Süsswasser
Echte Luftatmer: Landkrabben
Als Landkrabben bezeichnet man vor allem Arten aus der Familie Gecarcinidae, die sich überwiegend an Land aufhalten. Aber auch einige Scherenträger der Schwesterfamilie Sesarmidae (Mangrovenkrabben) sowie manche der primären Süßwasserkrabben sind echte Landbewohner. Die taxonomisch in die Süßwasserkrabben-Familie Gecarcinucidae einsortierte Spezies Austrothelphusa transversa in Australien überlebt sogar in der Wüste. | VON OLIVER MENGEDOHT
Doch bleiben wir zunächst bei den „klassischen“ Landkrabben, die das Meer nur noch für die Entwicklung ihrer Larven benötigen. Die am häufigsten im Handel und in den Aquaterrarien auftauchende Art ist Cardisoma armatum aus Westafrika. Sie ist von allen Angehörigen der Familie Gecarcinidae wohl am wenigsten tolerant gegenüber Trockenheit (Burggren & McMahon 1988). Man findet die Harlekinkrabbe mehrere Kilometer landeinwärts, aber immer in feuchter Umgebung.
Leben zwischen Land und Wasser
Mit ihrer außerordentlich interessanten Lebensweise „zwischen den Elementen“ schaffen Mangrovenkrabben eine Brücke zwischen der Aquaristik und der Terraristik. | VON MONIKA RADEMACHER
Mangrovenkrabben, die in die Familie Sesarmidae (Überfamilie Grapsoidea) gehören, findet man schon seit vielen Jahren im Zoofachhandel. Die Bezeichnung meint jedoch keine konkrete Krabbenart, sondern die umfangreiche Gruppe jener Gattungen und Arten, die in den Mangrovengebieten weltweit leben. Ihre hohe Toleranz gegenüber starken und häufigen Salinitätsschwankungen erlaubt diesen Kurzschwanzkrebsen die Anpassung an sehr unterschiedliche Habitate, die sowohl in unmittelbarer Nähe zum Meer als auch viele Kilometer landeinwärts liegen können.
Da ist doch der Wurm drin …
Manche halten Schlammröhrenwürmer und verwandte Arten für bestes Fischfutter, andere fürchten hohe Belastungen mit Krankheitserregern und Umweltgiften. Unser Autor wollte es genau wissen und trug einige Fakten über die Tierchen zusammen. | VON ROLAND SCHREIBER
Der Dreistachlige Stichling (Gasterosteus aculeatus) galt lange Zeit als Geheimtipp unter den Aquarianern (Schreitmüller 1915), denn er versprach Abhilfe, wenn sie vor knapp 100 Jahren eine Plage in ihren Fischbecken hatten: Schlammröhrenwürmer (Tubifex tubifex). Heute sind Stichlinge nur selten Gäste in unseren Aquarien, und der einst gefürchtete Wurm hat ein ganz anderes Image. Er gilt als proteinreiches Futtertier und gehört zum Standardsortiment im Handel. Aber was hat es mit den Gerüchten um seine Schadstoff- und Bakterienbelastung auf sich? Ist Tubifex wirklich ein hochwertiges Lebendfutter, oder gibt es Besseres? Und: Ist es sinnvoll, die Würmer selbst zu kultivieren?
Viagra für Aquarienfische
Auf einer Aquaristik-Börse pries ein Anbieter in Beutel verpackte, offenbar selbst gefangene Wasserflöhe und weiße Mückenlarven als „Viagra für Aquarienfische“ an. Der viele Börsenbesuchern offenbar amüsierende Vergleich ist trefflich gewählt, denn mit vitamin- und nährstoffreicher Kost in Form gebrachte Fische pflanzen sich willig fort. | VON UWE DOST
Wie so oft im Leben scheiden sich auch beim Thema Lebendfutter die Geister. Frisch gefangene Nährtiere gelten den einen als „eingefangene Sonnenstrahlen“ und scheinen für die Konditionierung der Fische unabdingbar. Bei den anderen dagegen überwiegen die Bedenken, dass sie über die Futterorganismen Parasiten oder Schadstoffe in die Aquarien einschleppen könnten.
Allerlei gesundes Grünzeug
Lebendfutter muss nicht immer tierischer Natur sein. Auch unseren Aquarienbewohnern schadet es nicht, ab und an frische Grünkost zu verspeisen. Was ursprünglich als Schmankerl für Garnelen und Welse gedacht war, stellt sich schnell als gesunde Leckerei für ganz viele Fische und Wirbellose heraus. | VON PETRA FITZ
Man nehme saisonales Gemüse, natürlich in Bio-Qualität oder aus dem eigenen Garten. Man wasche es, schneide es in dünne Scheiben und versenke es im Aquarium ... So einfach ist das! In der Regel verfüttere ich Zucchini. Für diesen Beitrag probierte ich allerdings noch andere Gemüsesorten aus, von denen ich schon als Nahrung für Aquarienbewohner gehört hatte. Das Grünzeug verarbeitete ich ungeschält, denn bekanntlich sitzen unter der Schale die besten Inhaltsstoffe.