Leserbriefe
Rückmeldungen zur jeweiligen DATZ-Ausgabe
Betrifft: Verbot von Wildtierimport und -haltung (DATZ 11/2014)
In mehreren Artikeln in DATZ 11/2014 werden die möglichen Auswirkungen eines Verbots von Wildtierimport und -haltung diskutiert. In unseren Ländern werden sehr oft punktuelle Fragen aufgeworfen und diskutiert. Meist wird auf eine allgemeinere Herangehensweise verzichtet. Was unsere Aquarienfische betrifft: Das Aussterben von Fischpopulationen wird nicht durch eine nachhaltige Befischung, sprich Nutzung, bewirkt, sondern durch eine großflächige Zerstörung von Lebensräumen. Seit mehreren Jahrzehnten werden weltweit (Südamerika, Afrika, Südostasien) jährlich 13 Millionen Hektar Tropenwald gerodet und in der Regel durch künstliche Agrarflächen ersetzt.
Betrifft: „L-Nummern und Oligancistrus aufgelöst“ (DATZ 12/2014)
In den Artikel zur Revision der Harnischwelsgattung Spectracanthicus von Frank Schäfer haben sich leider ein paar Fehler eingeschlichen, deren Richtigstellung, insbesondere für Welsinteressierte, von Bedeutung ist. Spectracanthicus immaculatus ist nicht identisch mit L 363. Dieser Code wird der neuen Art zwar in der Publikation zugewiesen; ein einfacher Vergleich des Holotypus mit den wenigen Bildern, die es von L 363 gibt, reicht aber aus, um deutliche Unterschiede zwischen den beiden Arten zu erkennen. Spectracanthicus immaculatus ist vielmehr identisch mit L 269, einer Spezies, die bis zum Erscheinen der Revision als „Ancistrini sp.“ bezeichnet wurde, da sie keinem Genus zuzuordnen war.
Betrifft: „Fiederbartwelse aus dem Tanganjikasee“ (DATZ 12/2014)
Leider wurden die Schnauzen-Fotos der Fiederbartwelse auf den Seiten 56 und 57 miteinander vertauscht. Das linke Bild zeigt das Maul von Synodontis „Irsacae Langschnauze“, die rechte Aufnahme das Maul von S. „Irsacae Dwarf“. Wir bitten um Nachsicht. Redaktion
Betrifft: Wasserwechsel für sparsame Physik-Versteher (DATZ 9 und 11/2014)
Wie wichtig der regelmäßige Wasserwechsel ist, verdeutlichen die Beiträge in DATZ 9 und 11/2014. Aus verschiedenen Gründen ist es sinnvoll, mit dem verwendeten Trinkwasser hauszuhalten. Zum einen verursacht seine großzügige Verwendung (wenn auch eher geringe) Kosten, zum anderen sollte man – das finde ich jedenfalls – mit diesem wertvol- len Lebensmittel so sparsam wie möglich umgehen. Deshalb ließen wir uns für unser größtes Aquarium (720 Liter Nettovolumen) etwas einfallen. Als wir unseren Dachausbau planten, sahen wir den Platz für das Becken in einem Zimmer vor, das direkt ans Badezimmer grenzt. Wir installierten den Spülkasten der Toilette so hoch, dass sein Wasserstand in gefülltem Zustand dem des Aquariums entsprach. Zwischen Becken und Spülkasten stellten wir eine Verbindung mittels 16/22-Millimeter- Schlauch her, den wir vollständig mit Wasser füllten, was – zugegeben – ziemlich nervenaufreibend war, weil in dem Schlauch keine Luftblasen bleiben durften.
Neue Wege der Aquaristik?
Offenbar plagen alle herkömmlichen Aquarienvereine, -gesellschaften und -verbände dieselben Nachwuchssorgen: Die aquaristische Nachkommenschaft findet sich allenfalls im Internet. Wie kommt man an unsere Sprösslinge noch heran? Kinder schienen sich in der jüngeren Vergangenheit kaum (noch) für Fische zu interessieren, bis „Nemo“ kam. Aber das ist ja nun auch schon wieder ein paar Jahre her und nicht mehr so „hip“. In den USA sind dagegen derartige Comic-Fische immer noch – oder wieder – bei den Kids beliebt. Im Georgia Aquarium (Atlanta), dem größten der Vereinigten Staaten, entdeckte ich kürzlich diese nette Animation für die lieben Kleinen. In einer Art Video, das aber wie ein Riesen-Aquarium wirkte, begrüßte ein niedlicher „Nemo-Fisch“ die Kinder. Er erkundigte sich nach ihren Namen und fragte: „What do you like? Do you like Nemo?“ Ich – technisch eher unbedarfter und harmloser Zeitgenosse – staunte, was heute alles machbar ist. Die Kinder antworteten brav, und es kam ein einfaches Gespräch zustande. Ob aus diesen aquaristischen Frühkontakten jedoch Fischliebhaber hervorgehen, kann man nur hoffen. Tatsächlich müssen wir aber wohl wirklich einiges anders machen, damit es auch in Zukunft noch Aquarianer gibt. Oder? Reinhold Wawrzynski