Süsswasser
Ein kaum bekannter Lebendgebärender aus Bolivien
Der Expreso Oriental brachte uns erstaunlich schnell und unkompliziert von Santa Cruz nach Roboré. Der Zug war sogar pünktlich. Wir mussten lediglich aufpassen, dass alle unsere Koffer am richtigen Bahnhof ausgeladen wurden, denn im Trubel an der Station von Santa Cruz bekam eines unserer Gepäckstücke eine falsche Nummer und hätte beinahe die Reise nach Brasilien angetreten. Glücklicherweise konnten wir das Teil in letzter Minute noch aus dem Zug holen. Es regnete in Strömen, und so waren wir froh, dass wir mit einem Kleinbus abgeholt wurden.
Nur die Ruhe: Nachzucht der Angolabarbe
In einem geschickt gestalteten Biotopaquarium kann sich so manche graue Maus in ein funkelndes Juwel verwandeln ...
Der Name sagt alles: Eine „Angolabarbe“ stammt doch sicher aus Angola! Wer über die erforderlichen Pflegebedingungen seiner Fische oder deren Herkunft nähere Informationen benötigt, wird sich möglicherweise die betreffende Artbeschreibung durchlesen. Dort erfährt er, in welchem Fluss, See oder sonstigen Gewässer die Tiere in der Natur vorkommen, und kann daraus Rückschlüsse auf die jeweiligen Wasser- und Umweltbedingungen ziehen.
Ist das Maulbrüten weiter entwicklungsfähig?
Von den ungefähr 200 beschriebenen Cichlidenarten des Tanganjikasees gehört etwas mehr als die Hälfte zu den Maulbrütern. Eine dieser Arten, Benthochromis tricoti, zeigte im Aquarium ein ganz außergewöhnliches Brutverhalten. | Von Peter Joder
Der Buntbarsch Benthochromis tricoti (Poll, 1948) gehört zu den maternalen Maulbrütern, bei denen ausschließlich das Weibchen bis zum endgültigen Freilassen der Jungen die Maulbrutpflege ausübt. Krüter (1991) beschrieb die Art als einen der schönsten Aquarienfische, der trotz seiner Gesamtlänge von ungefähr 20 Zentimetern wegen seines ruhigen Verhaltens in einem Aquarium von etwa 400 Litern Inhalt problemlos zu halten ist.
Spindelbarsche - bayerische Exoten
Nicht nur in tropischen Gewässern leben Fische, die kaum jemand kennt, Arten mit ungewöhnlichem Aussehen oder unbekanntem Verhalten. Auch in heimischen Gewässern, sozusagen vor der Haustür, gibt es solche Raritäten. Es ist sicher nicht übertrieben, Zingel zingel und Zingel streber als „bayerische Exoten“ zu bezeichnen. | Von Andreas Hartl
Bei den beiden „Spindelbarschen“ handelt es sich um bodenlebende Vertreter der Familie der echten Barsche (Percidae), die vor allem wegen ihres lang ausgezogenen Schwanzstiels auffallen. Auf den ersten Blick findet man kaum morphologische Unterschiede zwischen Zingel zingel (Zingel) und Zingel streber (Streber). Bei genauerem Betrachten jedoch fällt der noch längere und drehrunde Schwanzstiel des Strebers als Erkennungsmerkmal auf.
Wirbellose Neubürger in rheinischen Gewässern
Die Globalisierung lässt grüßen, nicht nur in Einzelhandel und Wirtschaft, sondern auch in der Aquaristik und sogar in der Natur: Viele fremde Arten verdrängen einheimische Tiere. | Von Oliver Mengedoht
„Über 90 Prozent der Makroinvertebraten im Rhein sind Neozoen!“ Mit diesem erschreckenden Satz begrüßt uns Georg Becker auf der Ökologischen Rheinstation der Universität zu Köln. Das heißt, von zehn wirbellosen Lebewesen im Fluss, die man mit bloßem Auge erkennen kann, gehört nicht einmal eines einer einheimischen Art an, sondern fast alle repräsentieren zugewanderte Spezies. „Es kommen immer mehr mediterrane Arten zu uns, auch in die Nordsee – und Neozoen sind der zweitwichtigste Grund für das Aussterben von Arten“, erklärt der Biologe.