Süsswasser
Eine westafrikanische Killifischgattung (2)
Befasste sich der erste Teil dieses Beitrags (DATZ 8/2013) vorwiegend mit der taxonomischen Geschichte und der Vorstellung der bisher bekannten Callopanchax-Arten, geht es auf den folgenden Seiten um Verbreitung, Ökologie und Fortpflanzung dieser attraktiven Killifische sowie um die Bedingungen für eine erfolgreiche Haltung und Nachzucht. | Von Eckhard Busch und Rainer Sonnenberg
Die – wenn auch lückenhaften – Kenntnisse über Lebensräume und Lebensweise sowie über die komplexe Fortpflanzungsbiologie liefern wichtige Hinweise für die aquaristische Praxis. Anmerkungen zu den Arten Callopanchax sind keine ursprünglichen Killifische, sondern sie stellen mit ihren nächsten Verwandten, den Arten der Gattung Scriptaphyosemion, recht abgeleitete Genera dar (Costa 2009; Murphy et al. 1999; Sonnenberg & Busch 2009, 2010, 2012).
PlanetXingu – Mittler zwischen Wissenschaft und Aquaristik
Seit einiger Zeit knirscht es im Verhältnis zwischen Wissenschaftlern und Aquarianern. PlanetXingu bemüht sich um eine erneute Annäherung zwischen diesen beiden „Welten“. | Von Andreas Tanke *)
Das Honorar für Text und Bilder dieses Beitrags wird dem Projekt PlanetXingu gespendet.
J ulian Dignall ist in der internationalen Aquaristik-Szene kein Unbekannter. Schon seit 1996 betreibt er eine Internetseite, auf der er über Erlebnisse und Erfahrungen mit Welsen berichtet und anderen Aquarianern eine Plattform bietet, um sich über diese Fischgruppe auszutauschen. Inzwischen ist „PlanetCatfish.com“ zur weltweit größten Internetseite über Welse gewachsen, zugleich gehört sie zu den wenigen Websites, die in der wissenschaftlichen Literatur zitiert werden. Nicht zuletzt darum kam Jools, wie ihn seine Freunde nennen, auf die Idee, seine Homepage zu nutzen, um Aquarianer und Ichthyologen, die sich mit Welsen beschäftigen, zusammenzubringen.
Wie werden Schmerlen gezüchtet? Version 2.0
Welche Bedeutung haben Nachzuchten für den Bedarf an Aquarienfischen? Ein Beitrag zum
Thema „Nachhaltigkeit in der Aquaristik“. | Von Gerhard Ott
Vor 25 Jahren erschien in dieser Zeitschrift ein Aufsatz mit dem Titel: „Wie werden Schmerlen gezüchtet?“ Er fand sofort Interesse in der internationalen Schmerlenwelt und wurde übersetzt („Comment reproduire des Loches?“ „How to breed loaches?“). Damals wie heute bin ich als Aquarianer jedoch weit davon entfernt zu wissen, wie man Schmerlen nachzüchtet – so wenig wie ich als Biologe einen abschließenden Überblick über reproduktionsbiologische Kenntnisse geben könnte.
Von Stein- und Schlammbeißern, Schlürfschnuten und Feueraugen ...
Musterknaben und Rabauken, Eigenbrötler und Einsiedler, Kellerkinder und Untergrundfische – die Namen-, Arten- und Familienvielfalt der Schmerlen ist größer, als die meisten aquaristischen Horizonte weit sind. Der Versuch eines kursorischen Überblicks. | Von Gerhard Ott
Vor über 33 Jahren pflegte ich meine erste Schmerle im Aquarium: den Indischen Steinbeißer (Lepidocephalichthys thermalis). Kurz nachdem ich in der DATZ darüber berichtet hatte (Ott 1981), erreichte mich ein Brief aus der Schweiz. Maurice Kottelat wies darauf hin, dass es außer den Cobitiden noch weitere Schmerlenfamilien und -unterfamilien gäbe. Einige Jahre später (Ott 1988) erschien das erste Aquarienbuch über Schmerlen in der Reihe der „Lehrmeister- Bücherei“ (LB 90) – wer erinnert sich noch an den Albrecht Philler Verlag in Minden? Vier Familien und sechs Unterfamilien (sensu lato) wurden darin vorgestellt. In dem Aquarienbuch „Schmerlen“ (Ott 2000) kamen noch ein paar Arten hinzu. Seit der Jahrtausendwende machten die wissenschaftlichen Kenntnisse über Schmerlen rapide Fortschritte. Diese Entwicklung ging damit einher, dass Arten für die Aquaristik importiert wurden, von denen man ein paar Jahre zuvor nur träumen konnte, was wiederum darauf zurückzuführen war, dass Regionen erschlossen wurden, die früher kaum zu bereisen wa ren. Inzwischen sind der Fischkunde über 1.000 Spezies bekannt.
Farbenprächtig - die Koala-Plattschmerle
Schmerlen sind nachtaktive, langweilige und vor allem farblose Fische, die nur von Nerds im Aquarium gepflegt werden. Solche Vorurteile werden hier widerlegt. | Von Gerhard Ott
Plattschmerlen (Familie Balitoridae) werden vor allem wegen ihrer stromlinienförmigen Körperform gepflegt. Es sind mehr biologisch interessierte Aquarianer als „Zierfisch“-Liebhaber, die sich mit diesen Fließwasserbewohnern befassen. Die meisten Arten der Familie sind eher steingrau getarnt als attraktiv gekleidet. Aber es gibt auch farbenfrohe Vertreter. Homaloptera ogilviei ist einer von ihnen. Die ersten Exemplare fing Eric R. Alfred 1966 in einem Fluss im Staat Malaysia in der Provinz Negri Sembilan, dem Sungai Telai (auch Sungai Jelai); Sungai ist das malaysisch-indonesische Wort für „Fluss“. Die Art ist benannt nach Charles S. Ogilvie dem Älteren, dem Superintendenten des Nationalparks König Georg V. – der Artname ist also leichter auszusprechen, als es die latinisierte Schriftform vermuten lässt: einfach „ogilvi“ – hinten mit langem „i“. In der Artbeschreibung stellte Alfred (1967) fest: „Homaloptera ogilviei ist die am weitesten verbreitete homalopteride Art auf der malaysischen Halbinsel südlich von Thailand, wo sie in sowohl nach Osten als auch nach Westen abfließenden Gewässern vorkommt“ (Übersetzung: Verfasser). Es ist erstaunlich, dass die Art so selten in der Aquaristik auftaucht. Erst im Band 6 des Aquarien-Atlas ist sie aufgenommen, mit dem vermutlichen Ersteinfuhrjahr 1999.
den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 09/2013