Süsswasser
Neue Süßwasser-Stechrochen
Die Taxonomie der Süßwasser-Stechrochen (Potamotrygonidae) Südamerikas ist hoch komplex. Das hat mehrere Gründe: • Die Gestalt aller Rochen ist relativ gleichförmig und nur bedingt zur Unterscheidung der Arten zu gebrauchen. • Es gibt auch sonst nur sehr wenige äußerliche Merkmale, die sich zur Differenzierung von Arten heranziehen lassen, wie die Form der Hautzähnchen und deren Anordnung sowie die Feinstruktur der Kieferzähne. • Es hat sich gezeigt, dass die Zahnstruktur sowohl ontogenetisch – im Verlauf der individuellen Entwicklung – als auch geschlechtsbedingt variieren kann. Frank Schäfer
Überraschung: Krabbenlarven!
Seit gut einem Jahr lebt bei mir ein Tanzkrabben-Pärchen (Sesarmops sp.). Es bewohnt ein Terrarium mit einer Grundfläche von 70 x 30 und einem Süßwasserteil von 30 x 30 Zentimetern. Darin befindet sich ein flacher Becher mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern, der mit etwa 250 Millilitern verdünntem Seewasser (27 Gramm pro Liter) gefüllt ist. Fortgepflanzt haben die Krabben sich noch nicht, aber Larven hatte ich schon einmal bekommen. Ingo Botho Reize
Pflegenswert: Zebra-Apfelschnecke
Asolene spixii (D’Orbigny, 1838) zählt zur Familie der Apfelschnecken (Ampullariidae), in die auch die bekannte Pomacea diffusa (Blume, 1957) gehört. Pomacea war bis vor Kurzem die wohl bekannteste Süßwasserschnecke in unseren Aquarien. Sie bestach durch ihre beeindruckende Größe und beseitigte zuverlässig alle Futterreste, weshalb man sie häufig pflegte. Doch leider erließ die Europäische Kommission im November 2012 einen Beschluss, der den Handel und die Verbreitung der Pomacea- Arten in Europa untersagt. Dennoch brauchen wir auf farblich ansprechende Schnecken in unseren Süßwasseraquarien nicht zu verzichten. Nicole Fallaschinski
Hilft nur ein Selbstverzicht?
Marmorkrebs und Roter Sumpfkrebs sollten nicht mehr gehandelt werden, meint ein Forscher. | Von Oliver Mengedoht
Freiwilliger Verzicht oder Regulierung von außen, wie jüngst beim Verbot aller Apfelschnecken der Gattung Pomacea – andere Möglichkeiten sieht Christoph Chucholl kaum, um der Gefahr durch problematische Arten wie Marmorkrebs (Procambarus fallax f. virginalis) und Sumpfkrebs (Procambarus clarkii) zu begegnen. Dabei will er Aquarianer, die für mehrfache Freisetzungen dieser beiden Arten verantwortlich sind, gar nicht an den Pranger stellen. Aber geschehen solle etwas, erläuterte der aus Bayern stammende Invasionsbiologe beim Jahrestreffen des AKWB (Arbeitskreis Wirbellose in Binnengewässern) in Stuttgart in seinem Vortrag „Heimische Flusskrebse und ihre Gefährdung – von Aliens und einer Killeralge“.
Zwerghexenwelse aus Bolivien
Von einer Bolivien-Reise brachte der Autor im Jahr 2007 einen hübschen, kleinen Hexenwels mit. Die Art erwies sich als ideal für erste Nachzuchtversuche mit Loricariiden, und der Stamm vermehrt sich noch heute. | Von Florian Lahrmann
In DATZ 4/2010 stellte ich in einem Artikel über bolivianische Zwergbuntbarsche einen kleinen Dorfteich vor. Dort fanden wir nicht nur drei Apistogramma-Arten, sondern auch viele andere interessante Fische, neben diversen Salmlern und weiteren Harnischwelsen eine sehr hübsche, kleine Hexenwelsart, bei der es sich um Hemiloricaria beni (Pearson, 1924) handeln müsste.