Pflanzen
Zwei Wasserähren aus Südlaos
Die Variabilität von Robinsons Wasserähre verleitet zu Fehlbestimmungen, vor allem wenn die Pflanzen gerade nicht blühen, so auch bei Begegnungen an mehreren Standorten im südlichen Regierungsbezirk Champasak in Laos*. Erst im Aquarium gelang es – nach der Blütenbildung und mithilfe eines Spezialisten für asiatische Wasserpflanzen –, die gesammelten Pflanzen richtig zuzuordnen. | Von Jens Kühne
Die deutsche Bezeichnung „Wasserähre“ leitet sich vom Erscheinungsbild des Blütenstands ab. Die Pflanzen dieser Gruppe bilden einen langen Blütenstängel und platzieren damit den ährenförmigen Blütenstand oberhalb der Wasseroberfläche. Die meist sehr dekorativen Blütenähren sind entweder mehrährig oder einährig. Die Blütenstände sind selbstverständlich sehr wichtig bei der Bestimmung der Arten.
Wasserähren bilden stärkehaltige Knollen. So überdauern die meisten Arten wasserarme Zeiten.
Der Verbreitungsschwerpunkt liegt im südlichen Afrika und in Madagaskar. Darüber hinaus ist die Gattung im übrigen Afrika, in Indien, Südostasien und Australien zu finden.
Zu Besuch in der Wasserpflanzengärtnerei AQUAPLANTA
Rolf Dudda gehört zu den wenigen Zeitgenossen, die ihre Leidenschaft zum Beruf machen konnten. Seit über 30 Jahren schon kultiviert er gewerbsmäßig Aquarienpflanzen – ein Blick hinter die Kulissen seines Betriebs.
Über einen befreundeten Zoohändler lernte ich Rolf Dudda kennen, der in Schermbeck bei Wesel eine Wasserpflanzengärtnerei betreibt. Da mich sein reichhaltiges Angebot, seine fachkundige und freundliche Beratung überzeugten, stelle ich seinen Betrieb hier vor. Die Gärtnerei liegt am nördlichen Ortsrand von Schermbeck, knapp einen Kilometer außerhalb der Gemeinde. Sie besteht im Wesentlichen aus sechs aus Bogengerüsten gebauten Treibhäusern, über die zwei Lagen Folienhäute so gespannt sind, dass die Luftschicht des Zwischenraums für eine gute Isolierung sorgt. Drinnen werden in oder auf Folienwannen, die auf Gestellen von etwa Tischhöhe stehen und insgesamt ungefähr 2400 Quadratmeter Fläche bieten, die Pflanzen gezogen. Um die Luftfeuchtigkeit hinreichend hoch zu halten, sind auch die Folienwannen noch einmal seitlich durch Plastikfolien – wie durch Vorhänge – abgeschirmt.
Der neue Streifenfarn ist jetzt bestimmt
In DATZ 8/2011 wurde ein aquaristisch neuer Streifenfarn unter dem Namen Asplenium cf. normale vorgestellt. Diese Art konnte nunmehr anhand fertiler Pflanzen endgültig als Hymenasplenium obscurum bestimmt werden. | Von Christel Kasselmann
Zum Zeitpunkt meiner damaligen Veröffentlichung fehlten adulte Farnpflanzen (Sporophyten) mit Sori (Sporangienhäufchen) für eine abschließende Determination. Deshalb kennzeichnete ich die Art in meinem Artikel mit dem Kürzel „cf.“. Diese Abkürzung ist in der Botanik für noch nicht endgültig bestimmte Arten üblich. Sie kommt von dem lateinischen Verb conferre (= „zusammentragen“, „in die Nachbarschaft stellen“, „vergleichen“) und deutet auf eine Ähnlichkeit oder Verwandtschaft mit der genannten Art hin.
In dem Artikel erwähnte ich auch, dass die umfangreiche Enzyklopädie der Pflanzennamen (Zander 2008) etwa 745 Spezies für die Farngattung Asplenium aufführt. Diese hohe Zahl verdeutlicht, wie schwierig sich eine Artbestimmung selbst für einen Farnspezialisten darstellt. Da der neue Farn im Bergland Taiwans gesammelt worden sein soll, lag es nahe, zunächst die „Flora von Taiwan“ für eine Determination heranzuziehen.
Eine gefeierte Aquaristik-Show
Harald Soßna und die TMS luden ein – und Aussteller, Akteure sowie Besucher strömten auch in diesem Jahr zu Tausenden zur Heimtiermesse (HTM) nach Hannover. Magnet für viele Gäste war der Begründer des „Naturaquariums“, Takashi Amano. | Von Christel Kasselmann
Für mich ist der jährliche Besuch der HTM in Hannover Ende Januar nicht nur ein „Muss“, sondern einer der schönsten Termine in meinem Kalender. Den mittlerweile fünften Wettbewerb „Die Kunst der Pflanzen-Aquarien – The Art of the Planted Aquarium“ durfte ich mir einfach nicht entgehen lassen. Aus den vergangenen Jahren wusste ich, dass mich neben zahlreichen prächtig gestalteten Nano- und XL-Aquarien auch eine riesige Zahl farbenfroher Garnelen und weiterer Krebse in über 250 kleinen Aquarien erwartete sowie natürlich eine fachkundige Beratung seitens der größten Aquaristikfirmen. Gespannt war ich auf neue Entwicklungen der Zoofachbranche, und ich freute mich auf nette Gespräche mit vielen befreundeten Aquarianern.
Vorab mein Resümee: Es war auch in diesem Jahr eine Veranstaltung der Superlative! Und – da waren sich alle einig – es gab wieder eine deutliche Steigerung der sowohl kunstvoll gestalteten als auch zumeist prächtig bepflanzten Aquarien. Wer nicht da war, hat ganz klar etwas verpasst. Diese Veranstaltung ist einmalig in Europa und lässt sich kaum mehr toppen.
Soeben bestimmt - eine neue Aquarienpflanze
Unter dem Händlernamen Hygrophila sp. „Araguaia“ wird seit wenigen Monaten ein Wasserfreund vertrieben, dessen wissenschaftlicher Name jetzt ermittelt wurde. | Von Christel Kasselmann
Für eine Publikation sollte man sich aber besser nicht auf Handelsbezeichnungen verlassen, denn sie dienen häufig der Verkaufsförderung und müssen keineswegs richtige Angaben enthalten. So kommt auch die als Hygrophila sp. „Araguaia“ eingeführte Aquarienpflanze nicht aus Brasilien.