Süsswasser
Im Bann der Wichtel
Eigentlich ist der Autor dieses Beitrags den Elassomatiden verfallen und hat darüber auch hier und da publiziert. Doch vor zwei Jahren erhielt er von einem liebenswerten Hobbykollegen aus Norddeutschland eine Zuchtgruppe der Zwergkillifische Leptolucania ommata. Dafür ist er ihm noch heute dankbar, denn diese wundervollen Zwerge faszinieren ihn wie kaum ein anderer Fisch. | von Marco C. Haupt
Die sehr geringe Größe und das etwas zurückhaltende Verhalten in Kombination mit den tollen Farben von Leptolucania ommata, die durch braunes, über Torf gefiltertes Wasser wunderbar zur Geltung kommen, haben etwas sehr Faszinierendes an sich. Zudem sind diese Fische ein gutes Pendant zu meiner (zugegeben doch recht ausgiebigen) Elassoma-Zucht. Gleichzeitig gliedern sie sich, was Temperatur, Wasserchemie und Futter angeht, hervorragend in mein „Setting“ mit ein. Der Wichtelkärpfling ist mit 4 cm ausgewachsen, diese Maximalgröße wird jedoch ausschließlich von den weiblichen Tieren erreicht. Damit gehört er zu den kleinsten Wirbeltieren Nordamerikas.
Die Gemeine Kahnschnecke (Theodoxus fluviatilis) im Aquarium
Es muss nicht immer tropisch sein: Auch in europäischen Gewässern leben aquaristisch interessante Wirbellose. Ein nützlicher Algenfresser aus der Familie der Kahnschecken findet insgesamt wenig Beachtung, obwohl er sich gut halten lässt – wenn das Aquarium nicht zu sauber ist. | von Sebastian Wolf
Der Hobby-Wirbellosenhalter kennt Kahnschnecken (Familie Neritidae) eigentlich nur in Gestalt asiatischer Vertreter der Gattungen, darunter Clithon, Neritina, Septaria und Vittina. Diese verbinden Schönes mit Nützlichem, denn die meisten haben nicht nur schmuckvolle Gehäuse, sondern sind auch (unterschiedlich) emsige Algenfresser. Da sie sich über winzige, frei schwimmende Larvenstadien im Brack- und Meerwasser vermehren, sind es aber ausschließlich Schnecken zum „Immer-wieder-Nachkaufen“.
Der Spitzschwanzmakropode: verkannt, aber hochinteressant!
Eigentlich wäre unser Autor aus aquaristischen Gründen viel lieber in den subtropischen Norden Indiens gefahren, doch standen – berufsbedingt – die südindischen Bundesstaaten Karnataka, Tamil Nadu und zuletzt Kerala auf dem Programm. Warum sich das letztlich als Glücksfall herausstellte, schildert der Beitrag. | von Felix Stadtfeld
Nach der trockenen Dekkan-Hochebene und den kühlen Höhen der Nilgiris wirkte im November 2015 das tropische Grün Keralas in der gerade endenden Monsunzeit überwältigend – selbst im Vergleich zur zuvor durchquerten östlichen Ebene Tamil Nadus. „God’s Own Country“, so nennen seine Bewohner Kerala ziemlich unbescheiden, ist allerdings alles andere als ein unberührtes Tropenparadies. Es ist selbst für indische Verhältnisse sehr dicht besiedelt (859 – sehr relaxte und freundliche – Einwohner bewohnen jeden Quadratkilometer im Schnitt, hierzulande sind es nur 233) und steht in Bezug auf die sozialen Entwicklungsindikatoren an der Spitze des Subkontinents.
Nachwuchs im Schaum
Nicht nur Labyrinthfische, auch Vertreter anderer Ordnungen fertigen Schaumnester für die frühen Stadien ihrer Nachkommen an. Wie aber unterscheidet sich das Nestbauverhalten der einzelnen Arten, und welche Funktionen erfüllen die oft massigen Konstruktionen? Lassen Sie sich überraschen! | von Roland Schreiber
Etwa 57 % aller Fischfamilien des Süßwassers haben besondere Formen entwickelt, ihre Nachkommen zu schützen, und üben Brutpflege aus (Balshine & Sloman 2011). Diverse Spezies besitzen die Fähigkeit, mithilfe eines in der Mundhöhle produzierten Sekretes sowie atmosphärischer Luft klebrige Schleimblasen zu erzeugen. Damit bauen sie an der Wasseroberfläche, an untergetauchten Blättern oder in Höhlenstrukturen mehr oder weniger umfangreiche Schaumnester, die sich sowohl im Aufbau als auch in ihrer Funktion stark unterscheiden.
Zu kalt, zu warm, oder alles gut? Zur Temperaturfrage in der Freilandhaltung
Viele Aquarianer zögern, ihren Pfleglingen einen Aufenthalt im Freien zu gönnen – zu groß sind die Vorbehalte, besonders hinsichtlich der Temperaturen in unseren Breiten. Unser Autor hat im Frühjahr gemessen und gibt einen Einblick in standortbedingte Unterschiede. | von René Lennigk
Bislang dominierten Kois und Goldfische die Freilandhaltung, in den letzten Jahren eroberten jedoch zunehmend die Medakas, also die Zuchtformen des Reiskärpflings Oryzias latipes, unsere Gartenteiche, die Wasserschalen auf Terrassen und „Outdoor-Aquarien“ wie Balkonteiche und Mörtelwannen. Es gibt jedoch noch so viel mehr freilandtaugliche Arten, aus der Anfangszeit der Aquaristik ebenso wie Neuimporte.