Pflanzen
Ottelia muricata, eine seltsam bestachelte Art
Im Okavango-Delta ist die auffällig bestachelte Ottelia muricata beheimatet. Wie sieht der natürliche Lebensraum dieser eigenartigen Wasserpflanze aus, und warum besitzt sie Stacheln? | Von Christel Kasselmann
Die Froschbissgewächse (Hydrocharitaceae) stellen die einzige Pflanzenfamilie dar, die ausschließlich Wasserpflanzen umfasst. Allerdings kommen nicht alle Arten im Süßwasser vor, denn einzelne leben auch an den Küsten des Karibischen und des Pazifischen Ozeans. Auf die 17 Gattungen verteilen sich aber nur rund 70 Arten, von denen einige aus den Genera Vallisneria, Hydrilla, Elodea, Egeria, Blyxa, Ottelia, Stratiotes und Limnobium kultiviert werden. Der Froschbiss (Hydrocharis morsusranae) ist bei Teichbesitzern sehr beliebt.
Die Gattung Ottelia ist mit etwa 21 Arten nur in den Tropen und Subtropen Afrikas, Asiens, Australiens und Südamerikas vertreten. Einzelne Arten, darunter O. alismoides, wurden jedoch nach Südeuropa und Nordamerika eingeschleppt. Nur wenige Ottelien werden bisher in Aquarien gepflegt. Das liegt zum einen an ihren überwiegend imposanten Größen, wie es auch für O. ulvifolia aus dem Okavango-Delta zutrifft (DATZ 9/2012), zum anderen an ihrer leichten Zerbrechlichkeit: Sie lassen sich schlecht transportieren und eignen sich deshalb nicht gut für den Handel.
Basteleien mit Moos und Farn
Seit vielen Jahren gehört das Javamoos (Taxiphyllum barbieri, früher als Vesicularia dubyana bekannt) zu meinen Lieblingspflanzen. In meinen großen Aquarien bedeckt es Moorkienholz-Wurzeln in teils dichten Polstern. Mithilfe wurzelartiger Haare (echte Wurzeln besitzen sie nicht) können sich Moose an rauen Oberflächen festhalten. Einmal angebracht, wächst das Moos auf dem Holz weiter und verschafft dem Aquarium ein natürliches Ambiente. Von Petra Fitz
Bei mir ist der Javamoos-Bewuchs durchsetzt mit Javafarn (Microsorum pteropus ’Windeløv‘), dessen junge, hellgrüne Blätter zu dem dunkler grünen Moos einen sehr schönen Kontrast bilden.
Durch die Nano-Aquaristik wurde die Verwendung von Moosen vielseitiger. So werden heute Moose aufgebunden auf Steinen, kleinen Wurzeln, Kokosnussschalen oder kurzen Bambusstäben, aber auch „frei schwebend“ angeboten (etwa mit dem „Biosphere-Ball“ von Dennerle).
Ottelia ulvifolia, eine vielgestaltige Art
Das riesige Okavango-Delta in Botswana steht für einzigartige Wildnis mit großem Tierreichtum. Im größten Feuchtgebiet Afrikas wächst eine besonders dekorative Form der „Meersalatblättrigen Ottelie“, die sich als prächtige Aquarienpflanze etabliert hat. | Von Christel Kasselmann
Beobachtungen am Froschkraut in Gartenteich und Aquarium
Es bringt zwar nur kleine Blüten hervor, doch dafür blüht es im Gartenteich fast die Hälfte des Jahres, und seine Ansprüche sind gar nicht hoch – vom Froschkraut ist die Rede. | Von Andreas Arnold
Das Froschkraut (Luronium natans [Linnaeus] Rafinesque) aus der Familie der Froschlöffelgewächse (Alismataceae) ist eine seltene einheimische Wasserpflanze, der aus naturschutzrechtlicher Sicht große Bedeutung zukommt. Vor allem in diesem Zusammenhang hatte ich immer wieder über sie gelesen, beispielsweise in Flora-Fauna-Habitat-Richtlinien (Herdam 2001). Luronium natans ist laut Bundesartenschutzverordnung „streng geschützt“ und gehört auch zu den in Anhang II der FFH-Richtlinie der Europäischen Union aufgelisteten Pflanzen- und Tierarten, deren Vorkommen und Lebensräume im Rahmen des Netzes europäischer Schutzgebiete „Natura 2000“ zu erhalten sind. In der Roten Liste Deutschlands gilt die Art ebenfalls als stark gefährdet und in einigen Bundesländern als „vom Aussterben bedroht“.
Neobiota in einem thermisch anomalen Fluss in NRW
In der Erft treffen Neozoen aus dem Rheinsystem auf tropische oder subtropische Pflanzen und Tiere, die wegen des warmen Wassers hier überleben oder sich gar vermehren können. | Von Udo Rose
In der Eifel, wenige Kilometer südlich des Städtchens Bad Münstereifel, entspringt die etwa 105 Kilometer lange Erft. Auf den ersten 20 Kilometern durchfließt sie den Gebirgsfuß der Nordeifel und durchquert dann als Tieflandfluss das Rheinische Braunkohlenrevier westlich von Köln.