Süsswasser
Wiedersehen macht Freude – es gibt ihn noch, den Steinkrebs!
Trotz Schutzmaßnahmen gehen die Bestände des stammesgeschichtlich wohl ältesten mitteleuropäischen Flusskrebses in Deutschland immer weiter zurück. | Von Uwe Dost
Als Jugendlicher verbrachte ich viel Zeit in der Natur. Damals begann die Kinderstunde im Fernsehen erst am späten Nachmittag, und es gab keine Computer, Spielkonsolen oder iPhones. Nachdem die Hausaufgaben gemacht waren, ging es ab nach draußen. Wasser zog uns Kinder magisch an, in der näheren Umgebung unserer Wohnung flossen mehrere kleinere Bäche. Im Wald beim Dammbau und beim Stöbern im Nass fanden wir unter Steinen in vielen Gewässern rund um Esslingen neben diversen Amphibien auch immer wieder Flusskrebse, genauer Steinkrebse (Austropotamobius torrentium). Außerhalb des Waldes waren die Bäche, die durch bewohnte Gebiete flossen, aber damals schon arm an Lebewesen, da ihre Wasserqualität zu wünschen übrig ließ. Dann schaute ich mehrere Jahre nicht mehr intensiv nach den Krebsen.
Der Signalkrebs macht sich in unseren Gewässern breit
Globalisierung allerorten, auch in unseren Gewässern! Immer mehr exotische Tiere fassen Fuß in Europa und machen den einheimischen Arten das Leben schwer. | Von Uwe Dost
D er Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) stammt aus Nordamerika, ist jedoch in Europa vielerorts fest etabliert. Bereits in den 1960er-Jahren wurde diese Art nach Schweden importiert, um dort Habitate, die ihre Edelkrebsbestände verloren hatten, wieder zu bevölkern.
Beobachtungen an Garnelen und Krabben in Flüssen Kameruns
Beim Schnorcheln in westafrikanischen Gewässern begegnet man immer wieder Großarmgarnelen und Süßwasserkrabben, die zwischen Blättern, Steinen und Detritus ein verstecktes Leben führen. | Von Uwe Werner
Bei den Garnelen, die zu den Schwimmenden Langschwanzkrebsen (Natantia) zählen, handelt es sich meist um Macrobrachium vollenhoveni (Herklots, 1857) aus der Familie Palaemonidae. In Kamerun kommen aber auch Atyiden der Gattung Caridina vor. Was die zu den Kurzschwanzkrebsen (Brachyura) gehörenden Echten Krabben angeht, ist ihre Identifizierung schwierig. Allerdings sprechen Verbreitung und Lebensweise dafür, dass wir es mit einer oder mehreren Arten der Familie Potamonautidae zu tun haben, und zwar mit Vertretern der Gattungen Potamonautes und/ oder Sudanonautes, von denen einige in Kamerun weit verbreitet und häufig anzutreffen sind.
Immer für Überraschungen gut – exotische Libellenlarven
Was tun, wenn zwischen neu gekauften Wasserpflanzen ein unbekanntes Insekt auftaucht? Ganz einfach: In ein kleines Aquarium setzen und beobachten! | Von Rainer Stawikowski
Libellenlarven als Aquarienbewohner hatten in den vergangenen Jahren mehrere Auftritte in der DATZ. So schilderte ich Grundsätzliches zu ihrer Haltung im Aquarium bis zum Schlupf (Stawikowski 2012), und Hesker & Ziemek (2013) stellten Odonata-Nymphen als Studienobjekte für den Biologie-Unterricht vor. In diesen Artikeln ging es ausnahmslos um einheimische Arten. Hin und wieder geraten aber auch exotische Larven in unsere Aquarien. Seehausen (2012) referierte einige Fälle aus früheren Jahren und beschrieb eigene Erfahrungen mit „Beifängen“ aus Wasserpflanzen-Importen. In den letzten Jahren hatte auch ich mehrmals das Glück, Nymphen aus tropischen Gefilden zu bekommen. Frank Schäfer und Ingo Seidel überließen mir die hier vorgestellten Tiere, wofür ich mich noch einmal herzlich bedanke.
Prachtbärblinge aus Südindien
Kennen Sie Prachtbärblinge? Nein? Das überrascht nicht, denn ich erfand den Namen eigens für diesen Artikel, weil diese wunderschönen Fische es unbedingt verdient haben, häufiger im Aquarium gepflegt und nachgezüchtet zu werden. Die Erfahrung zeigt, dass ein griffiger Populärname dafür sehr hilfreich ist. Wissenschaftlich gehören die südindischen Prachtbärblinge, um die es hier geht, in die Gattung Barilius. Zwar sind sie nicht gerade populäre Aquarienfische, werden aber seit etwa 15 Jahren hin und wieder importiert. Frank Schäfer