Süsswasser
Zu kalt, zu warm, oder alles gut? Zur Temperaturfrage in der Freilandhaltung
Viele Aquarianer zögern, ihren Pfleglingen einen Aufenthalt im Freien zu gönnen – zu groß sind die Vorbehalte, besonders hinsichtlich der Temperaturen in unseren Breiten. Unser Autor hat im Frühjahr gemessen und gibt einen Einblick in standortbedingte Unterschiede. | von René Lennigk
Bislang dominierten Kois und Goldfische die Freilandhaltung, in den letzten Jahren eroberten jedoch zunehmend die Medakas, also die Zuchtformen des Reiskärpflings Oryzias latipes, unsere Gartenteiche, die Wasserschalen auf Terrassen und „Outdoor-Aquarien“ wie Balkonteiche und Mörtelwannen. Es gibt jedoch noch so viel mehr freilandtaugliche Arten, aus der Anfangszeit der Aquaristik ebenso wie Neuimporte.
Nicht-Cichliden aus dem Mana
Auf der Fahrt vom Sinnamary in Richtung Surinam gelangt man in den Mana-Einzug, in dem eine artenreiche Buntbarschfauna lebt, aber auch zahlreiche Nicht-Cichliden beheimatet sind. | von Uwe Werner
Fährt man in Französisch-Guayana auf der Nationalstraße 1 in nordwestlicher Richtung im unmittelbaren Küstenbereich des Atlantiks von Sinnamary über Iracoubo nach Organabo, knickt dort die N1 ins Landesinnere ab, sodass man 13 km weiter auf die D8 abbiegen muss, wenn man das etwa 20.000 Einwohner zählende Küstenstädtchen Mana erreichen will, das dem dort mündenden Fluss seinen Namen eingebracht hat.
Apistogramma bitaeniata Pellegrin, 1936 – Eine sehr variable Art oder ein Artenkomplex?
Seit den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts, als die Importeure miteinander konkurrierten, um die vielen damals neu entdeckten Arten anzubieten, spielen Apistogramma-Arten in der Aquaristik eine wichtige Rolle. Obwohl noch immer etwa ein halbes Dutzend davon in Zoogeschäften zu finden ist, scheinen viele früher beliebte Arten heute fast vergessen zu sein. | von Wolfgang Staeck
Apistogramma bitaeniata, der Zweistreifen-Zwergcichlide, ist eine der schönsten und am längsten bekannten Apistogramma-Arten. Ursprünglich wurde sie 1936 von dem französischen Ichthyologen Pellegrin auf der Grundlage von Material aus einer 1934 eingeführten Sendung von Aquarienfischen als Apistogramma pertense var. bitaeniata beschrieben. Als Typusfundort gilt die Umgebung von Leticia in Kolumbien (Kullander 1980).
Nach Deutschland gelangten lebende Exemplare 1960, wurden jedoch irrtümlich für eine neue Art gehalten und als Apistogramma sweglesi beschrieben (Meinken 1961). Weitere Synonyme, die in der älteren Literatur für die Fische verwendet werden, sind Apistogramma klausewitzi Meinken, 1962 und Apistogramma kleei Meinken, 1964.
Pseudocrenilabrus multicolor victoriae, heute wie damals ein Knüller fürs Aquarium!
Alte Leidenschaft rostet nicht, besonders wenn es um Mitbringsel aus vergangenen Tagen geht. Unser Autor lässt seine Erlebnisse beim Keschern des hier vorgestellten kleinen Maulbrüters in Kenia sowie dessen Aquarienhaltung Revue passieren. | von Andreas Hartl
Einen magischen Moment in meiner über sechzigjährigen Aquarianer-Laufbahn erlebte ich in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts in Kenia: Ich war mit dem Fracht-Charter-Flieger unterwegs (packen Sie mal Ihren Koffer für 1–14 Tage) und musste in der kenianischen Hauptstadt Nairobi etwas Zeit verbringen – es gab erheblich Schlimmeres.
Mit Signalwirkung – Oreichthys parvus
Wie es der Zufall will: Kurz nachdem die beiden aquaristisch bekannten indischen Vertreter der kleinen Karpfenfischgattung in DATZ 10/2020 ausführlich vorgestellt worden waren, kam auch wieder einmal Oreichthys parvus in den Handel. Die zwergenhaften Tiere (Gesamtlänge um 3 cm) sind aus Thailand, Laos und Malaysia nachgewiesen. | von Sebasian Wolf
Interessant dabei ist, dass ganz unterschiedliche Gewässer als Lebensraum genannt werden. So besiedelt die Kleine Hochflossenbarbe (im Englischen auch als „Minute Carp“ bezeichnet) nicht nur Klarwasserflüsse in unterschiedlichen Höhenlagen, sondern im südlichen Thailand konnte sie auch im Abfluss eines Torfsumpfes, also in saurem Schwarzwasser nachgewiesen werden (Vilasri 2002). Die weite Verbreitung und die große Diversität der Habitate werfen natürlich die Frage auf, ob es sich nicht um mehrere, rein äußerlich kaum unterscheidbare Arten handeln könnte. Vielleicht ist der kleinste Vertreter der Gattung aber auch besonders anpassungsfähig?