Süsswasser
Erfolgreiche Nachzucht eines „Golden Nugget“ (L 177)
Die Nachzucht von Harnischwelsen der Gattung Baryancistrus gilt nach wie vor als schwierig, doch mit Geduld und Ausdauer kann man dennoch zum Ziel kommen. Unser Beitrag beschreibt die gelungene Vermehrung von Baryancistrus xanthellus (L 177) in der zweiten Filialgeneration. | Von Fred Futter
Nur wenige andere Harnischwelse sind so beliebt wie die sogenannten Golden Nuggets. Erst vor zwei Jahren wurden die drei Formen L 18, L 85 und L 177 als Baryancistrus xanthellus beschrieben (SCHÄFER 2011). Leider treffen diese wunderschönen Tiere in unseren Aquarien eher selten auf Bedingungen, die ich als artgerecht ansehe. Das hängt in erster Linie mit der meist zu niedrigen Wassertemperatur und den Ernährungsansprüchen der Fische zusammen. Um es vorwegzunehmen – mit ihren Ansprüchen sind diese Loricariiden schlechte Kandidaten für ein Gesellschaftsbecken.
Meine ersten beiden Golden Nuggets (L 18) erwarb ich 2007 für ein frisch eingerichtetes 240-Liter-Aquarium. Wie leider bei vielen Anfängern üblich, informierte ich mich vor dem Erwerb nicht ausreichend über die Ansprüche der Tiere. Total begeistert von den prächtigen Welsen, ließ ich mich dennoch zum Kauf hinreißen und steckte die beiden in jenes Gesellschaftsbecken mit einer Temperatur von 24 °C. Was aus heutiger Sicht absehbar war, nahm ich damals als unerklärlichen Verlust wahr. Beide Tiere verendeten schon nach einigen Monaten.
Ein erster Überblick über eine beliebte Harnischwelsgattung
Bei der Gattung Panaqolus ISBRÜCKER & SCHRAML, 2001 handelt es sich um eine Gruppe klein bleibender Harnischwelse aus der Verwandtschaft um Hypancistrus ISBRÜCKER & NIJSSEN, 1991 und Peckoltia MIRANDA RIBEIRO, 1912. | Von Andreas Tanke
Der Status der Gattung Panaqolus blieb lange Zeit umstritten, zumal CHOCKLEY & ARMBRUSTER (2002) sie mit der Beschreibung von Panaque changae, einer Art, die eigentlich Panaqolus zuzuordnen wäre, wieder einzogen. Sie begründeten das damit, dass die Gattung Panaque so klein und überschaubar sei, dass man sie nicht weiter unterteilen müsse.
ARMBRUSTER gilt in dieser Hinsicht eher als „Lumper“ (das ist jemand, der lieber zusammenfasst als „splittet“, also trennt). Demgegenüber sind viele Aquarianer darauf erpicht, die Unterscheidung der einzelnen Arten und Gattungen möglichst detailliert herauszuarbeiten (das sind dann die „Splitter“).
Aquaristisch neue Harnischwelse aus Bolivien
Nicht nur L-Nummern aus Bolivien sind eine Premiere. Auch eine neue Gattung hat in diesem Beitrag ihren ersten Auftritt. | Von Daniel Konn-Vetterlein
In diesem Artikel stelle ich nicht nur vier neue L-Nummern vor, sondern auch eine noch nicht beschriebene ancistrine Gattung. Auf den ersten Blick könnte man L 461 und L 462 als Angehörige des Genus Ancistrus einstufen, aber eben nur auf den ersten. Schon beim Fang fielen die ungewöhnlich ausgebildeten Kiemendeckel-Odontoden auf (keine Interopercular-Odontoden), sie erscheinen absonderlich rundlich. Bei genauerem Betrachten erkennt man, dass diese Gebilde keine einfachen Hautzähnchen sind, wie man sie von Ancistrus und weiteren Gattungen kennt. Es handelt sich vielmehr um bläschenartige Gebilde, aus denen die gewohnten „Stacheln“ mittig hervortreten. An näher untersuchten Exemplaren zählte ich immer zwischen sechs und zehn dieser „Odontodenblasen“.
Neues über einige alte Bekannte
Neue L-Nummern gab es schon länger nicht mehr. Nun kommt eine ganze Serie – rechtzeitig zu den 3. Internationalen L-Wels-Tagen im November in Hannover. Die Panaqolus aus dem Río Itaya werden dort übrigens Thema eines eigenen Vortrags sein. | Von Andreas Tanke
Als ich im September 2012 den Aquarienfischzüchter und -exporteur Martin Mortenthaler in Iquitos (Peru) besuchte, besichtigte ich natürlich auch seine Anlage. Schnell kamen wir auf mein Lieblingsthema – Harnischwelse – zu sprechen, und Martin zeigte mir den Inhalt eines eher unscheinbaren Beckens. Es diente in erster Linie der Aufzucht möglicher Zuchttiere. Alle Tiere hatte er vor gut zwei Jahren aus einer einzigen Lieferung junger, etwa zwei Zentimeter langer Panaqolus cf. changae aus dem Río Itaya heraussortiert. Inzwischen waren sie zumindest semiadult und gestatteten eine sichere Artzuordnung. Insgesamt handelte es sich um sechs verschiedene Spezies.
Neuer Dreibandsalmler aus Peru
Die schwarz gebänderten Hyphessobrycon-Arten sind nicht ganz einfach zu bestimmen, darauf wiesen zuletzt Hoffmann & Hoffmann (2012) hin. Von Frank Schäfer
Die Gattung Hyphessobrycon ist aber insgesamt nicht unproblematisch, denn sie umfasst mit 129 wissenschaftlich beschriebenen nicht nur sehr viele Arten, sondern weist auch eine große Formenvielfalt auf. Neben hochrückigen, wie den aquaristisch so bedeutsamen „Rosy Tetras“ (den Blut-, Kirschfleck-, Phantom-, Schmucksalmlern und ihren Verwandten), gibt es auch gestreckte, schlanke Formen, die auf den ersten Blick wenig mit den anderen zu tun haben scheinen.