Reisen
Manaus – wo Negro und Solimões zusammentreffen (5)
Beim Fang mit Zug- und Stellnetz offenbart sich der unglaubliche Artenreichtum des Amazonas. Auf den folgenden Seiten erzählt unser Autor von einigen solcher Fischzüge. | Von Walter Lechner
Nach einem Tag in der Fischsammlung ging es Mitte der Woche früh an einem Morgen mit Jansen Zuanon und unserem Fischer „Chinese“ zum Fischfang auf den Lago Catalão und den Rio Solimões. Unser Basislager war die schwimmende INPA-Station im See. Als wir dort ankamen, hatte einer der Wächter gerade einen großen, wunderschönen Aruanã (Osteoglossum bicirrhosum) geangelt; Claudio war begeistert, ich natürlich ebenso. Diese Fische aus der Ordnung der Knochenzünglerartigen werden hier „Macaco d’Água“ („Wasseraffe“) genannt, da sie ihre Beute im Sprung selbst von bis zu zwei Meter über dem Wasser hängenden Ästen holen.
Manaus – wo Negro und Solimões zusammentreffen (4)
Während seiner Aufenthalte in Manaus unternahm unser Autor auch richtige Touristen-Ausflüge, sogar in brasilianischer Begleitung. In dieser Folge seines Reiseberichts erzählt er von einigen solcher Touri-Trips. Von Walter Lechner
Besuch aus dem Nordosten: Tacy( ana) Ribeiro, ihr kompletter Name ist wie bei den meisten Brasilianern natürlich um ein Vielfaches länger, eine liebe Kollegin von der Universität Estadual da Paraíba in João Pessoa, arbeitet mit Seepferdchen. Sie verbrachte vor ein paar Jahren im Rahmen ihrer Doktorarbeit über ein halbes Jahr bei uns in Wien, wir teilten uns damals das Büro. Tacy hatte den Amazonas noch nie gesehen, und so würde ich Gringo (so werden ausnahmslos alle Ausländer hier genannt, nicht nur US-Amerikaner, wie ich gehofft hatte) der Brasilianerin etwas von ihrem eigenen Land zeigen können. Ich fand das natürlich sehr amüsant. Da Tacy und ich uns in Wien schon bestens verstanden hatten und sie eine äußerst aufgeweckte und spaßige Kollegin war, dürften die nächsten paar Tage, die wir als „Touristen“ verbringen wollten, sicher lustig werden.
Ein Aquarianer in der Wüste (2)
In dem Beitrag geht es nicht etwa um eine Fata Morgana, sondern um ein Natur-Phänomen – um einen Wasserfall in der Wüste. | Von Uwe Dost
Nachdem ich in Dubai mehrere marine und „künstliche“ Wasserwelten besucht hatte, begab ich mich ins trockene Hinterland der VAE, um in den Bergen ausschließlich dort vorkommende Fische zu finden.
Ein Aquarianer in der Wüste (1)
Selbst auf den ersten Blick nicht sonderlich interessant scheinende Landschaften bieten neugierigen Aquarianern etwas zu entdecken. | Von Uwe Dost
Im Jahr 2013 wählte unser Familienrat die Vereinigten Arabischen Emirate, VAE oder – englisch – UAE, als Reiseziel. Diese im Mittleren Osten auf der Arabischen Halbinsel gelegene Staatenföderation, übrigens die einzige in der arabischen Welt, ist weniger für ihre üppige Natur als vielmehr für ihre noblen Hotels, unzähligen Wolkenkratzer, edlen Luxus-Karossen und glitzernden Einkaufspaläste berühmt-berüchtigt. Als wir Pfingsten in den Flieger stiegen, traten in Deutschland die Flüsse über die Ufer und verursachten vielerorts verheerende Überschwemmungen. Welcher Kontrast zu unserem Reiseziel, den Emiraten, die im wahrsten Sinn des Wortes „steinreich“ sind, wo es weder an Sand noch an Öl mangelt, Wasser jedoch eine Kostbarkeit ist! Während für viele Zeitgenossen Urlaub bedeutet, am Strand oder am Pool zu faulenzen und sich in der Sonne zu aalen, ist bei mir stets der Weg das Ziel. Erholung bedeutet für mich, die jeweilige Umgebung zu erkunden und, wann immer möglich, nach Tieren Ausschau zu halten. Bereits vor Reiseantritt suche ich nach lohnenden Zielen, um trotz straffen Zeitplans nach Reptilien, Fischen und Krebsen schauen zu können. Die Nachforschungen bezüglich der Wasserwelten der VAE waren jedoch eher ernüchternd, gibt es dort doch kaum permanente Gewässer. Und darin leben lediglich vier einheimische Süßwasserfischarten – wahrlich keine reiche Ausbeute.
den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 9/2014
Namibia und das National-Aquarium Swakopmund
Das ehemalige Deutsch-Südwestafrika ist ein faszinierendes, weites Land mit farbenprächtigen Sand- und Steinwüsten, Buschwäldern, typisch afrikanischer Tierwelt und einer bunt zusammengewürfelten Bevölkerung. Von Horst Moosleitner
Namibia, die ehemalige Kolonie Deutsch-Südwestafrika, in der das alte Deutschland noch allgegenwärtig zu sein scheint, ist nicht nur wegen der imposanten Wüsten mit den höchsten Dünen, dem zweitgrößten Canyon der Welt und dem großen Wildtier-Reservat „Etoscha-Pfanne“ bekannt, sondern weist auch viele weitere Besonderheiten auf, die einen Besuch wert sind. So lohnt es sich etwa, an die Atlantikküste zu fahren, die ein ganz anderes Klima als das Binnenland aufweist. Der aus der Antarktis kommende Benguela- Strom bringt kühles Wasser (10 bis 15 °C) an die Küste, die daher sehr nebelreich ist, aber auch – vor allem in der heißen Sommerzeit – angenehme Abkühlung bringt. Der Nebel ist übrigens die einzige Quelle, die die bis an das Meer reichende Wüste mit Wasser versorgt und hier, zumindest an einigen Stellen, einen spärlichen Flechtenbewuchs ermöglicht – mit einer spezialisierten Tierwelt, die mit diesem geringen Nahrungs- und Wasserangebot auszukommen imstande ist. Die Flechtenfelder stehen unter Schutz und dürfen nicht betreten werden. Die Portugiesen waren die ersten Europäer, die Ende des 15. Jahrhunderts diese Küsten „entdeckten“ und an mehreren Stellen zum Zeichen ihres Besitzanspruchs steinerne Kreuze errichteten, so auch am Kreuz-Kap nördlich von Swakopmund und bei Lüderitz (Diaz-Kreuz).