Pflanzen
Wasserpflanzenparadies Feldberger Seen
„Das Land sieht flach aus, ab und zu liegt zwischen den Feldern ein dunkler Waldstreif. Wer es nicht weiß, kann nicht ahnen, dass jeder dieser dunklen Waldstreifen einen tief ins Land eingeschnittenen langen See bedeutet, Seen mit dem tiefsten, klarsten Wasser, von einem bezaubernden Türkisgrün oder Azurblau.“ Hans Falladas Wald-und-Seen-Einsamkeit besteht unverändert. Von Falk und Cornelia Wieland
Rund um Feldberg und Carwitz reihen sich viele tiefe Klarwasserseen. Das Gebiet mit seinen bizarren Buchten und Inseln könnte man in enigen Tagen durchpaddeln, doch die wunderbaren Seen laden ein zum Verweilen und Beobachten, präsentieren sich als die lebende Verkörperung der Limnologie.
Ein neuer Wasserstern aus Laos
Seit etwa drei Jahren wird unter der Bezeichnung Pogostemon stellatus „Octopus“ eine Pflanze vertrieben, die Claus Christensen in Laos gesammelt hatte. Die Art konnte jetzt von der Autorin bestimmt werden. | Von Christel Kasselmann
Die Gattung Pogostemon umfasst 79 Arten, von denen bisher drei in Aquarien kultiviert werden: Pogostemon stellatus (lange unter dem Synonym Eusteralis stellata bekannt), P. helferi, dessen Einfuhr aus Thailand als „Kleiner Wasserstern“ im Jahr 2004 viel Aufsehen erregte, und P. erectus, der vor etwa fünf Jahren unter der falschen Bezeichnung Rotala verticillaris eingeführt wurde. Alle drei Arten gehören zurzeit zum Handelssortiment, gelten aber als anspruchsvolle Aquarienpflanzen.
Claus Christensen, ehemaliger Direktor der dänischen Wasserpflanzengärtnerei Tropica, sammelte bei einem Aufenthalt in Laos einen weiteren Pogostemon, der aufgrund seiner Ähnlichkeit mit P. stellatus als Form „Octopus“ gehandelt wird. Tatsächlich lässt sich diese Pflanze erst auf den zweiten Blick von P. stellatus unterscheiden. Aus diesem Grund wurde die laotische Pflanze beispielsweise von der Firma Tropica erst gar nicht in das Verkaufsprogramm aufgenommen.
den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 5/2013
Ein wenig bekanntes, aquascape-taugliches Aronstabgewächs
Die Aquarientauglichkeit „neuer“ Pflanzen zu testen ist spannend, auch wenn Enttäuschungen möglich sind. Die hier vorgestellte Art scheint vielversprechend. | Von Jens Kühne
Von den Aronstabgewächsen (Araceae) sind die Wasserkelche (Gattung Cryptocoryne) aquaristisch wohl am besten bekannt. Früher beschäftigten sich viele Aquarianer mit den dauerhaft submers haltbaren Arten wie etwa C. affinis. Heute befassen sich mit dieser etwas aus der Mode gekommenen Pflanzengruppe in erster Linie Spezialisten. Sie kultivieren die Pflanzen emers, um sie zur Blüte zu bringen.
In Mode ist dagegen das „Aquascaping“, bei dem langsam wachsende, klein bleibende Pflanzen benötigt werden. Wasserkelche kommen dafür in der Regel nicht infrage. Rhaphidophora beccarii (ENGL.) ENGL. (1881), ebenfalls ein Aronstabgewächs, ist für solches Tun jedoch gut geeignet.
Weitere aquaristische Arten
Nur wenige aquatische Arten besetzen die ökologische Nische der Permanentgewässer im Okavango-Delta. Schlüsselfaktoren für das Ansiedeln von Wasserpflanzen sind der stark schwankende Pegel und die hohe Fließgeschwindigkeit in den Kanälen. | Von Christel Kasselmann
Die beiden für die Aquaristik interessantesten echten Wasserpflanzen des Okavango-Deltas sind Ottelia ulvifolia und O. muricata, über die ich in DATZ 9 und 10/2012 berichtete. Es sind zwei Arten der Familie Hydrocharitaceae (Froschbissgewächse), die ausschließlich Wasserpflanzen umfasst und etwa 70 Arten in 17 Gattungen enthält.
Papyrus, Schilf und Schwimmblattpflanzen
Das größte Feuchtgebiet Afrikas, das gewaltige Okavango-Delta in Botswana, ist nicht nur ein Paradies für viele Tierarten, sondern zugleich auch ein einzigartiger Lebensraum für Wasser- und Sumpfpflanzen. | Von Christel Kasselmann
Dieser einzigartige, noch intakte Lebensraum ist ausschließlich über die Wasseradern oder lokal per Kleinflugzeug zu erreichen. Nur wenige Camps im Delta bieten die erforderliche Logistik, um Wildtier- und Naturbeobachtungen anstellen zu können.
Im Okavango-Delta sind die Jahreszeiten stark ausgeprägt: Im März und April erreicht der Wasserstand seinen höchsten Pegel. Während dieser Zeit ist der Wasserstrom in das Delta etwa fünfmal höher als im Oktober und November, wenn er am niedrigsten ist. Diese Regelmäßigkeit relativiert sich zudem dadurch, dass der Wasserzufluss von Jahr zu Jahr schwankt.