Süsswasser
Eine Rarität aus Indien, der Rotpunkt-Blaubarsch
Ob sich die folgende Geschichte genau so zugetragen hat, darf jeder selbst entscheiden. Sie handelt auf jeden Fall von einem wunderschönen Blaubarsch, der vor gar nicht allzu langer Zeit im nordöstlichen Indien entdeckt wurde und heute in einem bayerischen Gartenteich eine gemütliche Bleibe gefunden hat. | Von Roland Schreiber
Die östliche Himalaya-Region, um die es hier geht, wird als „Biodiversitäts-Hotspot“ bezeichnet, also ein Gebiet, in der die Artenvielfalt außerordentlich groß ist. Dies betrifft auch die Gattung Badis, die dort ihr Hauptverbreitungsgebiet hat. Von Pakistan über Nepal, Nordindien und Bangladesch bis nach Birma, Thailand und Laos sind die hübschen Arten der Blaubarsche (Familie Badidae) anzutreffen. Zugleich sind viele der erforschten (und noch nicht erforschten) Fisch- Spezies infolge einer fortschreitenden Umweltzerstörung aber bereits in ihrer Existenz gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Bei zahlreichen Arten fehlt es darüber hinaus an detaillierten Kenntnissen über die vorhandenen Bestände und deren Vorkommen. Dieses Wissen ständig zu erweitern, neue Fischarten zu entdecken sowie die bestehenden Verbreitungsareale zu erforschen sind einige der Hauptaufgaben der Wissenschaftler der Universität Manipur im gleichnamigen indischen Bundesstaat. Im Jahr 2000 ging ihnen ein besonders hübscher Schuppenträger ins Netz, der Rotpunkt-Blaubarsch, der auch heute noch zu den in unseren Aquarien sehr seltenen Vertretern seiner Sippschaft zählt.
Ein weiterer Phantomwels aus Kolumbien
Zum ersten Mal wurde dieser aquaristisch und wissenschaftlich neue Harnischwels auf einer Fangreise 2010 gefunden. Die von dem Exporteur Hernando Gil geleitete Reisegruppe kehrte zunächst jedoch ohne lebende Tiere zurück. Erst im Jahr 2014 kamen dann endlich Tiere in den Zoofachhandel und tauchten mittlerweile in kleinen Stückzahlen auch in Europa auf. Der neue Phantomwels – er bekommt hier die Nummer L 476 – zeigt einen ähnlichen Phänotypus wie die populären Harnischwelse L 128 („Hemiancistrus“ sp.), „Hemiancistrus“ subviridis (L 200) und „Baryancistrus“ demantoides (L 200 „HiFin“). Folgt man dem aktuellen Stand der Systematik, dann ist der hier vorgestellte Wels keiner Gattung korrekt zuzuordnen, denn das ehemals passende Genus Hemiancistrus wurde kürzlich ordentlich „aufgeräumt“ und auf die Typusart (H. medians) reduziert. Haakon Haagensen und Daniel Konn-Vetterlein
Die Fische des Río Cataniapo
Fährt man von der Hauptstadt des venezolanischen Bundesstaates Amazonas, Puerto Ayacucho, nach Süden, erreicht man über eine hohe Brücke den Río Cataniapo, einen rechtsseitigen Orinoco-Zufluss. Seine felsigen Uferzonen unterbrechen ausgedehnte Sandbänke, und in seinem leicht teefarbenen, klaren Wasser tummeln sich viele Fische, die auch für unsere Aquarien interessant sind. | Von Uwe Werner
Meine Begleiter und ich hatten Gelegenheit, den Fluss an verschiedenen Stellen zu befischen, so an einem malerischen Badeplatz mit klarem Wasser (pH 4,5 bis 5,0; 6 µS/cm, 31 °C), an diversen seichten und tiefen Tümpeln und – zur Trockenzeit – an zwei größeren Stromschnellen, aber auch weiter aufwärts, wo der Strom sich seeartig verbreitert, seine Ufer weniger strukturiert sind, die Fließgeschwindigkeit geringer und das Wasser trüber und in weiten Abschnitten tiefer ist. Zum Fang gebrauchten wir Angeln und Wurfnetz, wir schnorchelten aber auch und erbeuteten Fische mit Handnetzen oder fotografierten sie in ihrer natürlichen Umgebung. Einige Tiere nahmen wir lebend mit.
Kleine Salmler für das Afrika-Aquarium (2)
Die Familie Distichodontidae enthält Fische von zwei bis gut 80 Zentimetern Länge, Pflanzen- wie Fleischfresser. Aber nur die hier vorgestellten vier Gattungen sowie Nannocharax und Hemigrammocharax sind für die Aquaristik geeignet. | Von Rainer Sonnenberg
Die hier behandelten Arten sind aquaristisch so gut wie nicht bekannt und wissenschaftlich kaum untersucht. Sie kommen aber vermutlich, wie die bereits vorgestellten, für die Aquarienpflege infrage.
Alle Goldfische vom selben Stamm
Goldfische sind unter den „Zierfischen“ die bekanntesten domestizierten Fische. Es gibt so viele Zuchtformen, dass man kaum glauben mag, dass sie alle gemeinsame Vorfahren haben. Molekularbiologische Forschung schaffte Klarheit. | Von Gerhard Ott
U nsere Goldfische sind Haustiere, so ähnlich wie Hunde. Nicht die Natur erschuf sie (durch Evolution), die Domestikation ist vielmehr ein kulturelles Ergebnis. Auch Nutztiere wie Schafe oder Ziegen züchtete der Mensch durch gezielte (künstliche) Zuchtwahl heraus. Solche Domestikationen waren es übrigens, die Charles Darwin zu seiner Evolutionstheorie unter anderem durch natürliche Zuchtwahl (Selektion) inspirierten. Goldfische stammen ursprünglich aus China. Über Japan und Europa breiteten sie sich in der ganzen Welt aus. Auf einigen indonesischen Inseln wie Sumatra werden sie sogar als Speisefische gezüchtet.