Süsswasser
Die Fische des Río Cataniapo
Fährt man von der Hauptstadt des venezolanischen Bundesstaates Amazonas, Puerto Ayacucho, nach Süden, erreicht man über eine hohe Brücke den Río Cataniapo, einen rechtsseitigen Orinoco-Zufluss. Seine felsigen Uferzonen unterbrechen ausgedehnte Sandbänke, und in seinem leicht teefarbenen, klaren Wasser tummeln sich viele Fische, die auch für unsere Aquarien interessant sind. | Von Uwe Werner
Meine Begleiter und ich hatten Gelegenheit, den Fluss an verschiedenen Stellen zu befischen, so an einem malerischen Badeplatz mit klarem Wasser (pH 4,5 bis 5,0; 6 µS/cm, 31 °C), an diversen seichten und tiefen Tümpeln und – zur Trockenzeit – an zwei größeren Stromschnellen, aber auch weiter aufwärts, wo der Strom sich seeartig verbreitert, seine Ufer weniger strukturiert sind, die Fließgeschwindigkeit geringer und das Wasser trüber und in weiten Abschnitten tiefer ist. Zum Fang gebrauchten wir Angeln und Wurfnetz, wir schnorchelten aber auch und erbeuteten Fische mit Handnetzen oder fotografierten sie in ihrer natürlichen Umgebung. Einige Tiere nahmen wir lebend mit.
Kleine Salmler für das Afrika-Aquarium (2)
Die Familie Distichodontidae enthält Fische von zwei bis gut 80 Zentimetern Länge, Pflanzen- wie Fleischfresser. Aber nur die hier vorgestellten vier Gattungen sowie Nannocharax und Hemigrammocharax sind für die Aquaristik geeignet. | Von Rainer Sonnenberg
Die hier behandelten Arten sind aquaristisch so gut wie nicht bekannt und wissenschaftlich kaum untersucht. Sie kommen aber vermutlich, wie die bereits vorgestellten, für die Aquarienpflege infrage.
Alle Goldfische vom selben Stamm
Goldfische sind unter den „Zierfischen“ die bekanntesten domestizierten Fische. Es gibt so viele Zuchtformen, dass man kaum glauben mag, dass sie alle gemeinsame Vorfahren haben. Molekularbiologische Forschung schaffte Klarheit. | Von Gerhard Ott
U nsere Goldfische sind Haustiere, so ähnlich wie Hunde. Nicht die Natur erschuf sie (durch Evolution), die Domestikation ist vielmehr ein kulturelles Ergebnis. Auch Nutztiere wie Schafe oder Ziegen züchtete der Mensch durch gezielte (künstliche) Zuchtwahl heraus. Solche Domestikationen waren es übrigens, die Charles Darwin zu seiner Evolutionstheorie unter anderem durch natürliche Zuchtwahl (Selektion) inspirierten. Goldfische stammen ursprünglich aus China. Über Japan und Europa breiteten sie sich in der ganzen Welt aus. Auf einigen indonesischen Inseln wie Sumatra werden sie sogar als Speisefische gezüchtet.
Wiedersehen macht Freude – es gibt ihn noch, den Steinkrebs!
Trotz Schutzmaßnahmen gehen die Bestände des stammesgeschichtlich wohl ältesten mitteleuropäischen Flusskrebses in Deutschland immer weiter zurück. | Von Uwe Dost
Als Jugendlicher verbrachte ich viel Zeit in der Natur. Damals begann die Kinderstunde im Fernsehen erst am späten Nachmittag, und es gab keine Computer, Spielkonsolen oder iPhones. Nachdem die Hausaufgaben gemacht waren, ging es ab nach draußen. Wasser zog uns Kinder magisch an, in der näheren Umgebung unserer Wohnung flossen mehrere kleinere Bäche. Im Wald beim Dammbau und beim Stöbern im Nass fanden wir unter Steinen in vielen Gewässern rund um Esslingen neben diversen Amphibien auch immer wieder Flusskrebse, genauer Steinkrebse (Austropotamobius torrentium). Außerhalb des Waldes waren die Bäche, die durch bewohnte Gebiete flossen, aber damals schon arm an Lebewesen, da ihre Wasserqualität zu wünschen übrig ließ. Dann schaute ich mehrere Jahre nicht mehr intensiv nach den Krebsen.
Der Signalkrebs macht sich in unseren Gewässern breit
Globalisierung allerorten, auch in unseren Gewässern! Immer mehr exotische Tiere fassen Fuß in Europa und machen den einheimischen Arten das Leben schwer. | Von Uwe Dost
D er Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) stammt aus Nordamerika, ist jedoch in Europa vielerorts fest etabliert. Bereits in den 1960er-Jahren wurde diese Art nach Schweden importiert, um dort Habitate, die ihre Edelkrebsbestände verloren hatten, wieder zu bevölkern.