Süsswasser
Nordamerikanische Barsche – bekannt und doch unbekannt (1)
Gewöhnlicher Sonnenbarsch, Scheibenbarsch und Diamantbarsch zählen zu den Altvorderen unter den Aquarienfischen. Als das Internet noch nicht erfunden und der transatlantische Handel etwas Besonderes war, hatten sie ihre Hochzeit in deutschen Aquarien. Heute sind sie nur noch bei wenigen Liebhabern zu finden – bis auf den Gewöhnlichen Sonnenbarsch, der regelmäßig für die Teichhaltung angeboten wird. Weniger bekannt ist, dass es zahlreiche weitere interessante Arten in dieser Fischgruppe gibt. | VON FRANK KRÖNKE
Das nördliche Amerika weist weltweit die höchste Süßwasser- Fischartenvielfalt außerhalb der Tropen auf. Die Familie der Sonnenfische (Centrarchidae) ist eine vielgestaltige, von Kanada bis ins nördliche Mexiko verbreitete Familie mit zurzeit 34 Arten in insgesamt acht Gattungen: Acantharchus, Ambloplites, Archoplites, Centrarchus, Enneacanthus, Lepomis, Micropterus und Pomoxis. Zur Gattung Lepomis gehören die uns vertrauten Sonnenbarsche. Ihre Gesamtlänge beträgt zwischen fünf und 80 Zentimeter. Bei ihnen handelt es sich zweifellos um die farbenprächtigsten Angehörigen ihrer Familie.
In Floridas Gewässern allgegenwärtig: Koboldkärpflinge
Der Östliche Moskitokärpfling, meist als Koboldkärpfling bezeichnet, ist in Florida und den angrenzenden südöstlichen Bundesstaaten der USA eine omnipräsente Fischart, die alle möglichen – aber auch unmögliche! – Gewässer besiedelt. | VON MICHAEL KEMPKES
Gambusia holbrooki und die Schwesterart, der Westliche Moskitofisch oder Texaskärpfling (G. affinis), sind die beiden Vertreter der vergleichsweise umfassenden Gattung Gambusia, die die größten Verbreitungsgebiete aufweisen. Zum einen ist das schon von Natur aus so, zum anderen trug der Mensch erheblich durch gezielte und ungewollte Ansiedlungen beider Spezies dazu bei. Vor allem die zuerst genannte Art dürfte jedem ichthyologisch Interessierten aus dem mediterranen Raum gut bekannt sein. In vielen Süßgewässern rund um das Mittelmeer kommen Gambusen vor und machen dort den autochthonen Arten das Leben schwer.
Catfish & Co. – Welse in und aus Nordamerika
Welse vom amerikanischen Kontinent sind gut bekannt, kaum eine DATZ-Ausgabe, in der nicht über die beliebten Harnisch- und Panzerwelse aus Süd- oder Mittelamerika berichtet wird. Doch was kennen wir eigentlich aus Nordamerika? | VON REINHOLD WAWRZYNSKI
Große, hässliche Fische, die gut schmecken!“ So lautete meist die Antwort auf meine Frage: „Do you like Catfish?“ Ich stellte sie Amerikanern, die nichts mit Welsen im Sinn hatten, aber auch Aquarianern und Anglern. In Deutschland werden Namen wie „Wels“, „Waller“, „Katzenwels“ oder „Catfish“ ziemlich durcheinandergebracht. Dem Laien, dem weder taxonomische Begriffe wie „Ordnung“, „Familie“, „Gattung“ oder „Art“ etwas sagen, kann man das kaum verübeln.
Ein neu beschriebener Zwergsaugwels
Die kleinsten Saugwelse überhaupt findet man in der Gattung Parotocinclus. Von ihren aquaristisch sehr gut bekannten Vettern, den Ohrgitter-Harnischwelsen des Genus Otocinclus, unterscheiden sich die Tierchen hauptsächlich durch das Fehlen eben dieses „Ohrgitters“, einer Knochenplatte auf dem Hinterhaupt, die wie ein Gießkannen- Ausgusssieb aussieht; ihre Funktion ist nicht bekannt. Die Gattung Parotocinclus umfasste bisher schon 27 Spezies, die jedoch kaum im Zoofachhandel erscheinen. Das hat verschiedene Gründe. Eine eigentlich beliebte Art – P. jumbo („Pitbull Pleco“, LDA 25) aus den südlichen Küstenflüssen Brasiliens – wurde auf der letzten Positivliste des IBAMA „vergessen“, darf also zurzeit nicht exportiert werden.
Zwei schöne Killifische aus dem Mungo-Einzug
Im Februar 2015 war unser Autor in Kamerun unterwegs, um nach Aquarienfischen zu suchen. Sein Interesse galt in erster Linie den Buntbarschen, aber er brachte auch hübsche Killifische mit. | VON UWE WERNER
Von dem Ort Kumba aus fuhren wir – soweit es die Straßen zuließen – in alle Himmelsrichtungen und fischten nicht weit von der Stadt in einem kleinen Bach, den wir schon 2009 und 2013 aufgesucht hatten, um Cichliden der Gattung Pelvicachromis zu fangen. Wir verließen Kumba in Richtung Loum und Ebonji und bogen am ersten Abzweig in eine Plantage ab, wo die Straße den Bach nach 2,5 Kilometern kreuzt.