Aufgetaucht
Panzerwels, Barbe und Goldfisch
Großer Panzerwels
Auf den ersten Blick sieht der „Super-Arcuatus“ wie ein ganz gewöhnlicher Stromlinien-Panzerwels (Corydoras arcuatus) aus. Diese hübsche Art gehört zum Standard-Sortiment des Zoofachhandels, da sie nicht nur als Wildfang – in der Regel aus Peru –, sondern auch als Nachzucht – aus Südostasien – ganzjährig zur Verfügung steht. Der Super- wird aber fast doppelt so groß wie der „normale Arcuatus“. Er stammt aus dem Einzug des Rio Purus in Brasilien. Gehandelt wird er nur kurze Zeit im Jahr – jetzt ist Import- Saison – als erwachsener Wildfang, denn junge Exemplare gleichen den „gewöhnlichen“ Verwandten!
Niedliche Barbe
Sendungen aus Kamerun sind ein seltenes Ereignis. So erfreut es umso mehr, dass Aquarium Glaser wieder einmal einen Import organisieren konnte, der die kleine, kaum drei Zentimeter lang werdende Barbus jae enthielt. Dieser niedliche Fisch ist polychromatisch, die Färbung vor allem der Männchen variiert sehr. Man pflegt die Art am besten in einem kleinen Spezial-Aquarium, das etwas dunkel stehen sollte. Wassertemperaturen um 20 bis 22 °C genügen völlig. Totes Laub und Mulm sind wichtige Nahrungsergänzungen.
Neuer Goldfisch
Die Geschichte des Goldfisches als Haustier ist etwa 1.500 Jahre alt. Vermutlich wurde der „samtschwarze Komet“ irgendwann schon mal gezüchtet, als Aquarienfisch ist er aber neu. Aquarium Glaser führte ihn aus China ein. Obwohl schwarze Kometen winterhart sind, merkt man im Teich schnell, warum meist auffälligere Goldfische gezüchtet werden: Schwarz ist nämlich eine Super-Tarnfarbe! Richtig schön wirken die Fische dagegen in der Seitenansicht – eine „Energiesparvariante“ des Black Mollys?
Frank Schäfer
Grüner Salmler - Fliegende Barbe - Blauer Salmler
Grüner Salmler
Erstaunlichweise ist Grün eine ausgesprochen seltene Körperfarbe bei Süßwasserfischen. Wenngleich Unterwasserpflanzen in den Tropen eher selten anzutreffen sind, gibt es sie doch, und den dort lebenden Fischen sollte Grün als Tarnfarbe doch sehr willkommen sein. Aber das ist wohl nur in Ausnahmefällen so – wie bei dem kleinen Bodensalmler Ammocryptocharax elegans, den Aquarium Glaser aus Venezuela importierte. Das Tierchen wird nur vier bis fünf Zentimeter lang. Aber Achtung: Man muss es wirklich in bepflanzten Aquarien pflegen, sonst färbt es sich braun!
Lustige Schmerle - Schöner Brackswasserfisch und Nostalischer Reiskärpfling
Lustige Schmerle
Was die Panzerwelse für Südamerika sind die Bachschmerlen für Süd- und Südostasien: eine unüberschaubare Fülle kleiner Bodenfische, deren aquaristische Erforschung noch am Anfang steht. Aus dem Norden Indiens wird seit einiger Zeit eine Art mit dem lustigen Namen „Ringelsockenschmerle“ importiert. Es handelt sich um Schistura beavani, die leider beim Erstimport falsch als S. scaturigina bestimmt wurde (wohl von mir – Schande!). Das nette, friedliche Tier wird etwa fünf Zentimeter lang.
Schöner Brackwasserfisch
Silberflossenblätter gehören zu den Klassikern unter den Brackwasserfischen. Liest man über sie, erfährt man oft, dass sie sich einfach an Süßwasser umgewöhnen lassen. Doch wozu? Es ist doch nicht schwierig, zehn bis 20 Gramm Salz pro Liter Wasser aufzulösen – oder? Tut man das und pflegt die Fische bei 26 bis 28 °C, hat man viel Freude an den rasanten Schwimmern. Monodactylus kottelati wird zurzeit von Aquarium Glaser aus Thailand importiert. Der bis zu 20 Zentimeter lange Fisch sollte im großen (!) Schwarm gepflegt werden, sonst ist er unverträglich gegen seinesgleichen.
Nostalischer Reiskärpfling
Zu den ersten Oryzias, die importiert wurden, zählt der Indische Reiskärpfling (O. dancena). Lange segelte er unter der Bezeichnung O. melastigmus, doch ist diese Art (manche halten sie für ein Synonym zu Aplocheilus panchax, ich für eine valide Zwergart) aquaristisch unbekannt. Oryzias dancena wird etwa vier Zentimeter lang. Männchen haben eine ausgebuchtete, Weibchen eine gerade geschnittene Afterflosse. Pflege und Nachzucht der anspruchslosen Schwarmfische sind einfach und bereiten viel Freude.
Frank Schäfer
Kleine Barbe, hübscher Buntbarsch, kurzweiliger Schlammspringer
Kleine Barbe
Die Schmetterlingsbarbe (Barbus hulstaerti) stammt aus dem Kongobecken. Die kleine Art erreicht nur etwa drei Zentimeter Gesamtlänge. Männchen und Weibchen lassen sich anhand der Rückenflossenfärbung einfach unterscheiden, die Flosse ist bei den Weibchen stets farblos, bei den Männchen hingegen auffällig gebändert.
Alter Bekannter
Spritziger Salmler
In der Gattung Copella hat sich in den letzten Jahren allerlei getan. Die Art, die uns als C. nattereri begleitete, erwies sich als unbeschrieben und heißt nun C. meinkeni. Der „echte“ C. nattereri war zuvor meist als C. nigrofasciata bekannt, doch der „richtige“ C. nigrofasciata stammt aus Peru und trägt fünf bis sechs Reihen roter Tüpfel, während C. nattereri aus Brasilien kommt und zwei oder drei Linien solcher Punkte aufweist. Aquarium Glaser importierte einen hübschen Copella aus Peru, der farblich C. nattereri gleicht, jedoch viel kleiner bleibt (bis rund drei gegenüber etwa fünf Zentimeter Gesamtlänge). Alter Bekannter
Immer wieder fragt man sich, warum es so manche wunderschöne Neuheit einfach nicht schafft, sich als Aquarienfisch zu etablieren, während etliche zum Standardsortiment gehörende Arten lange den Markt beherrschen, obwohl sie eigentlich gar nicht so viel hermachen. Zu dieser Gruppe mag man vielleicht auch Devario (früher Danio) malabaricus zählen – aber nur, solange man noch keine ausgefärbten Männchen bei der Balz gesehen hat. Wenn die nämlich „ihre Lichter anknipsen“, dann strahlt es wirklich hell!
Teufelsbräute
Nur selten wurden wissenschaftliche Namen so unpassend gewählt wie für die eleganten Erdfresser der Gattung Satanoperca = „Teufelsbarsche“. Auch die Artnamen sind garstig: Satanoperca lilith wurde nach Adams erster, von ihm verstoßener Frau benannt, die in der christlichen Mythologie schließlich zur Braut des Teufels gemacht wurde. Es handelt sich um einen wunderschönen, etwa 25 Zentimeter lang werdenden Großbuntbarsch, dessen Erstnachzucht noch aussteht. Frank Schäfer