Aufgetaucht
Ringkaiserfisch-Nachzuchten
Die 13 Kaiserfische der Gattung Pomacanthus zählen zu den schönsten Riffbewohnern und werden regelmäßig im Zoofachhandel angeboten. Es handelt sich um große Fische, einige Arten erreichen bis zu 60 Zentimeter Gesamtlänge. Infolge ihrer großen Reviere ist die Bestandsdichte im Riff gering. Durch Fang können einzelne Populationen durchaus dezimiert werden. Allerdings findet man große Tiere auch auf den Märkten in ihren Herkunftsländern als Speisefische.
Der Ringkaiserfisch (Pomacanthus annularis) ist von Sri Lanka über Thailand und die Philippinen bis zu den Salomonen verbreitet. Er bewohnt Küstenriffe mit spärlichem Bewuchs vom Flachwasser bis in rund 60 Meter Tiefe. Wie alle Kaiserfische sind jugendliche Tiere dunkelblau und weiß gestreift. Erwachsene zeigen blaue Diagonalstreifen auf braunem Grund und einen blauen Ring oberhalb des Kiemendeckels. Die Art wird zirka 35 Zentimeter lang. Adulti trifft man meist paarweise an.
Frisch eingeführte Pomacanthus sind in der Regel empfindlich, einmal eingewöhnte jedoch gut haltbar. Importtiere betrachten die Korallen in einem Riffbecken meist als Nahrung! Somit ist P. annularis eher etwas für Spezialisten.
DeJong Marinelife bot nun erstmals Nachzuchttiere an, nachdem bereits P.-asfur- und P.-maculosus-Nachzuchten auf der Verkaufsliste standen.
Die vier bis fünf Zentimeter kleinen Fische zeigen kaum Scheu und nehmen schon am ersten Tag in ihrer neuen Umgebung Mysis und Trockenfutter an. Allgemein sind Nachzuchten weniger anfällig für Krankheiten und verkraften die Umgewöhnung besser als Wildfänge. Doch die Jungtiere müssen behutsam aufgezogen werden, am besten in einem kleinen Aquarium und in einer ruhigen Fischgesellschaft. Große Tiere sollten nur in Becken jenseits der 1.000-Liter-Marke gepflegt werden. Bleibt die Frage, ob die Nachzucht-Pomacanthus aufgrund ihrer Anpassung an die Aquarienbedingungen einfacher mit Wirbellosen zu vergesellschaften sind als Wildfänge. Von Daniel Heerz
Scheibensalmer, Harnischwels und Ährenfisch
Neuer Scheibensalmler
Die Scheibensalmler der Gattung Metynnis sind gut an der gattungstypischen Form der Fettflosse zu erkennen. Sie ist nicht, wie bei den anderen Scheibensalmlern und bei den Piranhas, klein und „salmlertypisch“, sondern lang gestreckt. Die Artbestimmung ist jedoch nicht einfach. Den hier vorgestellten Salmler importierte Aquarium Glaser aus Peru. Es handelt sich wahrscheinlich um eine wissenschaftlich noch nicht beschriebene Art. Die Tiere waren bei der Einfuhr etwa sechs Zentimeter lang und gaben sich untereinander sehr friedlich.
Rotäugiger Harnischwels
Aus dem Río Madre de Dios in der Grenzregion zwischen Peru und Bolivien stammt der hübsche Lasiancistrus heteracanthus. Die Kombination von braunem Körper mit hellem Tüpfelmuster und zweifarbiger Schwanzflosse macht diesen Saugwels, der eine Gesamtlänge von 15 bis 18 Zentimetern erreicht, unverwechselbar. Die Art gilt als ein wenig empfindlich, man sollte den ausgezeichneten Algenfresser etwas wärmer halten (25 bis 29 °C sind ideal), und der pH-Wert sollte möglichst nicht unter pH 6 sinken.
Niedlicher Ährenfisch
Ende des vergangenen Jahres gelangte Pseudomugil cf. paskai „Neon Red“ nach Deutschland, eine Art mit großem Marktpotenzial. Die bildschönen, drei bis 3,5 Zentimeter lang werdenden Tiere sind einfach zu pflegen, und auch die Nachzucht gelang bereits mehrfach. Die Herkunft der Fische ist ein bisschen mysteriös: Die Nachfrage von Aquarium Glaser in Indonesien ergab, dass es sich um Wildfänge handele, doch spricht die sehr einheitliche Größe der Tiere eher für Nachzuchten.
Autor: Frank Schäfer
Riesen-Krustenanemone
Krustenanemonen zählen in den USA und zunehmend auch in Deutschland zu den besonders begehrten Wirbellosen. Zahlreiche Arten sind auffallend bunt. Die Kolonien bilden im Aquarium schöne Bestände, Protopalythoa grandis macht da keine Ausnahme. Erstmals sah ich diese auffällige Art bei Julian Sprung (Florida) in einem seiner Jaubert-Becken. Die Art war unter seitlich einfallendem Licht am Fuß einer Mangrove platziert. In Fachbüchern und auf Internetseiten in den USA findet man die Art regelmäßig in Aquarien. Im deutschen Fachhandel konnte ich sie bisher nicht aufspüren.
Die Firma „Preis Aquaristik“ führte nun kürzlich erstmals Nachzuchten ein. Die einzelnen Polypen messen zurzeit zirka drei Zentimeter im Durchmesser und sind auf einem künstlichen Substratstück angewachsen.
Die Polypen der eher unscheinbar gefärbten Art aus der Karibik erreichen eine für Krustenanemonen gigantische Größe. Scheibendurchmesser von fünf bis sechs Zentimetern sind bei zusagenden Pflegebedingungen und bei regelmäßiger Fütterung durchaus möglich. Ein Kranz aus kleinen Tentakeln fängt die Nahrungspartikel ein.
Im Meer bildet die Krustenanemone kleine, locker stehende Kolonien aus bis zu 20 Polypen; an der Basis entspringen die neuen Einzelpolypen. Das Wachstum beschränkt sich auf eine Wassertiefe von maximal ungefähr 30 Metern. Je nach Umweltbedingungen sind die Polypen braun, cremefarben, gelb oder grün, manchmal mit unterschiedlichen Schattierungen.
Im Aquarium ist die Art bei moderater Strömung gut zu pflegen. Man sollte sie regelmäßig füttern, denn ohne Zusatzernährung verkümmern die Polypen. Hinsichtlich der Beleuchtung empfiehlt es sich zu experimentieren. Ein zu heller Standort kann den Polypen schaden.
Sandra Preis stellte mir das Foto zur Verfügung, und ich hoffe nun auf regelmäßige Importe dieser bei uns noch selten gehaltenen Art.
Autor: Daniel Heerz
„Platinum“- & „Picasso“-Anemonenfische
Anemonenfische werden schon lange nachgezogen. Das Sortiment an Nachzuchttieren ist groß, und einige Farmen spezialisierten sich auf die Gattung Amphiprion. So war es nur eine Frage der Zeit, bis man gezielt bestimmte Farbvarianten vermehrte. Nach den hier vorgestellten und weiteren Zuchtformen von A. percula stieg in den vergangenen Monaten die Nachfrage kräftig an.
Die in Liebhaberkreisen als „Designertiere“ bezeichneten Varianten sind weltweit begehrt. Züchter konzentrierten sich darauf, gezielt Farbmutationen, die auch in der Natur vorkommen, miteinander zu kreuzen und so bestimmte Merkmale herauszuzüchten. Die ersten Platin-Anemonenfische wurden in den USA zu Stückpreisen von bis zu 1.000 Dollar angeboten.
Riesen-‚Hexen‘ aus Argentinien
Angehörige der Unterfamilie Loricariinae, zu der ‚die‘ Hexenwelse gehören, haben eine kleine, aber stabile Fangemeinde erobert und gehören damit zu den regelmäßigen Importen. Dabei handelt es sich allerdings fast ausschließlich um wenige Arten aus den Gattungen Loricaria, Rineloricaria und Hemiloricaria.
Nun gelang dem Butzbacher Importeur Oliver Frank (OF Aquaristik) der Import von Paraloricaria commersonoides aus Argentinien. Die Tiere, vom Exporteur als Paraloricaria vetula verschickt, wurden im Río Uruguay in der argentinischen Provinz Misiones gefangen. Die Herkunft zusammen mit dem typischen Zeichnungsmuster – P. vetula sollte deutlich kontrastreicher hellgrau und schwarz gezeichnet sein – erlaubt es jedoch, die Tiere als P. commersonoides zu identifizieren.