Süsswasser
Ein amerikanischer Flusskrebs erobert den Rhein
An einem sonnigen Sommertag 2012 besuchte unser Autor einen Baggersee in der Rheinebene bei Rastatt. Während seine Familie im Wasser planschte, erkundete er die nähere Umgebung. An einem Altarm des Rheins entdeckte er erstaunlicherweise Flusskrebse – am helllichten Tag! Beeindruckend war, in welcher Stückzahl er die Dekapoden fand. Es handelte sich um Kalikokrebse. | Von Uwe Dost
Neue Süßwasser-Stechrochen
Die Taxonomie der Süßwasser-Stechrochen (Potamotrygonidae) Südamerikas ist hoch komplex. Das hat mehrere Gründe: • Die Gestalt aller Rochen ist relativ gleichförmig und nur bedingt zur Unterscheidung der Arten zu gebrauchen. • Es gibt auch sonst nur sehr wenige äußerliche Merkmale, die sich zur Differenzierung von Arten heranziehen lassen, wie die Form der Hautzähnchen und deren Anordnung sowie die Feinstruktur der Kieferzähne. • Es hat sich gezeigt, dass die Zahnstruktur sowohl ontogenetisch – im Verlauf der individuellen Entwicklung – als auch geschlechtsbedingt variieren kann. Frank Schäfer
Überraschung: Krabbenlarven!
Seit gut einem Jahr lebt bei mir ein Tanzkrabben-Pärchen (Sesarmops sp.). Es bewohnt ein Terrarium mit einer Grundfläche von 70 x 30 und einem Süßwasserteil von 30 x 30 Zentimetern. Darin befindet sich ein flacher Becher mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern, der mit etwa 250 Millilitern verdünntem Seewasser (27 Gramm pro Liter) gefüllt ist. Fortgepflanzt haben die Krabben sich noch nicht, aber Larven hatte ich schon einmal bekommen. Ingo Botho Reize
Pflegenswert: Zebra-Apfelschnecke
Asolene spixii (D’Orbigny, 1838) zählt zur Familie der Apfelschnecken (Ampullariidae), in die auch die bekannte Pomacea diffusa (Blume, 1957) gehört. Pomacea war bis vor Kurzem die wohl bekannteste Süßwasserschnecke in unseren Aquarien. Sie bestach durch ihre beeindruckende Größe und beseitigte zuverlässig alle Futterreste, weshalb man sie häufig pflegte. Doch leider erließ die Europäische Kommission im November 2012 einen Beschluss, der den Handel und die Verbreitung der Pomacea- Arten in Europa untersagt. Dennoch brauchen wir auf farblich ansprechende Schnecken in unseren Süßwasseraquarien nicht zu verzichten. Nicole Fallaschinski
Hilft nur ein Selbstverzicht?
Marmorkrebs und Roter Sumpfkrebs sollten nicht mehr gehandelt werden, meint ein Forscher. | Von Oliver Mengedoht
Freiwilliger Verzicht oder Regulierung von außen, wie jüngst beim Verbot aller Apfelschnecken der Gattung Pomacea – andere Möglichkeiten sieht Christoph Chucholl kaum, um der Gefahr durch problematische Arten wie Marmorkrebs (Procambarus fallax f. virginalis) und Sumpfkrebs (Procambarus clarkii) zu begegnen. Dabei will er Aquarianer, die für mehrfache Freisetzungen dieser beiden Arten verantwortlich sind, gar nicht an den Pranger stellen. Aber geschehen solle etwas, erläuterte der aus Bayern stammende Invasionsbiologe beim Jahrestreffen des AKWB (Arbeitskreis Wirbellose in Binnengewässern) in Stuttgart in seinem Vortrag „Heimische Flusskrebse und ihre Gefährdung – von Aliens und einer Killeralge“.