Süsswasser
Aquaristisch neue Harnischwelse aus Bolivien
Nicht nur L-Nummern aus Bolivien sind eine Premiere. Auch eine neue Gattung hat in diesem Beitrag ihren ersten Auftritt. | Von Daniel Konn-Vetterlein
In diesem Artikel stelle ich nicht nur vier neue L-Nummern vor, sondern auch eine noch nicht beschriebene ancistrine Gattung. Auf den ersten Blick könnte man L 461 und L 462 als Angehörige des Genus Ancistrus einstufen, aber eben nur auf den ersten. Schon beim Fang fielen die ungewöhnlich ausgebildeten Kiemendeckel-Odontoden auf (keine Interopercular-Odontoden), sie erscheinen absonderlich rundlich. Bei genauerem Betrachten erkennt man, dass diese Gebilde keine einfachen Hautzähnchen sind, wie man sie von Ancistrus und weiteren Gattungen kennt. Es handelt sich vielmehr um bläschenartige Gebilde, aus denen die gewohnten „Stacheln“ mittig hervortreten. An näher untersuchten Exemplaren zählte ich immer zwischen sechs und zehn dieser „Odontodenblasen“.
Neues über einige alte Bekannte
Neue L-Nummern gab es schon länger nicht mehr. Nun kommt eine ganze Serie –
rechtzeitig zu den 3. Internationalen L-Wels-Tagen im November in Hannover. Die Panaqolus aus dem Río Itaya werden dort übrigens Thema eines eigenen Vortrags sein. | Von Andreas Tanke
Als ich im September 2012 den Aquarienfischzüchter und -exporteur Martin Mortenthaler in Iquitos (Peru) besuchte, besichtigte ich natürlich auch seine Anlage. Schnell kamen wir auf mein Lieblingsthema – Harnischwelse – zu sprechen, und Martin zeigte mir den Inhalt eines eher unscheinbaren Beckens. Es diente in erster Linie der Aufzucht möglicher Zuchttiere. Alle Tiere hatte er vor gut zwei Jahren aus einer einzigen Lieferung junger, etwa zwei Zentimeter langer Panaqolus cf. changae aus dem Río Itaya heraussortiert. Inzwischen waren sie zumindest semiadult und gestatteten eine sichere Artzuordnung. Insgesamt handelte es sich um sechs verschiedene Spezies.
Neuer Dreibandsalmler aus Peru
Die schwarz gebänderten Hyphessobrycon-Arten sind nicht ganz einfach zu bestimmen, darauf wiesen zuletzt
Hoffmann & Hoffmann (2012) hin. Von Frank Schäfer
Die Gattung Hyphessobrycon ist aber insgesamt nicht unproblematisch, denn sie umfasst mit 129 wissenschaftlich beschriebenen nicht nur sehr viele Arten, sondern weist auch eine große Formenvielfalt auf. Neben hochrückigen, wie den aquaristisch so bedeutsamen „Rosy Tetras“ (den Blut-, Kirschfleck-, Phantom-, Schmucksalmlern und ihren Verwandten), gibt es auch gestreckte, schlanke Formen, die auf den ersten Blick wenig mit den anderen zu tun haben scheinen.
„Je extremer, desto nicht gewollter“
Seit jeher gehören Zuchtformen etlicher Süßwasserfische zum Standardangebot im Fachhandel, und viele Aquarianer haben mit solchen Tieren ihre ersten Gehversuche gemacht. Doch welche Rolle spielen sie in der heutigen Aquaristik?
Von Rainer Stawikowski
Zuchtformen des Schmetterlingsbuntbarsches
Neben den Wildfängen aller möglichen Süßwasserfische pflegen Aquarianer auch zahlreiche Zuchtformen. Manchmal ist es schwierig zu entscheiden, ob die „wilden“ oder die züchterisch veränderten Tiere einer Art attraktiver aussehen.
Von Wolfgang Staeck