Leserbriefe
Rückmeldungen zur jeweiligen DATZ-Ausgabe
Betrifft: Beifänge in der Aquaristik
Als Beifänge bezeichnet man Fische (aber auch Wirbellose oder Wasserpflanzen), die beim gezielten Fang bestimmter Arten versehentlich mit in die Netze geraten. In der Nutzfischerei gibt es stets eine große Zahl von Beifängen, das können kleine Haie sein, das können Krabben und andere Krebse sein, das können aber auch Kraken und Seeigel und viele weitere Organismen sein. In der Süßwasseraquaristik treten unter importierten Wildfängen ebenfalls immer wieder Beifänge auf, die meisten wohl bei den südamerikanischen Salmlern. Aber auch zwischen asiatischen Karpfenfischen fand ich hin und wieder unbeabsichtigt gefangene Tiere.
24 Stunden ...
Nur einen Tag lang sind sie Gast in unserem Garten. So zumindest behauptet es ihr Name: „Eintagsfliege“. Tatsächlich dauert ihre Lebensphase jedoch häufig mehrere Jahre, wenn auch überwiegend als Larve im Wasser. In Flüssen, Teichen und Weihern findet man sie mitunter zu Hunderten. Dort ernähren sie sich von allem, was die Natur bietet, neben Pflanzenresten und Aas werden auch kleinere Wasserflöhe nicht verschmäht. Als Fischfutter sind diese Insektenlarven viel zu schade, doch bieten sie im heimischen Kaltwasser- Aquarium höchst interessante Studienobjekte. Von den anatomisch ganz ähnlichen Libellenlarven lassen sie sich gut anhand der am Hinterleib befindlichen Tracheenkiemenblättchen sowie an dem Aufbau der Schwanzfäden unterscheiden. Zu lange sollte man aber mit der Bewunderung der filigranen Wesen nicht warten. Denn sobald ihre Lebensuhr abläuft, verlassen sie das Wasser, als Eintagsfliegen, die im streng wissenschaftlichen Sinn gar keine Fliegen sind. An einem lauen Sommerabend genießen sie dann ihren ersten (und einzigen) Hochzeitstanz über ihrem Gewässer. Leider fiel die Hochzeitsnacht meiner Larven ins Wasser, denn für meine Cichliden waren sie ein unwiderstehliches Menü. Roland Schreiber
Betrifft: Betta siamorientalis (DATZ 10/2014)
Das Artattribut siamorientalis bedeutet nicht „östlich von Thailand“, sondern es meint „in Ost-Thailand vorkommend“, daher passt die Bezeichnung. Das Verbreitungsgebiet von B. siamorientalis (sofern es sich überhaupt um eine eigenständige Spezies handelt) ist größer als in der Erstbeschreibung angegeben. Ich habe Fische dieser „Art“ bereits in den 1990er- Jahren in verschiedenen Regionen Ost-Thailands gesammelt, auch in solchen, die in der Erstbeschreibung nicht genannt werden. Ingo Schindler
Betrifft: „Igelfisch“ (DATZ 3 und 6/2014)
Im Juni-Heft wies Horst Moosleitner auf die unzulässige Pluralbildung bei wissenschaftlichen Namen hin, und ich denke, dass er mit seiner Kritik Recht hat. In diesem Zusammenhang aber noch eine Anmerkung: Aus früheren Taucherzeiten weiß ich, dass Taenianotus triacanthus deutsch „Schauklerfisch“ genannt wurde – und nicht „Schaukelfisch“. Die zuletzt genannte Bezeichnung scheint dagegen in jüngerer Zeit (auch in etlichen Publikationen) vermehrt aufzutreten. Meine Frage an alle Germanisten unter den DATZLesern, DATZ-Autoren und in der DATZ-Redaktion: Muss es nicht korrekt „Schauklerfisch“ heißen? Sähe der Fisch aus wie eine Schaukel, ja, dann würde ich „Schaukelfisch“ für richtig halten. Oder ist das alles nur Wortklauberei? Andreas Spreinat
Generationenkonflikt
Diese beiden L 144 (Ancistrus sp.), Vater und Sohn, stritten über eine Stunde um die ihrer Ansicht nach beste Höhle ihres Aquariums. Bislang laichte darin das ältere Männchen mit den Weibchen, doch an diesem Tag übernahm das jüngere (vorn im Bild) die Herrschaft. Es war damals etwa zwei, das ältere Tier fünf bis sechs Jahre alt. Das Becken fasst rund 140 Liter Wasser und ist außerdem noch mit L 333 (Hypancistrus sp.) und Schachbrettschmerlen (Yasuhikotakia sidthimunki) besetzt.