Leserbriefe
Rückmeldungen zur jeweiligen DATZ-Ausgabe
Menarambo
Die Cichliden der Gattung Paretroplus sind auf Madagaskar endemisch, sie kommen also ausschließlich dort vor. Zurzeit umfasst das Genus 13 beschriebene Spezies, mindestens zwei weitere warten noch auf ihre wissenschaftliche Beschreibung. Die meisten Paretroplus- Arten sind in ihrer Existenz bedroht, neben dem Menarambo- betrifft das vor allem den Mipentina- Buntbarsch (Paretroplus maculatus). Paretroplus menarambo wurde erst in den 1990er- Jahren in einigen Überschwemmungstümpeln an den Ufern des Bemarivo- Flusses im Nordwesten der Insel entdeckt. Im Jahr 2004 wurde gemeldet, dass die Art in freier Wildbahn ausgestorben sei. Die Zerstörung der Habitate, Überfischung und ausgewilderte exotische Fische wurden als Gründe dafür genannt. Erfreulicherweise wurde zwei Jahre später, 2006, im Lac Tseny, einem See, der zu dem genannten Flusssystem gehört, doch noch eine Population des stark bedrohten Cichliden gefunden. Inzwischen wurden einige Fische an mehrere zoologische Gärten sowohl in Europa als auch in den USA verteilt, wo man sich um die Erhaltung dieses seltenen Buntbarsches bemüht. Das hier abgebildete Tier lebt in der Masoala- Halle des Züricher Zoos. Uwe Dost
Betrifft: Zahnkarpfen in Florida (DATZ 2/2016)
In der Februar-Ausgabe berichtete ich über Gambusia holbrooki in Florida. Dabei erwähnte ich auch das Vorkommen weiterer Lebendgebärender Zahnkarpfen in jenem Gebiet. Beim Breitflossenkärpfling nannte ich aus Versehen einen falschen wissenschaftlichen Namen; es handelt sich natürlich um Poecilia latipinna und nicht – wie irrtümlich geschrieben – um P. velifera. Poecilia velifera ist der größere dieser beiden Verwandten. Der Segelkärpfling kommt in Mexiko vor, unter anderem in Yucatán. Ich bitte diesen Fehler zu entschuldigen. Michael Kempkes
Betrifft: Wasserdicht (DATZ 12/2015)
Beim Füttern ärgert man sich mitunter über im Wasser umherwirbelnde Flocken. Eine Möglichkeit, das zu vermeiden, ist es, Filter oder Pumpe auszuschalten. Nachteil: Oft vergisst man das Wiedereinschalten! Eine einfache Lösung ist, die Pumpe über einen Wechselschalter zu betreiben. Beim Ausschalten wird eine rote Signallampe aktiviert. Sie erinnert zuverlässig an die Wiederinbetriebnahme. Noch eleganter ist jedoch ein anzugsverzögerter Kontakt. Walter Kaiser
Betrifft: Ungewöhnlicher Besuch
Mein Aquarium, rund 900 Liter Inhalt, wurde im März 2014 von Oleg Foht nach Aquascape-Art eingerichtet (siehe „Blickfang“, DATZ 3/2015). Heute, nach zwei Jahren, kann ich eine positive Bilanz ziehen: Die Pflanzen wachsen hervorragend, bisher kaufte ich keine neuen hinzu. Die Diskusbuntbarsche sind kerngesund und zutraulich. Kurz, das Aquarium ist nach wie vor eine Augenweide. Die Wasserwerte sind optimal, dabei ist der Pflegeaufwand überschaubar: alle acht Tage 200 Liter Frischwasser, täglich drei Spritzer Kalium und Einsatz des Drei-Monate- Düngers von „filtas“. Doch nun zu meiner ungewöhnlichen Beobachtung, die Geschichte begann im Mai 2015. Sobald ich den Raum betrat, schossen die Diskusfische panisch durch das Becken und versteckten sich stundenlang in den Pflanzen. Ich hatte zunächst keine Erklärung für das veränderte Verhalten. Meine Maßnahmen, das Problem zu beheben, waren völlig nutzlos. Wasserwechsel, Reinigung aller Filter, Absetzen des Zeolith-Filtermaterials, übrigens mein bewährtestes – alles blieb ohne Erfolg. Als sich nach und nach auch noch ein penetranter Geruch verbreitete, hegte ich erstmals den Verdacht, dass sich ein Marder im Haus aufhielt. Tatsächlich! Das Tier hatte es sich in der Dämmung der Dachschräge, in die mein Aquarium eingebaut ist, bequem gemacht und genoss die behagliche Wärme. Seine Toilette hatte es sich gleich in der Nähe eingerichtet. Kein Wunder, dass sich der unangenehme Geruch langsam überall verbreitete! Was tun? Als Jäger weiß ich, wie schwierig es ist, einen Marder aus dem Haus zu vertreiben. Der Einsatz von Marderpulver, das Abdichten möglicher Zugänge, Ausklopfen … das unerwünschte Haustier nahm alles gelassen hin. Mehr noch: Seine Anwesenheit bestätigte es uns nun häufiger durch Scharren und Kratzen. Mit meinen Lösungsmöglichkeiten am Ende, kam meinem Enkel eine Idee; „Opa, ihr fahrt doch jetzt für drei Wochen in Urlaub. Ich könnte doch in dieser Zeit ein Radio bei voller Lautstärke spielen lassen. Vielleicht geht das dem Marder so auf die Nerven, dass er sich davonmacht?“ Gesagt, getan … der Marder hielt es noch ungefähr zehn Tage bei uns aus. Seitdem ist Ruhe im Gebälk, der Gestank verzogen, die Freude am Betrachten meiner Fische zurückgekehrt. Allerdings dauerte es noch weitere vier Wochen, bis die Tiere wieder ihr normales und neugieriges Verhalten zeigten. Heute geben sie sich zutraulich, begrüßen Besucher freudig an der Scheibe und sind begeisterte Fernsehzuschauer. Karl-Heinz Kay
Betrifft: „Findelkinder“
In einem meiner Aquarien machten sich Grünalgen breit, und ich erinnerte mich, dass es für solche Unbilden Algenfresser gibt, dabei meine ich keine Schnecken, sondern Fische. Horst & Kipper (1980) loben insbesondere die Grünflossige Rüsselbarbe, die sie auch in einem ganzseitigen Foto vorstellen. Mit diesen Informationen bestens gerüstet, suchte ich „mein“ Garten-Center mit Zoo-Abteilung auf und fand in einem der Verkaufsbecken auch gleich die gewünschten Fische, und zwar mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Crossocheilus siamensis, zusammen mit einem Schwarm Roter Neon. Horst & Kipper empfehlen, einen kleinen Trupp dieser Algenputzer ins Aquarium zu setzen, „da sie aufgrund ihres Futterneides wesentlich aktiver und leistungsfähiger sind“. Also ließ ich mir fünf der noch halbwüchsigen Fische herausfangen, was bei diesen flinken Tieren viel Unruhe in das Becken brachte. Da ich bestimmte Exemplare auswählen durfte, verfolgte ich die Jagd aufmerksam. Hubert F. Bollig