Blickfang
Malawisee zwischen Emscher und Lippe
Im Norden des Ruhrgebiets liegt die Stadt Recklinghausen, und im Süden dieser Stadt gibt es einen Aquarienverein. Er ist glücklicher Besitzer einer sehenswerten Dauerausstellung, zu der auch das hier präsentierte Malawisee-Aquarium gehört. Von Rainer Stawikowski
Nein, nicht Achim. Andreas ist mein Vorname“, berichtigt mich Herr Reichel. „Oh, Freud’scher Versprecher, tut mir leid“, entschuldige ich mich, „da habe ich bei Ihrem Nachnamen doch tatsächlich an diesen Musiker gedacht, der in den 1960er-Jahren mit seinen ‚Rattles‘ eine der erfolgreichsten deutschen Beatbands gründete. Vermutlich ist Ihnen Ihr Namensvetter überhaupt kein Begriff“, mutmaße ich. Andreas Reichel ist nämlich erst 1970 geboren, also immerhin 16 Jahre jünger als ich. „Das war natürlich vor Ihrer Zeit, da werden Ihnen die Rattles sicher nichts sagen.“ „Doch, doch. Achim ist ein Cousin meines Vaters“, klärt Andreas Reichel mich auf – schon wieder ein Fettnäpfchen! „Aber persönlich kenne ich ihn nicht“, fügt er wenigstens hinzu. „Reden wir lieber über Fische“, schlage ich vor. „Deswegen bin ich ja eigentlich auch hier …“
Ein Traum in Grün
Das harmonisch bepflanzte Süßwasseraquarium von Hartmut Herz ist für jeden Kunden des Zoofachgeschäfts, das er gemeinsam mit seiner Frau Rosemarie betreibt, ein Blickfang. Von Patrick Lehmann
Bereits vor Jahren fiel mir das so ansprechend gestaltete Süßwasseraquarium in „Rosis Tierboutique“ auf, einem kleinen, gut sortierten Zoofachgeschäft im Zentrum von Cottbus. Vor einem Pflanzenmeer drehten faszinierende Rotrückenskalare majestätisch ihre Runden, ein klassischer Blickfang! Aber erst im letzten Jahr kam mir die Idee, dieses Becken in der beliebten Rubrik der DATZ vorzustellen. Die fast schon klassische Aquarianerlaufbahn (Stichlinge im Gurkenglas) hat Hartmut Herz nicht hinter sich, 1983 fand er – nach dem Motto „ganz oder gar nicht“ – den Einstieg in die private Aquaristik mit einem 300-Liter-Becken in seinem Wohnzimmer, das hauptsächlich mit afrikanischen Fischarten wie Kongosalmler (Phenacogrammus interruptus) und Prinzessin von Burundi (Neolamprologus brichardi) besetzt war.
Michael und sein Malawisee
Vor vier Jahren erfüllte sich Michael Aichner in Marklkofen nicht nur seinen Traum von einem eigenen Heim, sondern zugleich den Wunsch nach einem „richtigen“ Malawisee-Aquarium. | Von Petra Fitz
Betritt man Michaels Wohnung, kommt man gleich hinter dem Flur ins Wohnzimmer. Dort fällt der Blick sofort auf das gigantische Aquarium, es nimmt fast eine komplette Wand des Raums ein: Drei Meter lang ist es, eineinhalb Meter tief und 80 Zentimeter hoch. Rund 3.500 Liter Wasser fasst der „kleine“ Malawisee – netto. Dabei ist nur die Frontscheibe des Beckens zu sehen. Der Rest befindet sich in einem separaten Technikraum mit Biofilter, Wasseranschluss und Kühlschrank für das Futter – wie praktisch! Die große Aquarientiefe in Kombination mit der Einrichtung und den Fischen vermittelt den Eindruck eines Uferausschnitts.
Korallenriff im Spreewald
Es muss nicht immer „Nano“ sein. Mitten im wunderschönen Spreewald, zwischen saftigen Wiesen und idyllischen Fließen, befindet sich der vier Meter lange Blickfang von Roman Müller. Von Patrick Lehmann
Bereits mit sechs Jahren besaß Roman Müller sein erstes Aquarium, es fasste stolze 200 Liter Wasser und war ein klassisches Gesellschaftsbecken, überwiegend mit Platys und Schwertträgern besetzt. Damals stand ihm sein Vater mit Rat und Tat zur Seite. Im Lauf der Zeit wurde die Aquaristik zu seiner Leidenschaft, und sie begleitete ihn ununterbrochen. Im Jahr 2003 fand der selbständige Raumausstatter mit einem 900-Liter- Becken, das noch überwiegend mit Fischen besetzt war, seinen Weg in die Meeresaquaristik. Er sammelte nun Erfahrungen auf diesem Gebiet, bis er sich schließlich – sieben Jahre später – seinen Traum erfüllte: ein Becken mit einem Volumen von über 1.400 Litern!
Zu Besuch bei Wolfgang Zeitz und seinen Diskusfischen
Rund 200 Rote Neon, ein paar weitere Salmler, außerdem einige Zwergbuntbarsche und Panzerwelse – in dem 720-Liter-Aquarium geht es munter amazonisch zu. Hauptakteure sind die elf heranwachsenden Diskusbuntbarsche. | Von Rainer Stawikowski
Manchmal ist unser „Blickfang“ ein bisschen wie eine Heimschau: Da kommt jemand, hockt sich vor das Aquarium in der guten Stube, fotografiert Becken, Besatz und Besitzer und stellt neugierige Fragen. Zwar werden keine Punkte vergeben (erst recht keine abgezogen), keine Urkunden verteilt und keine Pokale überreicht. Aber das besichtigte Objekt wird öffentlich gemacht, in Wort und Bild den Lesern dieser Zeitschrift vorgestellt. So kommt es schon einmal vor, dass der eine oder andere Vereinskollege ... nein, nicht neidisch wird, aber den Wunsch verspürt, seinen eigenen Blickfang ebenfalls in der DATZ wiederzufinden. Warum auch nicht?