Reisen
Dänemarks Sonneninsel in der Ostsee (2)
Bornholms Küsten bieten Aalmuttern, Plattfischen und Meersaiten ein Refugium. Zu Lande künden Rundkirchen, Fischereihäfen und alte Festungen von einer besonderen Geschichte. Die Insel ist so reich an Natur wie an nordischer Kultur. | VON FALK UND CORNELIA WIELAND
Gudhjem gilt seit den Tagen der Bornholmer Malerkolonie als die heimliche Künstler-Hauptstadt der Insel. Zwei kleine Häfen sind das pulsierende Zentrum dieses pittoresken und doch so lebendigen Ortes.
Dänemarks Sonneninsel in der Ostsee (1)
Bornholm liegt rund 135 Kilometer vom Festland Dänemarks entfernt. Bis zum schwedischen Schonen hingegen sind es nur etwa 40 Kilometer. Auf einer vierstündigen Fährenfahrt ab Saßnitz (Rügen) erreicht man die ganz besondere Ostseeinsel und taucht in eine skandinavisch gelassen anmutende Welt ein. | VON FALK UND CORNELIA WIELAND
Die Bornholmer nennen unsere gute alte MEZ „Gudhjem-Zeit“, denn der 15. Breitengrad verläuft akkurat durch Bornholms Künstlerstadt am Berge. Man legt Wert auf die Feststellung, dass in der gesamten EU allein hier die Sonne zwölf Uhr mittags am höchsten und genau im Süden steht (immerhin ist die MEZ als die mittlere Sonnenzeit auf dem 15. Breitengrad definiert). Tatsächlich gilt Bornholm zu Recht als die Sonneninsel der Ostsee, weil sich die üblichen Sommerhochdruckgebiete vergleichsweise lange über der freien See halten. Die Fläche Bornholms lässt sich als ein auf der Spitze stehendes Rechteck von 30 mal 40 Kilometern Kantenlänge beschreiben. Typisch skandinavische Steilküsten und Felsriffe gestalten den nördlichen Teil und damit die längsten Uferabschnitte der Insel. Geologisch darf man Bornholm als das südliche Ende des skandinavischen Urkontinents aus Granit und Gneis ansehen. Das Eiland bietet an seinen Küsten, aber auch in landseitigen Aufschlüssen vielfarbige Granite. Doch im südlichen Drittel der Insel brachen vor Jahrtausenden die magmatischen Gesteinsschichten einfach ab und versanken. Deshalb wurde die Südkuste nach den Eiszeiten von weichem Material überlagert. Hier gibt es lange Sandstrände wie an den norddeutschen und dänischen Küsten. Der Sand ist so ungewöhnlich fein, dass er in früheren Jahrhunderten zum Füllen von Sanduhren verwendet wurde.
Die blinden Höhlenfische von Phitsanulok
Nach der Begegnung mit der Höhlenschmerle Schistura spiesi (DATZ 6/2015) blieben nicht nur einige Fragen offen, sondern unser Autor verspürte auch den Wunsch, weitere Grotten zu erkunden. So besuchte er das zweite Höhlensystem in Phitsanulok, in dem ebenfalls eine blinde Schmerle lebt, Schistura deansmarti. | VON JENS KÜHNE
Das Höhlensystem Phra Sai Ngam ist etwa 20 Kilometer Luftlinie vom Wang-Daeng-System entfernt. Auch aus dieser Höhle wurde eine endemische Bachschmerle beschrieben, Schistura deansmarti. Die Namen beider Arten würdigen übrigens die Höhlenforscher und Entdecker dieser Fische, John Spies und Dean Smart. Es sollte höchst spannend sein, die Höhle Phra Sai Ngam zu erkunden. Laut Vidthayanon & Kottelat (2003) lebt S. deansmarti dort in Kolken, die von Sickerwasser gespeist werden. Das steht im Kontrast zur Lebensweise von S. spiesi, bei der es sich ja um eine rheophile Art handelt. Auch der Frage, wie diese Fische sich ernähren, wollte ich nachgehen.
Drachenbabys, Menschenfischlein, schwarze Krampuse ... (2)
Grottenolme, Angehörige einer Salamander-Familie, deren Wurzeln 190 Millionen Jahre zurück im Erdmittelalter (Jura) liegen, zählen zu den seltensten Tierarten Europas. | VON UWE DOST
Erstmals 1689 schriftlich erwähnt und als „Drachenbrut“ tituliert, in späteren Jahren als Souvenir an Höhlenbesucher verhökert, als exotische Speise auf Märkten feilgeboten und als Schmuggelware Auslöser diplomatischer Spannungen – könnte der Grottenolm reden, er hätte manche Anekdote zum Besten zu geben. Auf den folgenden Seiten geht es jedoch um die Biologie von Proteus anguinus.
Vancouver Aquarium
Vancouver gilt in Kanada als eine der Städte mit höchster Lebensqualität. Am Pazifischen Ozean gelegen, ist es nicht verwunderlich, dass sie auch ein großes Schauaquarium zu bieten hat, dessen Bekanntheit vorwiegend in der Haltung unterschiedlichster Meeressäuger begründet ist. | VON FRANK VELTE
Das Vancouver Aquarium wurde 1956 erbaut, es ist das älteste und größte in Kanada. Meine Erwartungshaltung war groß, insbesondere auf die Meeressäuger war ich sehr gespannt. Der Rundgang durch die berühmte Institution beginnt mit der „Tropic Zone“. Hier findet man kleinere, mittelgroße und große Becken mit tropischen Süßwasserfischen, deren Besatz jeweils einem bestimmten Thema entspricht.