Süsswasser
Ein Salmler für Nano-Aquarianer und engagierte Hobbyzüchter …
... und sicher auch ein empfehlenswerter Zwerg für nicht so große Gesellschaftsbecken, der sich gut mit anderen kleinen und kleinsten Fischen vergesellschaften lässt, ist der „Tukano“. Von Peter und Martin Hoffmann
Fast 13 Jahre nach der Beschreibung durch Géry & Römer (1997), nämlich im Dezember 2009, bekamen wir diesen hübschen Fische bei der Firma Glaser (Rodgau) erstmals lebend zu Gesicht. Natürlich weckten die Tierchen sogleich Begehrlichkeiten – so strahlend wie die Augen dieser kleinen Salmler leuchteten sicher auch unsere ... Tucanoichthys tucano wurde aus einem kleinen Zufluss des Rio Uaupés im oberen Rio-Negro-Becken (Brasilien) beschrieben. Ob die Art überhaupt an anderen Stellen oder in weiteren Flüssen Amazoniens vorkommt, ist bisher nicht bekannt.
Nach 15 Jahren endlich enttarnt
Manchmal dauert es etwas länger, bis sich ein importierter Fisch sicher und eindeutig identifizieren lässt, selbst wenn seine wissenschaftliche Beschreibung schon eineinhalb Jahrhunderte zurückliegt ... Von Thomas Johannes
Wurden Fischarten nur dürftig oder ohne Abbildungen wissenschaftlich beschrieben, tun sich Aquarianer und Ichthyologen oft schwer, vorhandenes Material richtig anzusprechen. Begeben sich aber Ichthyologen aus Brasilien auf den langen Weg nach London, um sich nach fast 150 Jahren einer dürftig bearbeiteten Art anzunehmen, dann fällt auch Licht in die Aquaristik.
Der Amapá-Salmler, eine etwas härtere Nuss
Es gibt sehr viele Salmler, die seit Langem und schon häufig nachgezüchtet wurden, aber wir kennen auch solche, die noch „ganz heiß“ sind. Für viele Züchter eine Herausforderung ist nach wie vor der Amapá-Salmler, ein friedlicher, farbenfroher Fisch. Von Vladko Bydzovský
Die ersten Tiere dieser Art gelangten Ende der 1990er-Jahre in unsere Aquarien. Friedrich Bitter und seine Begleiter hatten die Salmler aus dem nordbrasilianischen Territorio Federal do Amapá mitgebracht. Zu Anfang wurde dieser Tetra als Hyphessobrycon sp. „Amapá I“ bezeichnet. Zarske & Géry beschrieben die Spezies 1998 als H. amapaensis und reihten sie in die Verwandtschaftsgruppe um H. heterohabdus (Ulrey, 1894) und H. agulha Fowler, 1914 ein. Hyphessobrycon amapaensis bewohnt in Amapá vor allem langsam fließende Bäche, aber auch Mangrove- Gewässer, die üppig mit Pflanzen bewachsen sind.
Vermehrung des Roten Neon in einem Gesellschaftsaquarium
Die Nachzucht des Roten Neonsalmlers gehört zur hohen Schule der Aquaristik. Als unsere Autoren die ersten Jungfische in ihrem Gesellschaftsbecken entdeckten, suchten sie nach den Faktoren, die das Ablaichen ermöglichten ... Von Johannes und Maria Frisch
Schon bald nach der Einfuhr des Roten Neonsalmlers (Paracheirodon axelrodi [Schultz, 1956]) in die Aquaristik in den 1950er-Jahren gelang erfahrenen Züchtern die Vermehrung dieses vielleicht beliebtesten Aquarienfisches unserer Zeit. Frühe Nachzuchtberichte (Zsilinszky 1965) machten deutlich, dass der Rote Neon ebenso wie der damals schon länger in großer Zahl nachgezogene Neonsalmler (P. innesi [Myers, 1936]) seiner Herkunft aus den äußerst mineralarmen Gewässern des Rio Negro und des Río Orinoco entsprechend sich nur in sehr weichem, saurem Wasser fortpflanzt.
Neue und alte Namen für Smaragdbuntbarsche
Die westafrikanischen Zwergbuntbarsche der Gattung Pelvicachromis gehören zu den beliebtesten Cichliden überhaupt. Ihre schöne Färbung, ihre vergleichsweise geringe Größe und ihr interessantes Brutpflegeverhalten machen sie zu idealen Aquarienfischen. Vor allen anderen sind es die Purpurpracht- (P. pulcher und P. sacrimontis) sowie die Smaragdbuntbarsche (P. taeniatus), die schon Generationen von Aquarianern begeistern. Alle bilden mehrere Farbvarianten aus, über deren taxonomischen Status seit jeher intensiv diskutiert wird. In den 1980er-Jahren gab es eine Modewelle, Westafrikas Zwergbuntbarsche standen ganz oben in der Popularitätsskala der Liebhaber und Züchter. Damals war die Welt noch ein Stück freier als heute, und Fischverrückte konnten – etwas Mut und Robustheit vorausgesetzt – die Staaten Westafrikas bereisen, Tiere sammeln und nach Europa mitbringen.