Süsswasser
Urzeitkrebse in der Döberitzer Heide (2)
Aquaristisch interessante Exkursionen müssen nicht immer in die Tropen führen, auch bei uns lässt sich Spannendes entdecken. In der Umgebung von Berlin beispielsweise leben eigentümliche urzeitliche Krebse. | VON FLORIAN LAHRMANN
Im ersten Teil des Artikels (DATZ 3/2013) ging es um zwei Feenkrebsarten. Hier wird ein weiterer Vertreter unserer einheimischen Großbranchipoden vorgestellt.
Paludarium mit Tiefe
Eine aquaristische Attraktion auf der diesjährigen Grünen Woche war der hier vorgestellte Bachlauf. | VON JÜRGEN KOPPA
Nachdem wir – „Aquaria Zehlendorf, Verein für häusliche Naturpflege 1953“ – zuletzt im Jahr 2010 auf der Grünen Woche in Berlin ein Aquarium ausgestellt hatten, war es 2013 wieder so weit; den einen oder anderen aus unserer Bastelecke juckte es in den Fingern. Aber zunächst gab es einiges unter einen Hut zu bringen:
1. Es sollte kein Standardbecken sein, sondern idealerweise eines, das den Messebesuchern einen aquaristischen Floh ins Ohr setzt.
2. Zur Not sollten nur zwei Leute mit dem Auf- und Abbau klarkommen, da unsere aktive Vereinsbasis weder jünger noch zahlreicher wird. Das ist ja nichts Neues: Die Alten haben es im Kreuz und die Jungen zu wenig Zeit …
3. Wir wollten unsere Kunststeine von der letzten Messe wieder verwenden. Die waren zu aufwendig produziert, um weggeworfen zu werden.
4. Eine gute Isolation sollte den niedrigen Temperaturen beim Aufbau in der Messehalle trotzen und vor allem die empfindlichen Orchideen schützen.
Urzeitkrebse in der Döberitzer Heide (1)
Mit Artemia weiß jeder Aquarianer etwas anzufangen, unsere einheimischen Feenkrebse hingegen sind weitgehend unbekannt. In der Döberitzer Heide, einem außergewöhnlichen Naturerlebnisgebiet vor den Toren Berlins, und in ihrer Umgebung findet man seltene und faszinierende Groß-Branchiopoden. | Von Florian Lahrmann
Die Döberitzer Heide ist ein einzigartiges Naturschutzgebiet, unmittelbar vor Berlins westlicher Stadtgrenze gelegen. Das Gelände wurde 300 Jahre lang militärisch genutzt. Schon die Preußische Armee, später die Wehrmacht und schließlich die NVA führten in dem Gebiet Manöver und militärische Übungen durch, somit war es für die Allgemeinheit unzugänglich, Besiedelung und Landwirtschaft wurden von dem Gebiet ferngehalten. So blieben dort in einzigartiger Weise wertvolle Offenlandschaften und nicht bewirtschaftete Wälder erhalten, die heute Lebensraum für rund 5.000 andernorts vielfach verdrängte Tier- und Pflanzenarten bieten. Dazu gehören beispielweise Seeadler, Ziegenmelker und Fischotter, Sumpfknabenkraut, Lungenenzian und Sonnentau.
Ein „Chamäleon“ aus dem Mamberamo
In einem Aquarium mit den hier vorgestellten Regenbogenfischen ist immer etwas los. Besonders faszinierend ist das zur Kommunikation eingesetzte Wechselspiel der Farben. | Von Dirk Godlinski
Selbstverständlich berichte ich hier von einem Süßwasserfisch und nicht von den auf Bäumen lebenden Reptilien mit der klebrigen Zunge. Aber die Regenbogenfischart, um die es geht, verfügt für mich wie keine andere über die Fähigkeit zum Farbwechsel ihrer schuppigen Haut, die vor allem der Kommunikation dient, etwa bei der Balz – eben wie bei einem Chamäleon.
Die Regenbogenfische aus der entwicklungsbiologisch jungen Gattung Chilatherina, die im Norden Neuguineas endemisch ist, sind dem Mainstream-Aquarianer kaum bekannt. Im Handel sind sie praktisch nicht zu finden. Hat man Glück, tauchen vielleicht ab und an Fische von Hobbyzüchtern auf. Halbwüchsige Chilatherina sehen, wie die meisten anderen jungen Regenbogenfische auch, eher blass silbrig aus.
Der „Schwarze Imbellis“ wurde beschrieben
Seit etwa 2009 importiert Aquarium Glaser einen hübschen kleinen Kampffisch aus Vietnam, dessen Bestimmung mir einige Schwierigkeiten bereitete. Die Art gehört in die unmittelbare Verwandtschaft von Betta imbellis und B. splendens, ist also ein Schaumnestbauer. Zunächst glaubte ich, in den Tieren den 2005 aus Kambodscha beschriebenen B. stiktos zu erkennen, denn sie wiesen die für diese Art typischen Punkte in den Membranen der Rückenflosse auf (stiktos = „mit Malen versehen“), doch brachten kurze Zeit später Horst Linke und Mitreisende den „echten“ B. stiktos nach Deutschland. Dieser Fisch sieht im Leben B. smaragdina ähnlich, eine Verwechslung mit B. imbellis oder B. splendens ist ausgeschlossen; die Art aus Vietnam musste also etwas anderes sein. Wegen der auffälligen, dunklen Grundfärbung bezeichnete ich sie fortan als B. cf. imbellis „Vietnam Black“. Von Frank Schäfer
den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 3/2013