuten, sobald sie in ihre Reichweite gelangen. Nach jedem Jagdversuch, ob erfolgreich oder nicht, kehren sie zu ihrer Sitzwarte zurück und legen sich erneut auf die Lauer. Helmut Göthel
Zwei ganz verschiedene Büschelbarsche
Riesen-Korallenwächter und Gestreifter Büschelbarsch: Der eine ist tarnfarben und lebt scheu und versteckt, der andere bevorzugt exponierte Lauerplätze und zeigt auffallende Farbmuster. | Von Horst Mossleitner
Die beiden hier vorgestellten Arten von Büschelbarschen oder Korallenwächtern (Familie Cirrhitidae) sehen nicht nur ganz unterschiedlich aus, sondern sie zeigen auch deutlich voneinander abweichende Verhaltensweisen. Der Riesen-Korallenwächter (Cirrhitus pinnulatus Bloch & Schneider, 1801) wird seinem Populärnamen wahrlich gerecht, wird er doch bis zu 30 Zentimeter lang! Seine variable Grundfärbung besteht aus einer Mischung aus olivfarbenen, braunen und schwarzen Tönen, die jedoch immer von weißen bis gelblichen, gezackten Flecken durchbrochen wird. Auch die namensgebenden Hautbüschel der harten Rückenflossenstrahlen sind weiß. Der Kopf ist mit orangebraunen Punkten übersät. In seinem natürlichen Umfeld ergibt dieses Kleid eine vortreffliche, die Konturen des Fisches auflösende Tarnfärbung. Übrigens weisen Tiere aus Sri Lanka eher gedämpftere Töne auf mit weniger großen weißen Flecken, während Rotmeer-Individuen deutlicher eine Hell-Dunkel-Musterung zeigen.