Süsswasser
Ein ungewöhnlicher Kopfsteher
Bunte Farben sind nicht die herausragenden Qualitäten dieses Salmlers, doch seine Gestalt und sein Verhalten machen ihn zu einem spannenden Pflegling. | Von Thomas Johannes
Die ersten, leider nicht die besten Erfahrungen mit dem „Braunen Stromschnellen-Kopfsteher“ (Sartor respectus) sammelte ich bereits 1998. Am 28. Oktober des Jahres hatte ich über Kai Arendt ein Exemplar von ungefähr neun Zentimetern Gesamtlänge bekommen. Ein weiteres Tier übergab mir Kai am 15. Februar 1999, es war mit acht Zentimetern Länge nur wenig kleiner. Der größere Fisch starb am 1. April 2002; zu diesem Zeitpunkt betrug seine Gesamtlänge exakt 100 Millimeter, und er war leicht abgemagert. Den zweiten Kopfsteher verlor ich nach einem Wasserwechsel am 13. Juli 2004 neben einigen weiteren Anostomiden. Ich nahm keine Messung vor, da ich genug damit zu tun hatte, die Tiere zu konservieren.
Weiter ging es dann erst im September 2005 und im Januar 2006. Bei der Firma „aqua-global“ (Seefeld bei Berlin) schwammen etliche S. respectus sowie Synaptolaemus cingulatus, und mir kam sogleich die Idee, beide Arten in einem Strömungsaquarium auf der „Heimtier & Pflanze“ 2006 in Berlin als Abschluss meiner Ausstelleraktivitäten zu zeigen.
Der Schwarzbandsalmler und seine schwarz gestreiften Verwandten
Es war gar nicht so einfach, diesen „aus der Mode gekommenen“ Salmler, der als Ausgangspunkt für den nachfolgenden Artikel dienen sollte, aufzutreiben, um wenigstens ein Foto zu liefern. In der Vergangenheit hatten sich die Verfasser nicht näher mit der Art befasst. Leider war nur ein schon etwas älteres Weibchen erhältlich. | Von Peter und Martin Hoffmann
Dieser Salmler-Klassiker steht in dem Ruf eines „friedlichen Anfängerfisches“, und auch seine Nachzucht gilt als einfach. Im Aquarien-Atlas (Band 1) steht unter „Besonderheiten“: „Eine empfehlenswerte Art für den Anfängerzüchter. Der Nachwuchs ist schlecht loszuwerden.“ Das war sicher eine der Ursachen für das weitgehende Verschwinden von H. scholzei aus den Aquarien.
Vielleicht tragen aber auch die im Lauf der Zeit neu eingeführten, farbenfroheren Salmler mit schwarzem Längsband daran eine Mitschuld (obwohl viele von ihnen ein ähnliches Schicksal ereilte).
Diese mehr oder weniger nahen Verwandten aus der Gattung Hyphessobrycon stellen wir auf den folgenden Seiten kurz vor und schildern unsere Erfahrungen mit ihnen. Dabei „gruppieren“ wir die Arten allein nach äußeren Merkmalen.
Der Schatz in der Sierra de El Abra
Mexiko ist ein Eldorado für Höhlenbiologen. In vielen lichtlosen Abgründen leben Hunderte blinder und bleicher Tierarten, darunter ein augenreduzierter Salmler. | Von Horst Wilkens
Unsere Expedition begann in Mexiko-Stadt. Als Ulrike Strecker und ich nach unserer Ankunft spätabends vom Flughafen zu unserem Hotel fuhren, herrschte bereits nächtliche Stille. Erst am nächsten Morgen bekamen wir einen Eindruck davon, dass wir uns in einer Mega-City befanden, in deren Metropolregion etwa 20 Millionen Menschen leben.
Neues aus der Welt der Kopfsteher
Bereits vor vier Jahren erschien eine gehaltvolle Arbeit über die südamerikanische Salmlerfamilie Anostomidae (Sidlauskas & Vari 2008). Darin wurde auch eine neue Kopfstehergattung aufgestellt: Petulanos. Drei Arten finden sich hier wieder, die zuvor in der Gattung Anostomus untergebracht waren ...
Schwarzkinn-Apistogramma beschrieben
Die Zwergbuntbarsch-Gattung Apistogramma enthält eine große Zahl wissenschaftlich noch nicht beschriebener Arten, die aquaristisch jedoch schon länger bekannt sind. Eine davon wurde jetzt von einem Autorenteam um Uwe Römer bearbeitet: Der Schwarzkinn-Apistogramma, der um 1995 erstmals importiert wurde, heißt nun Apistogramma allpahuayo.