Leserbriefe
Rückmeldungen zur jeweiligen DATZ-Ausgabe
Betrifft: „Zwerghexenwels“ (DATZ 4/2014)
In der April-Ausgabe berichtete Florian Lahrmann über seine Begegnung und Erfahrungen mit klein bleibenden Hexenwelsen aus Bolivien. Er nennt die vorgestellte Art Hemiloricaria beni; richtig wäre jedoch die Bezeichnung Rineloricaria beni. Beschrieben wurde dieser Harnischwels als Loricaria beni durch Pearson (1924). Isbrücker (1980) überführte ihn in die Gattung Rineloricaria. Derselbe Wissenschaftler war es, der zusammen mit vier Co-Autoren (Isbrücker et al. 2001) Hemiloricaria überarbeitete und zwei neue Genera aufstellte: Fonchiiichthys und Leliella. Unterscheiden lassen sich die beiden Gattungen Rineloricaria und Hemiloricaria laut Isbrücker et al. anhand der Form und Größe sowie der Anordnung von Odontoden geschlechtsreifer Männchen während der Laichzeit. Isbrücker et al. (2001) führen die von Lahrmann vorgestellten bolivianischen Zwerghexenwelse in der Gattung Hemiloricaria.
Betrifft: Aquascape, einmal ganz anders!
Ein Aquarium aus gehäkelten Korallen, Muscheln und Seeanemonen – und alles detailgetreu! Die Seenadeln bestehen aus Pfeifenreinigern. Das ist doch wirklich einmal etwas ganz Neues! Die Gattin des Inhabers von „Aquarium Bach“ in Kirchham (Österreich) dachte sich dieses „Häkel-Scape“ aus und verwirklichte es liebevoll (sie betreibt ein Woll- Geschäft neben dem Aquaristik- Laden ihres Mannes). Vielleicht ist dieses kuschelige Riffbecken eine Anregung für unsere Aquascaper, die ja immer auf der Suche nach neuen, kreativen Ideen sind? Und „natürlich“ muss es dabei doch längst nicht mehr zugehen, das beweisen ja viele der „herkömmlichen“ Aquascapes, die man hier und da zu sehen bekommt. Also? Auf zu neuen Ufern, dem Mutigen gehört die Welt! Daniel Heerz
Babysitting
Das Foto zeigt zwei juvenile Schlangensterne der Art Ophiomastix annulosa, die sich auf der Rumpfscheibe eines adulten Tieres der Spezies Ophiocoma scolopendrina (beide aus der Familie Ophiocomidae) festhalten. Dieses Verhalten ist schon länger bekannt und wird auch als „babysitting symbiosis“ bezeichnet. Eine überzeugende Erklärung für diese Symbiose liefern die Untersuchungen von Fourgon et al. (2006)*, die sich auf juvenile Ophiomastix venosa und O. scolopendrina beziehen, die aber auch auf O. annulosa zutreffen dürften: Durch die Analyse stabiler Kohlenstoffund Stickstoff-Isotope wiesen die Forscher nach, dass O. venosa, die hauptsächlich von Algen und Detritus lebt, tiefer in der Nahrungskette steht als O. scolopendrina, die in höher gelegenen Bereichen der Gezeitenzone ihre Arme nach oben streckt und sich von Neuston (Organismen, die direkt an und unter der Wasseroberfläche leben) ernährt. Juvenile O. venosa besitzen delta-13-C-Werte, die zwischen denen adulter O. venosa und O. scolopendrina liegen, was klar darauf hinweist, dass sie Neuston von der Mundöffnung ihres Wirts stehlen. Von Maren Gaulke
*) Fourgon, D., G. Lepoint & I. Eeckhaut (2006): Assessment of trophic relationships between symbiotic tropical ophiuroids using C and N stable isotope analysis. – J. Mar. Biol. Assoc. United Kingdom 86 (6): 1443–1447.
Betrifft: „Testlauf“ (DATZ 2/2014)
Ihren Testbericht „Blitzsaubere Oberfläche“ ergänzend, kann ich nur bestätigen, dass der „Eheim Skim 350“ aufgrund seiner großen Saugleistung fast täglich verstopft. Ich setzte ihm deshalb eine „Krone“ aus einem feinmaschigen Kunststoffnetz (Verpackungsmaterial für Kartoffeln oder Möhren) auf. Ein kleines Stück (etwa vier mal elf Zentimeter), zu einer Röhre geformt und verklebt, die sich über den Ansaugstutzen stülpen lässt, verhindert das Ansaugen von Pflanzenresten und das Verstopfen des Geräts. Eine Verbesserung wäre es meines Erachtens, wenn der Schwimmer mehr als drei Zentimeter Wasserstandschwankung ausgleichen könnte. Mein Skimmer ist täglich eine Stunde in Betrieb, gesteuert mittels elektrischer Zeitschaltuhr. Danach ist die zu reinigende Wasseroberfläche (160 x 50 Zentimeter) von der Kahmhaut befreit. Von Lothar Romanowsky
Betrifft: „Selbstverzicht?“ (DATZ 4/2014)
Den schönen Artikel zu den Flusskrebsen in der April- Ausgabe der DATZ habe ich mit Genuss gelesen. Zu der Abbildung auf Seite 29 oben möchte ich aber anmerken, dass ich das blaue Tier nicht für einen Astacus astacus, sondern für einen Pontastacus leptodactylus halte. Für einen Edelkrebs sind die Scheren zu schlank. Leider erkennt man die Bedornung der Körperseiten und des Rostrums nicht gut, aber hinter der Cervicalfurche stehen ebenfalls mehrere Dornen, was für A. astacus ungewöhnlich ist. Von Michael Türkay, Senckenberg Forschungsinstitut, Frankfurt (Main)