Süsswasser
Exoten im Wirbellosen-Aquarium – Libellenlarven aus Indien (2)
Im ersten Teil dieses Beitrags wurden die Nymphen von sieben aus Indien eingeführten Flussjungfer-Arten vorgestellt, die sich mit ihren skurril anmutenden Gestalten teils drastisch voneinander unterschieden. | VON RAINER STAWIKOWSKI
Aber auch in ihrer Lebensweise und in ihrem Verhalten gaben sich diese Libellenlarven keinesfalls einheitlich; zwei der sieben Spezies erwiesen sich als spezialisierte Bewohner des Bodengrunds ihrer Wohngewässer. Im Untergrund hausende Odonata- Nymphen gibt es auch unter den einheimischen Libellen. Insbesondere die beiden bei uns vorkommenden Quelljungfern (Cordulegaster boltonii und C. bidentata, Familie Cordulegastridae) sind dafür bekannt, dass sie im Gewässerboden versteckt – in der Regel in feinkörnigem Sand und Detritus – ihrer Beute auflauern. Aus dem Substrat ragen lediglich die Augen, die Antennen und das Ende des Hinterleibs mit der Atemöffnung der Larven hervor.
Weißt du, wie viel Sternlein stehen …
An dieses Kinderlied muss ich oft denken, wenn es um Corydoras geht. Die Gattung wird immer unübersichtlicher. Gegenwärtig sind 159 Arten anerkannt (www.fishbase. org, 4. Juli; ich rechne Brochis splendens und B. britzki nicht dazu). Hinzu kommen die nah verwandten Aspidoras- (22), Brochis- (drei) und Scleromystax-Arten (sechs). In der DATZ wurden 159 C-Nummern für seinerzeit unbestimmbare oder zweifelhafte Formen vergeben. Ian Fuller, höchst aktiver Panzerwels-Enthusiast, nennt auf www.corydorasworld. com weitere 122 CW-Nummern. 33 C- und drei CW-Nummern wurden inzwischen beschriebenen Arten zugeordnet. Alles in allem kommt man, rechnet man die wissenschaftlich bearbeiteten oder aquaristisch mit C- und CW-Nummern erfassten Formen zusammen, auf 413 erkennbare Spezies! Frank Schäfer
Klein, aber fein: „Dimidiatus Lac Mai-Ndombe“
Seit einiger Zeit sind verschiedene Lokalformen von Congochromis dimidiatus im Umlauf, von denen wir hier eine besonders hübsche vorstellen. | VON UWE WERNER
Schon 1900 beschrieb Pellegrin die Art Pelmatochromis dimidiatus und wies darauf hin, dass sie sich von den übrigen Angehörigen der Gattung, zu der man damals auch die heutigen Pelvicachromis-Spezies zählte, in mehrfacher Hinsicht unterschied. Der Beschreiber nannte die spezielle Physiognomie, die äusserst gestreckte Form, das gerade Rückenprofil, die Bezahnung und das Fehlen von Augenflecken in den Flossen.
Verbirgt sich hinter dem Namen mehr als nur eine Art?
Von den zurzeit gültigen 23 Badis-Arten wurden sieben innerhalb der letzten fünf Jahre beschrieben (B. singenensis, B. triocellus, B. andrewraoi, B. autumnum, B. kyanos, B. soraya und B. laspiophilus). Im Jahr 2011 erhielt eine außergewöhnlich farbenprächtige Spezies ihren wissenschaftlichen Namen: Badis singenensis. Auffallendstes Merkmal sind drei markante, dunkle Flecke in der Rücken- und ein weiterer Tüpfel in der Afterflosse. Doch handelt es sich wirklich um nur eine Art? | VON ROLAND SCHREIBER
Zwerg- oder Schwarzbarsch – in Natur, Aquarium und Gartenteich
In Zoogeschäften sucht man ihn gewöhnlich vergebens, denn lange ist es her, als man den kleinen Fisch noch ab und zu in den Verkaufsbecken der Händler entdecken konnte. Dabei wurden Viele gerade wegen dieses Kaltwasser-Zwergs überhaupt erst zu Aquarianern. | VON MANFRED ROGNER Blatt
Die zuerst unscheinbar wirkenden, bis maximal etwa 35 Millimeter langen Fischchen haben einen lang gestreckten, seitlich etwas zusammengedrückten Körper. Er kann hellbräunlich bis graugrün gefärbt sein und einzelne silbrig schimmernde Schuppen sowie dunkelbraune bis schwarze Tüpfel aufweisen. Manchmal bilden die Punkte auch unregelmässige, dunkle Querbänder. Die Männchen werden zur Balzzeit tiefschwarz, sowohl am Körper als auch in den Flossen. Bei den unscheinbareren Weibchen bleiben auch die Flossen meist farblos, und der Laichansatz schimmert rosa durch die Bauchdecke hindurch.