Blickfang
Tropisches "Hausriff" im heimeligen Wohnzimmer
Viele Wege führen in die Meeresaquaristik, häufig über den Zoofachhandel. Nicht so bei Julius Kantimm: Als es ihn beruflich in den Oman verschlug, begeisterte er sich sogleich für die Korallenriffe im Arabischen Meer. Schon war es um ihn geschehen ...| von Burkhard Schmidt und Rainer Stawikowski
Wenn jemand 1935 geboren wurde und schon als Kind zur Aquaristik fand, liegt die Vermutung nah, dass er seine ersten „Gehversuche“ mit einheimischen Tieren und Pflanzen wagte, so auch Julius Kantimm; er durchlief die damals übliche „vivaristische Sozialisation“ – Stichworte: Tümpeln, Kaulquappen, Stichlinge ...
Später besaß Julius dann „richtige“ Aquarien, bewohnt von den unterschiedlichsten Süßwasserfischen, entsprechend den gerade vorherrschenden Interessen. Über viele Jahre hinweg züchtete er wunderschöne „blaue Moskau-Guppys“, und eine ganze Zeit lang bevölkerten Regenbogenfische seine diversen Becken. Doch das ist schon eine Weile her, und heute gibt es keine Süßwasseraquarien mehr in seinem Haus – dafür aber ein ziemlich großes Riffbecken als Blickfang in der guten Stube.
Tucunarés und Arraias im Konferenzzimmer
Peter Ludwig liebt es etwas größer: In seinen Aquarien schwimmen südamerikanische Großcichliden und kapitale Stechrochen, entsprechend geräumig fallen die Becken aus. Sein beeindruckendstes Fischbassin schmückt den Besprechungsraum seines Architektenbüros. | von Rainer Stawikowski
Den Besitzer dieses nicht eben alltäglichen Aquariums kenne ich schon lange. Es war Mitte der 1980er-Jahre, als wir uns auf einer Veranstaltung der Deutschen Cichliden-Gesellschaft erstmals begegneten. Die DCG war noch jung, wir ebenfalls, es herrschte eine Art Aufbruchsstimmung. Unser gemeinsames Interesse waren die Buntbarsche Süd- und Mittelamerikas, über die damals lange nicht so viel bekannt war wie heute.
Fisch, Kinder und Bücher
Ein Blickfang ist dieses Gesellschaftsbecken im wahrsten Sinne des Wortes. Betritt man die Bibliothek in der Fachwerk-Stadt an der Ruhr, läuft man direkt auf die Kinderabteilung zu. Dort steht es und lädt zum näheren Betrachten ein. | Von Rainer Stawikowski
Größe und Format des hier vorgestellten Aquariums sind eigentlich nichts Besonderes. Das quaderförmige Becken misst 200 x 60 x 60 Zentimeter, fasst also – brutto – genau 720 Liter Süßwasser.
Auch die Einrichtung und die Bewohner fallen nicht aus dem Rahmen. Üppig, aber keinesfalls zu dicht bewachsen mit einer bunten Mischung aus Pflanzen, wie man sie in jedem gut sortierten Zoohandel findet, und besetzt mit südamerikanischen Fischen – Panzerwelsen (Corydoras paleatus), Zwergbuntbarschen (Apistogramma macmasteri) und Segelflossern (Pterophyllum scalare) –, könnte es, klassisches Gesellschaftsaquarium, in fast jedem Wohnzimmer stehen.
Tut es aber nicht. Seit etwas über zwei Jahren ziert das gepflegte Aquarium die Kinderbibliothek der Stadtbücherei in Hattingen an der Ruhr. Als die Bücherei in ihre neuen, also jetzigen Räumlichkeiten umzog, hatte Leiter Bernd Jeucken den ausdrücklichen Wunsch, dass ein möglichst großes Fischbecken von Anfang an zum Inventar gehören sollte. Also bekam der Architekt den Auftrag, gleich ein Aquarium der genannten Größe in die Gestaltung der Räume mit einzuplanen.
Der Teich im Boot
Ein Flying Dutchman ist ein sechs Meter langes, sehr schnelles Segelboot. Sein Rumpf besteht aus unverrottbarem, glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), nur das Heck und die seitlichen und oberen Spanten sind aus Mahagoniholz. Unsere Autorin Maria König und ihr Mann verwandeln ein solches Boot in einen Gartenteich .... | Von Maria König
Was macht man mit einem halbfertigen Segelboot in einem Dorf in der Nähe Wiens? Kein passendes Gewässer in der Umgebung und das Boot eine Teilruine. Jede Menge Geld, Zeit und Arbeit wären erforderlich, um diesen Rumpf wieder hochseetauglich zu machen. Ist es überhaupt sinnvoll, den Kahn wieder herzurichten? Sollen wir ihn besser entsorgen? Oder was können wir sonst damit anstellen?
Ein Boot ist dazu da, um im Wasser zu schwimmen. Also muss es dicht sein – auch, wenn man es mit Wasser füllt. Das ist die Idee! Wir machen aus dem Boot einen Teich! Ich wollte schon immer einen kleinen Feuchtbiotop in unserem Garten, jetzt bekomme ich ihn.
Aquarienheimschau - zu Besuch bei Paul Lingnau
Heimschauen, Punktrichter, erster, zweiter, dritter Platz? Mancher belächelt solche Dinge. Betritt man das Wohnzimmer der Lingnaus, fällt der Blick auf das Aquarium – und auf ganz viele Pokale.
Es hätte mich überrascht, wäre Paul Lingnau, der im Februar 75 wurde, nicht als (achtjähriger) Junge mit Gasterosteus im Gurkenglas angefangen! Selbst gekescherte Stichlinge waren seine ersten Fische. An anderen Wassertieren – Kaulquappen, Molchen, Wirbellosen – hatte er allerdings kein Interesse. Nein, Fische mussten es sein.