Pflanzen
Eine übersehene neue Hakenlilie aus Indien
Ist es möglich, dass man eine Wasserpflanze mit vier Meter langen Blättern jahrhundertelang als unbeschriebene Art übersehen kann? Kaum zu glauben, aber wahr! Crinum malabaricum wurde erst 2012 wissenschaftlich bearbeitet. Unsere Autorin besuchte den Typusfundort dieser spektakulären Pflanze in Indien. | Von Christel Kasselmann
Aus der großen Familie der Narzissengewächse (Amaryllidaceae, etwa 85 Gattungen) enthält nur die mit 104 Arten sehr umfangreiche Gattung Crinum etwa zehn aquatische Spezies, von denen wir Crinum natans, C. purpurascens, C. calamistratum und C. thaianum als geeignete Aquarienpflanzen darstellen. Die hier vorgestellte Art – C. malabaricum aus Indien – wurde erst Mitte des Jahres 2012 von Lekhak & Yadav wis senschaftlich beschrieben. Mit ihren zwei bis vier Meter langen und zwei bis sechs Zentimeter breiten, bandförmigen Blattspreiten ähnelt sie der thailändischen Spezies C. thaianum, wird aber bedeutend größer.
Ein „neuer“ Bach entwickelt sich
Im „hohen Norden“ der Stadt hat ein Bach ein neues Bett bekommen. Vor drei Jahren musste der Erdbach infolge einer Bergsenkung umgeleitet werden. Mittlerweile hat eine artenreiche Sumpf- und Wasserpflanzendecke Teile des Gewässers erobert. Von Rainer Stawikowski
Famose Moose
In einem 60-Liter-Aquarium pflegte ich vier halbwüchsige L 46 (Hypancistrus zebra). Natürlich träumte ich davon, diese Harnischwelse irgendwann zu vermehren. Allerdings waren sie erst vier Zentimeter lang, da hieß es erst einmal abwarten und anständig füttern ... Selbstverständlich hatte das Wasser die richtige Temperatur (29 °C), und ein Hamburger Mattenfilter mit Motorpumpe sorgte für die erforderliche kräftige Wasserumwälzung. Der Bodengrund bestand aus feinem Sand. Schieferplatten und kleine „Welsröhren“ dienten als Verstecke. Eine Vergesellschaftung mit anderen Fischen hielt ich bei der Beckengröße für nicht ratsam. Doch die Welse waren und blieben scheu. Vielleicht war den Tieren das Becken zu kahl? Oder die Schieferplatten boten doch zu wenig Deckung? Ich brachte mehrere Holzwurzeln ein. Auf eine Bepflanzung hatte ich bisher bewusst verzichtet, eben um das Becken übersichtlich zu halten. Da die „Zebras“ sich aber weiterhin sehr schüchtern gaben, beschloss ich schließlich doch, Wasserpflanzen einzubringen. Von Reinhold Wawrzynski
Das Aquarium für intelligente Faulenzer (2)
Javafarn, Kongofarn, Speerblatt – über drei Pflanzengattungen, die viel Freude
bereiten und dabei wenig Mühe erfordern. | Von Claus Schaefer
Über die Scheußlichkeiten, die uns Aquarianern die Botanik antun kann, hatte ich mich ja schon im ersten Teil aufgeregt (DATZ 11/2013). Aber ohne Pflanzen geht es nicht. Ein ganz und gar unbegrüntes Aquarium gut aussehen zu lassen gelingt selten – am ehesten noch, wenn die Schönheit im Auge eines ökologisch besonders geschulten Betrachters liegt. Aber Grün ist gut für die Augen, und warum sollten wir den dekorativen Nutzen verschenken, den uns die Flora bietet? Die Kandidaten, die unserer Bequemlichkeit am weitesten entgegenkommen, hatten wir in der ersten Folge wenigstens schon einmal abgebildet. Jetzt geht es ans Praktische. Stürzen wir uns also ins Dickicht!
Das Aquarium für intelligente Faulenzer (1)
„Holländisches Aquarium?“ Kennen viele heute gar nicht mehr. „Perfektes und optimales Aquarium“? Sind auch längst Geschichte. „Aquascapes“? Können ganz schön arbeits- und zeitaufwendig sein. Warum nicht mal etwas Neues wagen? | Von Claus Schaefer