Meerwasser
Kindergarten im Grünen
Wie die Anemonenfische der Gattung Amphiprion leben auch junge Dreifleck- Preußenfische (Dascyllus trimaculatus) häufig im Schutz teils stark nesselnder Seeanemonen. Ihre Eltern sucht man dort jedoch vergebens. Helmut Göthel
Das Minimalismus-Riff von Markus Butz
Es muss gar nicht so teuer sein, es geht auch bescheiden. Wohl dem, wer einen „salzigen Daumen“ hat – und gleichgesinnte Vereinskollegen! | Von Rainer Stawikowski
Ja, natürlich, sein Interesse für wasserlebende Tiere fand Markus Butz, Jahrgang 1967, schon als Kind: Als Fünf- oder Sechsjähriger fing er während des Sommer-Urlaubs Schollen an Dänemarks Ostseeküste, sein Vater war damals leidenschaftlicher Angler. Auch das Süßwasser-Getier daheim – Markus wuchs im Ruhrgebiet auf, genauer in Essen – begeisterte ihn: Im Frühling und im Sommer kescherte er Kaulquappen und Molche, ließ sie aber nach eingehendem Betrachten gleich wieder frei. Allerdings: Ein klammerndes Erdkröten- Paar (Bufo bufo), das ihm über den Weg lief, faszinierte ihn so sehr, dass er es einfach nach Hause mitnehmen musste. In einem Aquarium laichten die beiden dann, das war ein Erlebnis!
Tannenbäumchen im Meeresaquarium
Röhrenwürmer – was für ein Name für derart schöne Wesen! Mit ihren äußerst filigranen, oft farbenprächtigen Fiederkronen sind sie ein wahrer Schmuck im Meeresaquarium. Doch sind sie wirklich so anspruchslos wie oft behauptet? | Von Rolf Hebbinghaus und James W. Fatherree
Neben den allseits bekannten Regenwürmern enthält der Tierstamm der Ringel- oder Gliederwürmer (Annelida) über 17.000 weitere Arten, wobei allein mehr als 10.000 zu den Vielborstern (Polychaeta) gehören. Die meisten Polychäten leben frei beweglich in oder auf Meeresböden, betätigen sich als Detritus- Fresser oder auch als Räuber und sind bei den Aquarianern wenig beliebt. Auch unter den Röhren bauenden Polychäten gibt es viele unscheinbare, im Verborgenen lebende Formen – aber eben auch die Tannenbaumwürmer mit ihren wunderschönen Fangfächern!
Name: Dornenkrone
Mit unzähligen, bis zu fünf Zentimeter langen Giftstacheln an seinen bis zu 23 Armen und auf der Körperoberfläche hat der Dornenkronen-Seestern (Acanthaster planci), meist einfach nur „Dornenkrone“ genannt, seinen martialisch wirkenden deutschen Namen voll und ganz verdient. Bereits der Gattungsname bedeutet „Stachelstern“ (gr. acántha = „Stachel“, aster = „Stern“) und bezieht sich auf das unverwechselbare Aussehen dieses bis 40 Zentimeter großen Seesterns. Helmut Göthel
Furchtloser Tanz in Uniform
Wenn man beobachtet, wie die nur ungefähr zehn Zentimeter langen Gewöhnlichen Putzerfische (Labroides dimidiatus) zielstrebig und anscheinend völlig furchtlos auf einen wesentlich größeren Raubfisch zuschwimmen, um ihn zu putzen, fragt man sich immer wieder, warum sie nicht einfach gefressen werden. Dazu ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Putzerfische in Gegenwart des Räubers, hier eines Mondflossen- Zackenbarsches (Variola louti), keinerlei Fluchtreaktion zeigen, sondern ihn direkt anschwimmen. Flucht löst nämlich bei den meisten Fischfressern fast automatisch Beutefangverhalten aus.