Meerwasser
Nordseeboden erfasst
Zahllose wirbellose Tiere wie Würmer und Seeigel, Krebse und Muscheln bewohnen den Sand und den Schlick des Meeresbodens. Wissenschaftler von „Senckenberg am Meer“ (Wilhelmshaven) und des „BiKF“ (Biodiversität- und Klima- Forschungszentrum, Frankfurt/Main) modellierten erstmals die Verbreitungsgebiete von 20 solcher Arten in der gesamten Nordsee.
Anhand von Fundortkarten überprüften sie die Genauigkeit neun verschiedener Vorhersagemodelle. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, zuverlässigere Prognosen für die künftige Verbreitung von Arten unter dem Einfluss des Klimawandels zu treffen. Die räumliche Verteilung der Arten und Lebensgemeinschaften in Ökosystemen ist ebenso essenziell für das Verständnis von Systemprozessen wie für Erhaltungsmaßnahmen und Raumplanung, heißt es in der Studie. Die Software wurde mit Datensätzen von zehn Umweltvariablen wie Temperatur und Tiefe gefüttert, von denen maßgeblich abhängt, ob eine Art an einem Standort leben kann oder nicht. Es ist der umfangreichste Datensatz, der je für die Nordsee und ihre Benthos-Fauna ausgewertet wurde.
Nochmals: Segelflossen-Doktorfische im Meeresaquarium
In DATZ 6/2013 veröffentlichte Joachim Großkopf einen sehr praxisnahen Beitrag über die Aquarienhaltung von Doktorfischen, insbesondere der Gattung Zebrasoma. Der folgende Artikel liefert einige wichtige Ergänzungen. | Von André Luty
Immer wieder wird berichtet, dass Zebrasoma-Arten vor allem Fadenalgen – insbesondere kurzfädige – fressen. Das trifft nicht zu. Sicher machen solche Algen einen großen Anteil der Nahrung dieser Doktorfische aus, aber im Frühjahr fressen die Tiere mit dem Einsetzen der Algenentwicklung auch viele Blattalgen. Dass sie langfädige Algen nicht zu sich nehmen, ist ebenfalls nicht richtig. In eigenen Versuchen verfütterte ich Süßwasserfadenalgen aus einem Aquarium mit guten Wasserwerten an Z. flavescens. Die Fische waren richtig „närrisch“ darauf und knabberten sie so ähnlich, wie ein Kaninchen einen Grashalm frisst. Die verlängerte Schnauze dient dazu, auch an in Spalten verborgene Leckerbissen zu gelangen. Das breite Nahrungsspektrum der einzelnen Arten ist nach verschiedenen wissenschaftlichen Studien in der Tabelle zusammengefasst (Luty 2013).
„Nutzfische“ im Riffaquarium
Meeresaquarianer, die ein Riffaquarium ihr Eigen nennen, können unter mehreren hundert Fischarten wählen, die grundsätzlich für diesen Beckentyp geeignet sind. Ein als besonders schön empfundenes Aussehen oder ein interessantes Verhalten dürften bei der Wahl die vorrangigen Kriterien sein, doch gibt es auch Fische, die aus ganz anderen Gründen gefragt sind – die „Helferfische“! | Von James W. Fatherree*
*) Übersetzung aus dem Amerikanischen von R. Hebbinghaus
Ihrer Funktion nach lassen sich die „Helferfische“ in drei Gruppen einteilen: Algenabweider, Sandkauer und Parasitenentferner. Die sicher wichtigste und auch umfangreichste Gruppe ist die der Algenfresser, die in fast jedem Meerwasseraquarium mit mindestens einer Art vertreten ist und die daher auch hier den größten Raum einnimmt.
Der Fischflüsterer
Es ist noch gar nicht so lange her, da diskutierte der Chefredakteur dieser Zeitschrift in seinem Editorial die Frage, ob Vorträge über Aquarienfische und Fischfangreisen noch zeitgemäß und sinnvoll sind. Er kam zu dem Schluss, dass das durchaus der Fall ist – und dass es auch ihm noch Freude macht, solche Referate zu halten. Von Uwe Werner
Rotmeer-Diamantlippfisch auf Artstatus erhoben
