Süsswasser
Schwarzwasser-Wohngemeinschaften aus Asien
In den Urwäldern Malaysias und Indonesiens finden sich zahlreiche Schwarzwasser- Lebensräume, in denen farbenprächtige und hochinteressante Labyrinther beheimatet sind – Fische nur für Spezialisten? | Von Florian Lahrmann
Schwarzwasser-Labyrinthfische sind wegen ihrer außergewöhnlichen Farbenpracht oder wegen ihres spannenden Verhaltens sehr beliebt, gelten aber als heikel. Daher werden sie fast nur von Spezialisten in oft nicht unbedingt ansehnlichen Artaquarien gehalten. Sicher sind diese Fische nicht für das normale Gesellschaftsbecken geeignet. Sie lassen sich aber sehr gut in einem auf ihre Bedürfnisse abgestimmten Aquarium, das durchaus ansprechend dekoriert sein kann, miteinander vergesellschaften.
Schwarzwasser – der Rio Negro im Wohnzimmer
Viele Aquarienfische stammen aus Schwarzgewässern Südamerikas, Zentralafrikas oder Südostasiens. Selbst in Australien, einem eher unbedeutenden Fleck auf der aquaristischen Landkarte, sind Schwarzwassergebiete zu finden. Der Wunsch mancher Aquarianer nach dem Rio Negro oder dem Kongo in der guten Stube ist verständlich. | Von Rainer Nusser
Schwarzwasser mit seiner niedrigen Leitfähigkeit von unter 30 µS/cm, kaum nachweisbarer Karbonat- und Gesamthärte und einem pH-Wert von pH 4,5 bis 6 ist nicht gerade das, was man als lebensfreundliches Milieu bezeichnet. So verwundert es auch nicht, dass unsere Pfleglinge aus Schwarzwassergebieten hinsichtlich der Beschaffenheit ihres Aquarienwassers in den meisten Fällen keineswegs auf die teils extremen Werte ihrer Habitate angewiesen sind und ihre erfolgreiche Pflege auch unter weniger extremen Bedingungen möglich ist. Das gilt allerdings in den wenigsten Fällen für die Nachzucht; hier muss man neben der Färbung schon ein paar weitere Wasserparameter beachten, wenn man erfolgreich sein will. Bevor man mit der Zubereitung von Schwarzwasser beginnt, stellt sich also die berechtigte Frage, was man eigentlich herstellen will: „schwarzes Wasser“ oder Schwarzwasser?
„Schwarzes Wasser“ im grünen Herzen des Kongobeckens
Sehnsuchtsorte sind Orte, die mit ihrem klangvollen Namen die Psyche kolonisieren. Sie entwickeln sich zu parasitären Phantasiewesen, die darauf hinarbeiten, aus dem Phantasieleben erlöst zu werden, indem sie ihren Wirt unbewusst zu einer Reise an genau den Ort mit dem klangvollen Namen zwingen. Die Fischliteratur ist reich an klingenden Fundortnamen, taxonomisch versierte Aquarianer erliegen besonders leicht solchen Parasitosen, geben sich ichthyo-erotischen Tagträumen hin – bis sie sich zu einer Reise entschließen. | Von Uli Schliewen
Schon früh hatte ich das Glück, einige geheimnisvoll klingende Orte besuchen zu können. Moloundou in äußersten Südosten Kameruns war ein solcher Ort, dessen Name sich meiner durch eine Arbeit aus dem Jahr 1913 – „Zur Fischfauna des Dscha, eines sekundären Nebenflusses des Kongo, im Bezirke Molundu, Kamerun“ (Steindachner 1913) – bemächtigt hatte. Die Erlösung von diesem Dämon führte allerdings zu dem ungleich stärkeren Wunsch, weitere solcher Sehnsuchtsorte aufzusuchen.
Farbe allein genügt nicht
Der Geograf kennt Schwarzwasser als Orts- und Gewässerbezeichnung, der Abwassertechniker als fäkalienbelastetes Spülwasser, mit tropischem Süßwasser befasstes Personal versteht darunter jedoch etwas ganz anderes, aber nicht immer dasselbe. | Von Claus Schaefer
Rollen wir der Übersicht wegen die Geschichte des limnologischen Begriffs Schwarzwasser kurz und knapp auf: Ursprünglich teilte die einheimische Bevölkerung Amazoniens ihre Gewässer bereits in drei Kategorien ein: Weiß-, Klar- und Schwarzwasser. Weißwasser ist sedimentreich, daher trüb und erinnert in der Farbe an Milchkaffee. Klarwasser hat eine große Sichtweite und wirkt leicht grünlich oder bläulich. Schwarzwasser ist ebenfalls klar, jedoch unterschiedlich stark braun gefärbt.
Verbreitung und Ökologie der Segelschilderwelse Boliviens
Segelschilderwelse gehören zu den Überlebenskünstlern der bolivianischen Pampa. Auf mehreren Reisen hatte der Autor die Gelegenheit, diese Fische und ihre Habitate zu dokumentieren und ihre Lebensweise zu studieren. | Von Pascal Hablützel
Im ersten Teil dieses Artikels stellte ich bereits drei bolivianische Segelschilderwelse vor. Hier folgen die beiden weiteren, nicht minder interessanten Arten.