Süsswasser
Überlegungen zur Gruppenhaltung Lebendgebärender Zahnkarpfen
Die Pflege einer größeren Zahl von Poeciliiden bietet viel spannendere Beobachtungsmöglichkeiten als die Haltung eines kleinen Trupps. Das ist aber keineswegs der einzige Vorteil! Von Michael Kempkes
Lebendgebärende Zahnkarpfen gelten allgemein als „Anfängerfische“. Dieses Attribut trifft zwar bei Weitem nicht auf alle Arten zu, und die beliebten Vertreter Guppy und Molly, Platy und Schwertträger sind – aus kommerziellen Massenzuchten stammend – gar nicht so unempfindlich, wie es der meines Erachtens überhaupt nicht passende Begriff suggeriert. Bevor ich etwas näher auf einige Arten eingehe, grenze ich zwei verschiedene Formen der Gruppenhaltung voneinander ab. Zum einen widme ich mich der Haltung von Wildformen in Gruppen, zum anderen befasse ich mich näher mit der Haltung von Zuchtformen Lebendgebärender Zahnkarpfen in Gruppen. Abschließend folgen einige grundsätzliche Anmerkungen, die für die Haltung von Wild- und Zuchtformen gleichermaßen gelten.
Klein, friedlich, struppig – der Catemaco-Krebs
Amerikanische Flusskrebse sind für die Aquarienhaltung nicht vorbehaltlos zu empfehlen, da viele Arten aus Nordamerika stammen und ein paar Monate im Jahr kühl gehalten werden müssen. Für Procambarus vazquezae gilt das nicht, denn es handelt sich um einen „Mittelamerikaner“. Von Uwe Werner
Auf einer Reise in Südmexiko um Ostern 1989 suchte ich im Bundesstaat Veracruz am Catemaco- See nach Buntbarschen und Lebendgebärenden Zahnkarpfen. Die Umgebung des Gewässers wirkt malerisch, ist aber reine Kulturlandschaft. Bis auf ein paar Schatten spendende Baumriesen hat man die umliegenden Vulkanhügel abgeholzt, um extensiv Land- und Viehwirtschaft zu betreiben. So wurde der See starker Sedimentation ausgesetzt, und die Wasserqualität leidet unter den Düngemitteln, sodass die gesamte Aquafauna mehr oder weniger bedroht scheint („near threatened“; IUCN Red List of Threatened Species 2015). Das ist bereits seit vielen Jahren so und war auch schon der Fall, als ich in Veracruz unterwegs war.
Maulbrütender Heros: Neu beschriebene Art!
Die großen Buntbarsche der Gattung Heros gehören zum eisernen Bestand der Aquarienfische. Seit ihrer Ersteinfuhr um 1909 sind die „Augenfleckbuntbarsche“ nicht wieder aus unseren Aquarien verschwunden, obwohl sie mit durchschnittlichen Längen von 15 bis knapp 20 Zentimetern nicht gerade zu den kleinen Fischen zählen. Die Gattung Heros wurde bereits 1840 von Heckel beschrieben, der ihr 13 Arten zuordnete; Regan (1905) synonymisierte Heros mit der Sammelgattung Cichlasoma und stellte alle ihm bekannten Augenfleckbuntbarsche als Synonyme zu der einzigen von ihm anerkannten Art: Heros severus Heckel, 1840. Erst in den 1980er-Jahren begann ein Umdenken. Kullander (1983) revidierte die Gattung Cichlasoma und kam zu dem Schluss, dass dieser Name nur auf Fische anzuwenden war, die man aquaristisch bis dahin als Aequidens portalegrensis kannte. In der Folge begann man, die nunmehr „gattungslosen“ Arten der früheren Sammelgattung Cichlasoma wieder alten, zur Verfügung stehenden Genera zuzuordnen – so kam auch Heros erneut zu Ehren. Frank Schäfer
Lebende Futterorganismen im Aquarium Berlin
Mit seinem Artikel „Der See im Glase“ (1856) weckte der deutsche Naturforscher und Politiker Emil Adolf Roßmäßler im nach Wissen strebenden Bürgertum den Wunsch, sich eingehender mit der Unterwasserwelt, insbesondere des Süßwassers, zu beschäftigen, ihre Zusammenhänge zu erfahren und zu erleben. Was in England, der Wiege der Meeresaquaristik, zu diesem Zeitpunkt längst bekannt war, bahnte sich im Rest Europas erst langsam seinen Weg: Kenntnisse von den vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen den Wasserbewohnern, vor allem: Fressen und Gefressenwerden. | Von Marco Hasselmann
Die Zeit der großen Entdeckungen des 19. Jahrhunderts bewirkte eine gewaltige Popularisierung der Naturwissenschaften, und selbstverständlich ging mit dem Halten der ersten „Zierfische“ in den Salons und guten Stuben, aber auch in öffentlichen Schauaquarien (das erste Berliner Aquarium öffnete bereits 1869 seine Pforten), die Frage nach deren Bedürfnissen einher. Schon die ersten aquaristischen Zeitschriftenartikel und Bücher gaben richtige Hinweise auf Möglichkeiten der Fischernährung.
> den vollständigen Artikel finden Sie in der DATZ-Ausgabe 6/2015
Grindalzucht auf Seramis
Grindalwürmer sind ein wertvolles Futter für Klein- oder Jungfische, das man ohne großen Aufwand selbst züchten kann. Während man sie früher meist in einem Gemisch aus Torf und Sand kultivierte, gibt es heute eine praktische Alternative: das Hydrogranulat Seramis. | Von Uwe Werner
Die Altväter der Aquaristik fütterten ihre Fische häufig mit selbst gezüchteten Enchyträen (Enchytraeus albidus), Würmchen, die bis 2,5 Zentimeter lang und fast doppelt so dick werden können wie die gut bekannten Tubifex. Diese Ringelwürmer (Familie Annelidae) sind bei uns heimisch. Man findet sie in Komposthaufen, wo man sie allerdings einzeln zusammensuchen muss. Der Grindalwurm (E. buchholtzi) hingegen ist nur in den wärmeren Zonen Mitteleuropas und in Südamerika beheimatet. Seinen umgangssprachlichen Namen verdankt er seiner amerikanischen Entdeckerin, Morton M. Grindal.
> den vollständigen Artikel finden Sie in der DATZ-Ausgabe 10/2015