Süsswasser
Weder „Sonnenwels“ noch „lichtscheuer Geselle“
Über Sinn und Unsinn von Zuchtformen lässt sich streiten. Dass die weißgelbe Form des Stachelwelses Mystus nemurus eine Augenweide ist, steht jedoch außer Zweifel.
Als im vorvergangenen Sommer eine Baumarktkette diese Welse in ihrer Werbung für den Gartenteich empfahl und mit der Bezeichnung „Sonnenwelse“ auslobte, wurde ich angeregt, meine eigenen Erfahrungen über diese Tiere aufzuschreiben. Seit September 2004 pflege ich zwei schöne Exemplare. Diese Fische leben bei mir nicht im Gartenteich, denn natürlich sind sie keine Kaltwasserwelse. Auch der Trivialname „Sonnenwels“ ist völlig unpassend. Bekanntlich gibt es in der Familie der Harnischwelse bereits einen Wels mit diesem sonnigen Namen (L 14, Scobinancistrus aureatus). Nein, Loricariiden sind meine beiden Burschen ganz gewiss nicht.
Goldstücke aus Kamerun
In DATZ 2/2007 stellten Freyhof und Schliewen die Kleine Gold-Tilapie aus dem Ejagham-See in Kamerun vor. Mittlerweile wurde sie als Sarotherodon knauerae beschrieben (Neumann, Staissny & Schliewen, 2011) und nach Barbara Knauer benannt, dem gutem Geist der ehemaligen Arbeitsgruppe von Wolfgang Wickler am Max-Planck Institut (MPI) für Verhaltensphysiologie in Seewiesen.
Die Schwesterart, die Große Gold-Tilapie (Sarotherodon lamprechti), ist Jürg Lamprecht (1941–2000) gewidmet. Der Verhaltensbiologe befasste sich unter anderem intensiv mit Paarbindung und Paarbruch bei Buntbarschen. Sarotherodon knauerae ist mit 7,5 Zentimetern Totallänge (TL) eine der kleinsten Arten der Gattung. Sarotherodon lamprechti wird zwei bis drei Zentimeter länger.
Der Kolibrisalmler – ein Zwerg mit innerer Befruchtung
„Nichts ist nur gut, und nichts ist nur schlecht.“ Von wem dieses Zitat stammt, wissen wir nicht, aber es passt recht gut zu diesem Artikel ... | Von Peter und Martin Hoffmann
Dass dieser Minisalmler (Weibchen erreichen etwa 15, Männchen rund 20 Millimeter Gesamtlänge) einmal Trochilocharax ornatus heißen sollte, konnten wir beim Kauf der Fische im Juni 2010 bei der Firma Aquarium Glaser (Rodgau) noch nicht ahnen. Wir erwarben ihn unter der vorläufigen Bezeichnung Heterocharax sp. „Orange Tail“, waren jedoch sicher, dass es sich nicht um eine Art der Gattung Heterocharax handelte (die Gattung Tyttocharax, der dieser Fisch gelegentlich zugeordnet wurde, kam übrigens ebenfalls nicht infrage). Die Tiere waren erstmals im Jahr 2003 aus Peru importiert worden und tauchten immer wieder im Handel auf, doch bisher hatten wir uns noch nicht näher mit ihnen beschäftigt. Als zweiter deutscher Name neben „Orangeflossen-Glassalmler“ kursierte die Bezeichnung „Kolibrisalmler“.
Heiligenbergs Purpurprachtbuntbarsch
Der Purpurprachtbuntbarsch vereinigt alle Vorzüge der Cichliden in sich: herrliche Farben und interessantes Verhalten. Von Frank Schäfer
Mit einer Maximallänge von zehn Zentimetern im männlichen Geschlecht – Weibchen bleiben zwei bis drei Zentimeter kürzer – gehört Pelvicachromis pulcher zu den Zwergcichliden. Die Art ist vergleichsweise friedlich und schont die Aquarienpflanzen – kurz und gut, es handelt sich um einen idealen Aquarienbewohner.
Neuweltliche Salmler-Neuheiten des neuen Jahrtausends
Auch in den ersten zwölf Jahren des 21. Jahrhunderts gelangten aquaristisch neue Salmler aus den Neotropen nach Deutschland – ein Rückblick. | Von Peter und Martin Hoffmann