Süsswasser
Da ist doch der Wurm drin …
Manche halten Schlammröhrenwürmer und verwandte Arten für bestes Fischfutter, andere fürchten hohe Belastungen mit Krankheitserregern und Umweltgiften. Unser Autor wollte es genau wissen und trug einige Fakten über die Tierchen zusammen. | VON ROLAND SCHREIBER
Der Dreistachlige Stichling (Gasterosteus aculeatus) galt lange Zeit als Geheimtipp unter den Aquarianern (Schreitmüller 1915), denn er versprach Abhilfe, wenn sie vor knapp 100 Jahren eine Plage in ihren Fischbecken hatten: Schlammröhrenwürmer (Tubifex tubifex). Heute sind Stichlinge nur selten Gäste in unseren Aquarien, und der einst gefürchtete Wurm hat ein ganz anderes Image. Er gilt als proteinreiches Futtertier und gehört zum Standardsortiment im Handel. Aber was hat es mit den Gerüchten um seine Schadstoff- und Bakterienbelastung auf sich? Ist Tubifex wirklich ein hochwertiges Lebendfutter, oder gibt es Besseres? Und: Ist es sinnvoll, die Würmer selbst zu kultivieren?
Viagra für Aquarienfische
Auf einer Aquaristik-Börse pries ein Anbieter in Beutel verpackte, offenbar selbst gefangene Wasserflöhe und weiße Mückenlarven als „Viagra für Aquarienfische“ an. Der viele Börsenbesuchern offenbar amüsierende Vergleich ist trefflich gewählt, denn mit vitamin- und nährstoffreicher Kost in Form gebrachte Fische pflanzen sich willig fort. | VON UWE DOST
Wie so oft im Leben scheiden sich auch beim Thema Lebendfutter die Geister. Frisch gefangene Nährtiere gelten den einen als „eingefangene Sonnenstrahlen“ und scheinen für die Konditionierung der Fische unabdingbar. Bei den anderen dagegen überwiegen die Bedenken, dass sie über die Futterorganismen Parasiten oder Schadstoffe in die Aquarien einschleppen könnten.
Allerlei gesundes Grünzeug
Lebendfutter muss nicht immer tierischer Natur sein. Auch unseren Aquarienbewohnern schadet es nicht, ab und an frische Grünkost zu verspeisen. Was ursprünglich als Schmankerl für Garnelen und Welse gedacht war, stellt sich schnell als gesunde Leckerei für ganz viele Fische und Wirbellose heraus. | VON PETRA FITZ
Man nehme saisonales Gemüse, natürlich in Bio-Qualität oder aus dem eigenen Garten. Man wasche es, schneide es in dünne Scheiben und versenke es im Aquarium ... So einfach ist das! In der Regel verfüttere ich Zucchini. Für diesen Beitrag probierte ich allerdings noch andere Gemüsesorten aus, von denen ich schon als Nahrung für Aquarienbewohner gehört hatte. Das Grünzeug verarbeitete ich ungeschält, denn bekanntlich sitzen unter der Schale die besten Inhaltsstoffe.
„Exotische“ Futtertiere aus heimischen Gefilden
Was ist schöner, als das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden? Unsere Fische freuen sich über jeden Happen Lebendfutter. Manche Aquarianer kaufen teure Delikatessen im Zoohandel, andere treiben großen Aufwand, um möglichst hochwertige Nahrung daheim zu kultivieren. Ganz Clevere finden bei einem gemütlichen Spaziergang allerlei kostenlose Leckereien für ihre Fische – Sie werden sich wundern, was Ihnen auf einem sonntäglichen Ausflug alles über den Weg krabbelt! | VON ROLAND SCHREIBER
Je nach Jahreszeit findet man draußen Delikatessen, die man weder käuflich erwerben noch selbst kultivieren kann. Wer, außer den Obstbauern, kennt schon Kirsch-, Apfel- oder Pflaumenwickler? Die Familie der Wickler (Tortricidae) zählt zu den Schmetterlingen (Lepidoptera) und umfasst weltweit über 5.000 Arten, fast 600 leben in Mitteleuropa.
Wieder zwei L-Nummern (L 306 und L 398) aufgelöst
Die Gattung Panaqolus ist eng mit der DATZ verbunden. Sie wurde 2001 in dem Sonderheft „Harnischwelse“ von Isbrücker & Schraml aufgestellt; Typusart ist P. gnomus Schaefer & Stewart, 1993. Von Panaque unterscheidet sich das Genus Panaqolus zwar aus aquaristischer Sicht in erster Linie durch die geringere Größe seiner Mitglieder, aber die anatomischen Differenzierungsmerkmale sind das Fehlen eines ventrolateralen (seitlich parallel zur Bauchseite verlaufenden) Kiels auf dem Schwanzstiel (bei Panaque) und die Form der posterodorsalen (auf dem Rücken, mittig nach hinten weisenden) Kante der Supraoccipital-Platte (Hinterhauptschild): Sie ist zugespitzt (bei Panaque gerade). Anfangs taten sich die Wissenschaftler mit vielen der Gattungen, die in dem DATZ-Sonderheft beschrieben wurden, schwer, so auch mit Panaqolus. Frank Schäfer