Süsswasser
Fischtuberkulose - weit verbreitet und oft verharmlost
In DATZ 1/2012 schilderte Klaus Wlasenko seine Erfahrungen mit den Erregern der Fischtuberkulose. Mykobakterien sind (leider) ein fester Bestandteil in den meisten Aquarien. Oft wird die für Fisch und Fischliebhaber nicht ungefährliche Erkrankung als „Faktorenkrankheit“ verharmlost. Verantwortlich für ihr Auftreten sind fakultativ pathogene Erreger, die nur schwer zu bekämpfen sind. | Von Dirk Neumann
Neuer Kampffisch aus Thailand
Den Siamesischen Kampfisch kennt jeder – vermeintlich zumindest, denn eigentlich weiß man nicht, was Betta splendens genau ist, denn die der Beschreibung (Regan 1910) zugrunde liegenden Tiere gehörten einer Haustierform an. Von Frank Schäfer
Es ist nicht so einfach möglich, Haustiere einer Wildform zuzuordnen, denn sie entstehen nicht nur durch strenge Inzucht, sondern auch durch das Kreuzen verschiedener Arten. Und wenn dann, wie etwa beim Rind, die als Stammform infrage kommende Wildart (Ur, Bos primigenus) seit Jahrhunderten ausgestorben ist, wird es kniffelig.
Verkannte Zwergbuntbarsche aus Südamerika
Die Gattung Laetacara enthält mehrere Zwergbuntbarscharten, die für die Pflege im Aquarium besonders geeignet sind. Dennoch sind diese Fische im Zoofachhandel oft Ladenhüter, da sie unter den dortigen Haltungsbedingungen unscheinbar wirken und erst in einem artgemäß eingerichteten Becken ihre Farbigkeit zeigen. | Von Wolfgang Staeck
Der "Thomasi" - auch für kleinere Aquarien geeignet
Aus Westafrika stammt ein kleiner und farbenfroher Buntbarsch, der zum Standardsortiment des Zoohandels gehört. Sein wissenschaftlicher Name lautet Anomalochromis thomasi, doch Aquarianer nennen ihn liebevoll „Afrikanischen Schmetterlingsbuntbarsch“. | Von Uwe Werner
Die Apistogramma-Arten des Orinoco-Beckens (1)
In der Aquaristik spielt die Gattung Apistogramma eine wichtige Rolle, denn es gibt kaum ein Zoogeschäft, in dem nicht die eine oder andere Art angeboten wird – heutzutage allerdings meist als Zuchtform. | Von Wolfgang Staeck
Mit etwa 150 Arten, die zwar fast alle gut bekannt sind, von denen knapp die Hälfte jedoch noch gar nicht wissenschaftlich bearbeitet und benannt ist, bildet Apistogramma nach Crenicichla die größte und formenreichste Cichlidengattung Südamerikas. Im vorigen Jahr wurden als Ergebnis einer Revision aller im Einzugsgebiet des Orinoco in Kolumbien und Venezuela vorkommenden Vertreter der Gattung neun Arten neu beschrieben (Mesa & Lasso 2011 b). Dadurch erhöht sich die Gesamtzahl der wissenschaftlich bearbeiteten Spezies auf 80 und die Zahl der aus diesem Gebiet bekannten Arten auf 20, von denen jedoch mindestens zwei in der Revision nicht berücksichtigt werden. Diese Cichliden kommen mit Ausnahme von nur drei Arten alle in Venezuela vor.
Als ich vor 22 Jahren damit begann, in dieser Zeitschrift eine Übersicht über die in Venezuela verbreiteten Apistogramma-Arten zu veröffentlichen (Staeck 1990), waren aus diesem Land erst vier Spezies beschrieben. Die inzwischen erfolgte erhebliche Vergrößerung der Zahl taxonomisch bearbeiteter venezolanischer Arten (Lasso et al. 2004) ist ein deutliches Anzeichen für die enorme Zunahme an Erkenntnissen über diese Fische, zu denen einige der farbenprächtigsten und deshalb bei Aquarianern besonders beliebten Angehörigen der Gattung gehören.
Die Texte zu den 18 in der Revision berücksichtigten Arten bestehen jeweils aus einer Diagnose und ausführlichen Beschreibung der betreffenden Spezies, einer Schilderung der Färbung konservierter Exemplare, Informationen über das Habitat und die Verbreitung sowie einer Karte mit den Fundorten. Zusätzlich enthält die Revision eine Definition der für die Artbestimmung wesentlichen Zeichnungsmuster, eine genaue Beschreibung der verwendeten Methoden, um Zähl- und morphometrische Messwerte zu gewinnen, sowie einen Bestimmungsschlüssel. Bedauerlicherweise ist diese zweifellos wichtige und nützliche Publikation dennoch nicht frei von Schwächen, die ihren Wert erheblich mindern.