Aufgetaucht
Aufgetaucht
Killifisch aus dem Iran
Die in Europa, Nordafrika und Asien vorkommenden Killifische der Gattung Aphanius gelten in der Aquaristik als Raritäten und tauchen so gut wie nie im Handel auf. Leider sind etliche der zurzeit 22 anerkannten Arten/ Unterarten durch Habitatzerstörung vom Aussterben bedroht. Darum haben sich mehrere Spezialisten der Erhaltungszucht verschrieben, über sie kam Aquarium Glaser zu einigen Tieren. Aphanius vladykovi kommt nur in einem kleinen Gebiet im Iran vor, der Fundort des abgebildeten Stamms ist Boldaji. Der schöne Fisch wird fünf bis sechs Zentimeter lang und gehört zu den relativ einfach zu pflegenden Arten.
Hübscher Biotodoma
Coari ist eine der größten Städte im Bundesstaat Amazonas (Brasilien). Für die Aquaristik wurden bisher nur die prächtigen Grünen Diskusbuntbarsche aus dieser Region bekannt. Kürzlich wurden Biotodoma cupido mit der Fundortbezeichnung „Coari“ eingeführt. Sie zeigten schon direkt nach dem Import eine außergewöhnliche Färbung. Vor allem der rostrote, horizontale Schulterstreifen fällt auf. Der Rückenfleck, den alle Biotodoma-Arten zeigen, hat die Form eines auf dem Kopf stehenden Kommas.
Afrikanische Süßwassernadel
Nur selten gelangt die hübsche, frei schwimmende Süßwassernadel Microphis aculeatus aus Nigeria nach Europa. Wie bei allen Nadeln ist der Vater für das Erbrüten der Eier zuständig, die in einer Bauchtasche untergebracht werden. Man erkennt die Männchen einfach an der abweichenden Körperform. Zusätzlich besitzen sie bei M. aculeatus einen roten Streifen auf dem Rücken und eine auffällig gemusterte Schnauze. Sie werden etwa 15 Zentimeter lang und damit etwas größer als die Weibchen. Die Aufzucht der zahlreichen Jungfische ist schwierig. Frank Schäfer
Fiederbartwels, L-Wels und Bärbling
Seltener Fiederbartwels
Synodontis sorex ist ein selten importierter Fiederbartwels, Aquarium Glaser erhielt wenige Exemplaren aus Nigeria. Der „Scherenschwanz-Synodontis“ hat eine eigenartige Schnauze, die beinahe wie das Saugmaul eines Ancistrus geformt ist. Tatsächlich können die Welse damit Steine, Wurzeln und Pflanzen effektiv ablutschen. Die Tiere halten sich viel stärker im Schwarm auf, als man es von Mochokiden gewöhnt ist. Synodontis sorex kann eine Maximallänge von über 40 Zentimetern erreichen. Im Alter soll die Art hochrückig und fast einfarbig grau werden.
Gepunkteter L 204
Einer der schönsten L-Welse, L 204 aus Peru, bekam 2013 einen richtigen Namen: Panaqolus albivermis. Zurzeit kommen wunderschöne Jungtiere dieses maximal zehn Zentimeter langen Harnischwelses herein, darunter auch gepunktete Exemplare. Die getüpfelten Tiere werden im Handel als L 204 a bezeichnet. Es handelt sich aber nur um eine Farbvariante; auch unter Nachzuchten gestreifter Wildfänge tauchen immer wieder gefleckte Individuen auf. Panaqolus sind Holzfresser und brauchen diese Kost auch im Aquarium.
Schöner Bärbling
Erstmals führte Aquarium Glaser aus Thailand Opsarius bernatziki ein. Der hübsche Bärbling kann über zehn Zentimeter lang werden, erreicht gewöhnlich aber nur sieben bis acht Zentimeter Länge. In der Pflege sind Opsarius-Arten den Danios der Gattung Devario vergleichbar, doch sind die friedlichen Schwarmfische stärker an Strömung angepasst. Am besten pflegt man sie in einem Aquarium, das einen Bach- oder kleinen Flusslauf nachbildet. Die Männchen besitzen deutlich größere Flossen als die Weibchen und einen massigeren Kopf. Frank Schäfer
Salmler, Lebendgebärender und Garnele
Seltsamer Salmler
Einen der außergewöhnlichsten Salmler importierte Aquarium Glaser wieder einmal aus Paraguay: Markiana nigripinnis. Er bewohnt die Flussbecken von Paraná, Paraguay und Mamoré (Argentinien, Bolivien, Brasilien und Paraguay). Wegen ihrer subtropischen Herkunft brauchen die Fische kein beheiztes Aquarium. Im Sommer kann man sie gut im Gartenteich pflegen. Holt man sie im Herbst wieder ins Haus, zeigen sie herrlich leuchtende Farben. Die bis zu zwölf (selten 15) Zentimeter langen Tiere sind Allesfresser, die auch pflanzliche Kost verlangen.
Erster Lebendgebärender
Lebendgebärende Zahnkarpfen gehören zu den bekanntesten Aquarienfischen. Die erste Gattung und die erste Art wurden 1801 wissenschaftlich beschrieben: Poecilia vivipara. Im Jahr 1870 wurden in Hamburg erstmals lebende Tiere gezeigt, als Aquarienfische kamen 1904 die ersten Exemplare zu uns. Die Spezies bewohnt ein gewaltiges Verbreitungsgebiet, man findet sie von Argentinien bis Venezuela. So wundert es nicht, dass es viele Farbvarianten gibt. Leider wird dieser anspruchslose, aber ansprechende Fisch, der sechs bis acht Zentimeter lang wird, heute nur selten gepflegt.
Blaue Garnele
Aus Taiwan erhielt Aquarium Glaser tiefblaue Zwerggarnelen – „Fantasy Jelly“, vermutlich die Weiterentwicklung einer blassblauen Form, die vor etwa einem Jahr als „Sushi Blue“ auf den Markt kam. Im Handel werden die Tiere meist als Neocaridina heteropoda bezeichnet; wahrscheinlich muss man hier aber umlernen, denn N. heteropoda dürfte ein jüngeres, ungültiges Synomym zu N. davidi sein. Aber egal, aus der Wirbellosen-Szene ist diese kleine Garnele sicher nicht mehr wegzudenken. Frank Schäfer
Corydoras, Perlmuttbärbling und Brillantsalmler
Unempfindliche Langnase
Langschnäuzer-Panzerwelse gelten als empfindlicher und anspruchsvoller als ihre rundschnäuzigen Verwandten. Corydoras ellisae, das langnäsige Gegenstück zu dem wohl bekanntesten und beliebtesten aller Panzerwelse (C. paleatus), macht hier jedoch eine Ausnahme. Er ist ebenso pflegeleicht wie sein kurzschnäuziger Vetter. Dieser Panzerwels, den Aquarium Glaser regelmäßig aus Paraguay erhält, wird etwa sechs Zentimeter lang. Im Zimmeraquarium braucht er keine Heizung, die Wassertemperatur kann – je nach Jahreszeit – 16 bis 28 °C betragen.
Zwerg aus Indien
In DATZ 4/2014 wurde die Überarbeitung der Perlmuttbärblinge referiert, dort wurde auch erwähnt, dass der Zwerg-Perlmuttbärbling aus Kerala (Süd-Indien) als eigenständige Art – Horadandia brittani – bestätigt wurde. Sie taucht nun gelegentlich im Importhandel auf, teils gezielt, teils als Beifang zu anderen Fischen, etwa zum Zwergflugbärbling (Neochela dadiburjori). Dieser winzige Fisch – er wird nur zwei Zentimeter lang – ist eigentlich nicht sehr attraktiv. Doch hält man ihn im Trupp, entpuppt er sich als lebhafter, friedlicher Bärbling – ideal für kleine Aquarien mit zarten Pflanzen.
Alter Bekannter
Der Brillantsalmler ist bereits seit 1933 aquaristisch bekannt. Die Art lebt endemisch in der Umgebung des Valencia- Sees (Venezuela). Gewöhnlich ist sie als Nachzucht im Handel, nur selten kommen Wildfänge zu uns. Auf den ersten Blick wirkt Moenkhausia pittieri etwas unscheinbar, doch bei günstigem Licht glitzern und funkeln die Fische richtig und tragen ihren Namen völlig zu Recht. Aquarium Glaser hat den Salmler zurzeit als deutsche Nachzucht im Angebot, er wird etwa sechs Zentimeter lang. Frank Schäfer
Synodontis, Clarias, Trachelyopterus
Seltener Afrikaner
Die Fiederbartwelse (Gattung Synodontis) sind mit über 130 Arten eine formenreiche Gruppe, die ausschließlich in Afrika lebt. In ihrer Heimat sind die meisten Spezies geschätzte Speisefische, aquaristisch sind sie – bis auf wenige Ausnahmen – eher unbekannt. Zu den hübschesten und kleinsten Arten gehört Synodontis robertsi, den Aquarium Glaser kürzlich in geringer Stückzahl importierte. Die Art wurde erst 1974 beschrieben. Soweit man weiß, kommt sie nur im Lukenie-Fluss im zentralen Kongo-Becken vor. Ihre Maximallänge beträgt etwa zehn Zentimeter.
Speisefisch aus Asien
Manchmal verwaschen die Grenzen zwischen „Zier“- und „Speisefisch“. Der gescheckte Clarias wird in Südoastasien für die Küche gezüchtet. Er wächst schnell, ist anspruchslos bezüglich der Wasserqualität und kann wegen eines Hilfsatmungsorgans viele Stunden außerhalb des Wassers überleben. Ab und zu bieten die Züchtereien Jungtiere für die Aquaristik an. Man muss sich im Klaren darüber sein, dass dieser bis zu 50 Zentimeter lange Wels jeden Mitbewohner fressen wird, der in sein Maul passt. Dennoch können große Clarias richtig nette „Haustiere“ sein.
Ungewöhnlicher Südamerikaner
Wie Delfinwelse (Ageneiosus) entwickeln Trachelyopterus- Männchen zur Laichzeit einen riesigen Rückenflossenstachel, verdickte Oberkieferbarteln und ein penisartiges Begattungsorgan, das der inneren Befruchtung der Weibchen dient. Diese Merkmale verschwinden bei den Ageneiosus-Arten nach der Fortpflanzungszeit wieder, dann sind die Geschlechter äußerlich nicht auseinanderzuhalten. Wie das bei Trachelyopterus aussieht, ist nicht bekannt. Trachelyopterus fisheri wird zwölf bis 15 Zentimeter lang und ist ein friedlicher Aquarienbewohner. Frank Schäfer