Leserbriefe
Rückmeldungen zur jeweiligen DATZ-Ausgabe
Betrifft: "Wasserwechsel" (DATZ 7/2012)
In der Juli-Ausgabe der DATZ drehten sich zwei Artikel um den Wasserwechsel: Tim Vogel plädierte für einen reichlichen Wasserwechsel, im Testlauf zeigte Jutta Bauer, wie einfach das mit dem „Aqua In-out-Komplett Set“ von JBL geht. Ergänzend möchte ich eine ebenso simple Wasserwechsel- Methode vorstellen. Zunächst braucht man einen ausreichend langen Halb- Zoll-Gartenschlauch (gibt es auch lebensmittelecht), mit dem sich die Distanz zwischen Aquarium und dem nächsten Wasserhahn überbrücken lässt. In manchen Baumärkten gibt es solche Schläuche als Meterware, sodass man nur das Benötigte kaufen und bezahlen muss. Dann besorgt man sich, ebenfalls im Baumarkt, Adapter, Reduzierungen oder Kupplungen, um den Schlauch an den häuslichen Wasserhahn anzuschließen. Da ich auch für Kunden Wasserwechsel durchführe, besitze ich mittlerweile eine ganze Sammlung solcher Teile, mit denen ich an (fast) jeden üblichen Wasserhahn andocken kann. Auch für Duscharmaturen gibt es solche Adapter. In ein Ende des Schlauchs stecke ich ein 12/16-Millimeter-Ansaugrohr, wie üblicherweise für Außenfilter verwendet. Ein aufgesteckter Ansaugkorb verhindert das Ansaugen von Fischen und Pflanzen. Nun schließe ich das eine Ende des (leeren) Schlauchs an den Wasserhahn an und hänge das andere (mit dem Ansaugrohr) in das Aquarium. Dreht man das Wasser (langsam) auf, strömt zunächst Luft über das Ansaugrohr in das Aquarienwasser. Kommt keine Luft mehr, ist der Schlauch mit Wasser gefüllt. Nun wird die Wasserzufuhr abgestellt und der Schlauch vom Wasserhahn getrennt, und das Wasser fließt aus dem (höher stehenden) Aquarium in das Waschbecken – ohne Ansaugen. Das Schlauchende sollte am Waschbecken gesichert werden (mittels Klemme), damit das Aquarienwasser auch wirklich ins Waschbecken und nicht in die Wohnung fließt. Ist der Pegel im Aquarium so weit gesunken, dass das Ansaugrohr nicht mehr im Wasser steckt, ist der Ablassvorgang beendet. So kann man die gewünschte Menge des Wasserwechsels einfach über die Länge des Ansaugrohrs einstellen und braucht nicht dabei stehen zu bleiben. Nun wird der Gartenschlauch wieder an den Wasserhahn angeschlossen, und man kann das Becken füllen. Dabei sollte man allerdings in der Nähe bleiben: Wer einmal ein Aquarium überlaufen ließ, weiß, wovon ich spreche … Petra Fitz
Fliegende Fische im dritten Stock?
Berlin ist eine Reise wert, natürlich auch für Aquarianer. Im Sommer dieses Jahres besuchte ich neben dem berühmten Zoo-Aquarium – weltweit bekanntlich eines der artenreichsten Vivarien – das „Sea Life Center Berlin“ und den dazugehörigen „Aquadom“. Der vor neun Jahren in Betrieb genommene Aquadom ist laut Betreiber der weltweit größte Aquarienzylinder. Bei einer Höhe von 25 Metern misst er sage und schreibe zwölf Meter im Durchmesser, fasst etwa eine Million Liter Wasser und beherbergt über 1.500 Fische aus 97 Arten. Allseitig von Fischen umgeben schweben die Besucher mit einem Lift langsam in dem Zylinder nach oben und erhalten allerlei Informationen zu den Bewohnern des Rekordbeckens. Beim Blick durch den transparenten Zylinder nach draußen scheinen die Fische vor der Hausfassade mehrere Stockwerke über dem Boden in der Luft zu schweben, frei nach dem Schlager: „An der Spreeküste, am Berliner Strand, sind die Fische nicht nur im Wasser, sondern manchmal auch an Land.“ Die beiden atlantischen Tarpune (Megalops atlanticus) scheinen etwas unentschlossen oder irritiert – ob sie sich auf der Suche nach ihrem Zimmer verschwommen haben? Fische im dritten Stock – allemal ein ungewöhnlicher Anblick! Uwe Dost
„Schmerlen“ (DATZ 9/2012)
Flaschen-Recycling
Diesen adulten Landeinsiedlerkrebs der Art Coenobita violascens (Coenobitidae) entdeckte ich nachts am Strand vor meiner Unterkunft in Nordwest-Panay (Philippinen). Normalerweise besetzt diese vorwiegend in Küstenregionen wie Mangrovensümpfen und Flussmündungen lebende Art angespülte Gehäuse von Meeresschnecken. Dabei bevorzugt sie die Gattungen Turbo und Neptunea, nutzt aber auch Landschnecken wie die mittlerweile weit verbreitete Achatina fulica. Das abgebildete Exemplar hat sich jedoch für den abgebrochenen Boden einer Glasflasche entschieden. Glücklicherweise hat es beim Einzug in dieses ungewöhnliche Eigenheim seinen weichen Hinterkörper nicht an dem scharfen Rand der Flasche verletzt. Die Nutzung von Müll als Schutzbehausung wird bei Landeinsiedlern bisher zum Glück selten registriert. Dagegen werden immer häufiger bei den küstennah lebenden, marinen Diogeniden und Paraguriden „Abfall“-Behausungen beobachtet. Auch wenn ein Einsiedler in einem Haus aus Glas, Blech oder Plastik amüsant wirken mag, ist das natürlich ein trauriges Zeichen für den Zustand ihrer Lebensräume. Diese alternativen Hausbesetzer weisen auf ihre Art auf die zunehmende Verschmutzung der Strände und Küstengewässer hin. Maren Gaulke
Nochmal: „Anspruchsvolle Weichkoralle“ (DATZ 4 und 6/2013)
Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Da wollten wir zu dem Artikel von Paul- Gerhard-Rohleder über Cespitularien (April-Ausgabe, Seiten 48 bis 53) ein Bild von einer voll geöffneten Cespitularia sp. nachtragen, was uns jedoch nicht so richtig gelang (Juni-Heft, Seite 75). Hier präsentieren wir aber nun eine Straußen-Weichkoralle in ihrer ganzen Schönheit! Redaktion