Süsswasser
Perlmuttbärblinge überarbeitet
Der Perlmuttbärbling ist sowohl in der aquaristischen als auch in großen Teilen der wissenschaftlichen Literatur unter dem Namen Rabora vaterifloris bekannt. Beschrieben wurde die Art 1930 von Deraniyagala aus dem Kaluganga river auf Sri Lanka (damals noch Ceylon). Die Ersteinfuhr erfolgte 1936 durch Ladiges, ebenfalls als R. vaterifloris. Deraniyagala beschrieb 1943 eine eng mit R. vaterfloris verwandte Gattung: Horadandia mit der einzigen Art H. atukorali, ebenfalls aus Ceylon. Frank Schäfer
Ein weiterer Ziersalmler wissenschaftlich beschrieben
Die Zahl aquaristisch interessanter Salmler-Neubeschreibungen ist zurzeit nicht nur sehr übersichtlich, sondern auch arg rückläufig. Im Folgenden wird ein kürzlich wissenschaftlich bearbeiteter Ziersalmler vorgestellt. | Von Peter und Martin Hoffmann
Als wir die Tiere Anfang 2013 bei Aquarium Glaser (Rodgau) sahen, war unser erster Impuls (obwohl man in dem torfbraunen „Schwarzwasser“ nicht so richtig viel erkennen konnte): „Wow, das ist aber eine schöne Variante von Nannostomus trifasciatus, mit diesen Fischen müssen wir unbedingt einen Nachzuchtversuch unternehmen!“
Ein weiterer Zwergblaubarsch
Die ersten Berichte über einen neuen Zwergblaubarsch tauchten im Juni 2004 auf. Nonn Panitvong, begeisterter thailändischer Aquarianer, hatte die Tiere in Bangladesch gefunden. Panitvong gab keinen genaueren Fundort bekannt, sagte aber, er habe die Tiere in einem Tümpel bei einem Reisfeld gefangen, zusammen mit Danio rerio, Oryzias sp., Channa sp., Colisa chuna und weiteren Arten. In der deutschsprachigen Literatur wurde der neue Dario zunächst von Alexander Dorn vorgestellt, der sie privat aus Thailand importierte und auch vermehrte (Dorn 2006). In Thailand wurden die Fische, die nur etwa zwei Zentimeter Gesamtlänge erreichen, in einer Zoohandlung als D. sp. „Bangladesh“ angeboten; das macht es wahrscheinlich, dass es sich um den ursprünglich von Sanitvong gesammelten Stamm handelte. Frank Schäfer
Hübsch und äußerst „gewitzt“: der „Mungo Blue“
Von den Buntbarschen Westafrikas sind die Benitochromis-Arten in mehrfacher Hinsicht gut für die Aquarienhaltung geeignet. Sie brauchen nicht viel Platz, stellen keine besonderen Ansprüche an das Wasser, fressen keine Pflanzen, sind hübsch gefärbt und erlauben faszinierende Einblicke in ihr Familienleben. | Von Uwe Werner
Ostern 2009 bereiste ich gemeinsam mit Michel Keijman Kamerun, um nach Aquarienfischen zu suchen. Unser Hauptinteresse galt den Buntbarschen, darunter solchen, die in der Gattung Chromidotilapia geführt wurden, bis Lamboj (2001) das Genus Benitochromis schuf – mit der Typusart Benitochromis finleyi (Trewavas, 1974), um die es hier geht. Die Fische leben im oberen Einzugsgebiet des Mungo-Flusses im mittleren West- Kamerun und wurden deshalb früher als Chromidotilapia finleyi „Mungo“ oder auch „Mungo Blue“ bezeichnet. Die Ersteinfuhr dieser Art liegt schon viele Jahre zurück.
Torfmoore und die Entstehung von Schwarzwasser – ein Überblick
Schwarzwasser ist aus Sicht vieler Aquarianer ein ganz besonderer Saft. Doch woher kommt es eigentlich? Und wie erhält es seine besonderen Eigenschaften? | Von Thomas Beu
Wer sich diese Fragen stellt, muss sich fast zwangsläufig auch mit der Entstehungsgeschichte, der Verbreitung und Funktion von Mooren beschäftigen, denn Moore zählen zu den Hauptentstehungsorten von Schwarzwasser. Hier reichert es sich mit seinen Inhaltsstoffen an, hier erhält es seine spezifischen Eigenschaften. Allerdings führen bekanntlich meist mehrere Wege nach Rom: In Amazonien beispielsweise sind ganz andere Verhältnisse für die Entstehung von Schwarzwasser verantwortlich (siehe Seite 16). Seit der letzten Kaltzeit entstanden weltweit und in allen Klimazonen Moore, die insgesamt eine Fläche von vier Millionen Quadratkilometern (das entspricht drei Prozent der globalen Landfläche) bedecken. In Abhängigkeit von den jeweiligen klimatischen und geologischen Bedingungen haben sich unterschiedliche Moortypen entwickelt, die allerdings eines gemeinsam haben: wassergesättigte, anaerobe Böden, auf denen abgestorbenes pflanzliches Material dauerhaft abgelagert und konserviert wird, da unter den gegebenen Verhältnissen die Humusbildung (Mineralisierung) nur unvollständig ablaufen kann. Stattdessen bildet sich Torf, eine faserige, braun-schwarze, kohlenstoffreiche und in trockenem Zustand brennbare Substanz.