Meerwasser
Neuer "Halb-undHalb" beschrieben
Mit 99 Arten (www.fishbase.org) ist Chromis die artenreichste aller Riffbarschgattungen. Chromis sind, anders als viele weitere Pomacentriden, keine Algenfresser, die territorial kleine Algengärten betreuen, sondern sie ernähren sich von Zooplankton, zu diesem Zweck stehen sie in größeren Schulen im freien Wasser. Das macht die kleinen Spezies – viele werden kaum acht Zentimeter lang, es gibt aber auch größere Formen – zu beliebten Schwarmfischen in Riffaquarien. Frank Schäfer
Die Zukunft von Riffen - ein Modell gibt Auskunft
Tropische Korallenriffe sind weltweit einer Vielzahl von Stressfaktoren ausgesetzt, die oft gemeinsam auf sie einwirken. Wie lange können Riffe Widerstand leisten, und wann ist der kritische Punkt erreicht, an dem ein Riff irreversibel geschädigt ist? Um diese zentrale Frage anzugehen, entwickelten Ökologen des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenökologie (ZMT) in Bremen ein Simulationsmodell: Es lässt ein virtuelles Riff unter dem Einfluss einiger der häufigsten Störfaktoren wachsen – mit überraschenden Ergebnissen. Der Simulation standen echte Riffe aus Sansibar mit ihren häufigsten Korallenund Algenarten Modell. Dort säumen sie große Teile der Küste und bieten dem wachsenden Tourismus beliebte Tauchreviere. Allerdings leiden die empfindlichen Riffökosysteme deutlich unter dem Eingriff des Menschen. Ankernde Touristenschiffe schlagen große Breschen ins Riffdach. Der steigenden Nachfrage nach frischem Fisch kommt die einheimische Bevölkerung mit zerstörerischen Fangmethoden nach. Gefischt wird oft mit großen Schleppnetzen oder sogar Dynamit. Susanne Eickhoff
Kaurischnecke


Artenarm ohne Riffe
Geringe Artenvielfalt und hohe Individuenzahl – so sieht das Meer ohne Korallenriffe aus. Tropische Korallen benötigen sehr nährstoffarmes und klares Meerwasser sowie Sonnenlicht. Symbiotische Algen in ihrem Gewebe treiben Fotosynthese und geben ihre Stoffwechselprodukte an die Korallenpolypen ab. Erst durch diese Energiezufuhr sind die Steinkorallen in der Lage, ihre großen Kalkskelette zu bilden. Oliver Mengedoht
Wächtergrundeln und ihre wehrhaften Partner
So imposant wie Doktor-, Herzog- und viele weitere in Riffaquarien gepflegten Fische sind die meist zurückgezogen lebenden Grundeln sicher nicht, aber es handelt sich um durchaus hübsch gezeichnete Kleinfische. Eine in ihrem Verhalten ganz besonders interessante Gruppe sind die Wächter- oder Partnergrundeln, die in Symbiose mit Pistolenkrebsen leben. | Von James W. Fatherree* Übersetzung von Rolf Hebbinghaus
Symbiosen, bei denen jeweils zwei verschiedene Lebewesen zum gegenseitigen Nutzen zusammenleben, gibt es im Meer in großer Zahl. Bekannte Beispiele sind die als Zooxanthellen bezeichneten, einzelligen Algen (Dinoflagellaten), die als Endosymbionten sowohl im Gewebe zahlreicher Blumentiere als auch Muscheln (Tridacnidae), aber auch in einigen anderen Wirbellosen leben, und natürlich die Gemeinschaft der Clownfische und Seeanemonen. Die partnerschaftlichen Verhaltensabläufe zwischen Grundeln und grabenden Garnelen sind längst nicht so gut bekannt, dabei handelt es sich um eine der spannendsten Symbiosen überhaupt, die sich obendrein sehr gut im Aquarium nachvollziehen lässt.