Meerwasser
Blasenkorallen aus Aquakultur
Die Blasenkoralle Physogyra lichtensteini zählt zu den in der Riffaquaristik schon seit vielen Jahren beliebten, großpolypigen Steinkorallenarten. Die Art zeichnet sich durch grauweiße, mitunter auch grünliche Polypen aus, deren Tentakel tagsüber zwecks besserer Lichtausnutzung blasenförmig gedehnt sind. Nachts hingegen, zum Planktonfang sowie auch zur Abwehr von Raumkonkurrenten werden die Blasen zurückgebildet und die Tentakel lang ausgestreckt. Verbreitet ist die Art vom Roten Meer über den Indischen Ozean bis zum Zentralpazifik. Das massive bis laminare Korallenskelett besitzt zarte Septen. Die Art ähnelt Plerogyra sinuosa, doch sind ihre Tentakelblasen deutlich kleiner.
Name: Schlangenaal
Heißt es nach einem Nachttauchgang im Roten Meer: „Wir haben eine Seeschlange gesehen!“, dann kann es sich nur um die Schilderung einer Begegnung mit einem Schlangenaal handeln, denn im Roten Meer gibt es keine Seeschlangen. Auf den ersten Blick meint man tatsächlich, eine Schlange vor sich zu haben, doch bei genauerem Betrachten vermisst man das für Kriechtiere typische Schuppenkleid, und der spitz zulaufende Kopf sieht auch ganz anders aus als bei einem Reptil. Dafür kann man auf den hinteren drei Vierteln des Körpers eine durchgehende Rückenflosse erkennen, und eine lange Afterflosse auf der Körperunterseite ist ebenfalls vorhanden.
Das Verbreitungsgebiet des meist nachtaktiven, bis rund 90 Zentimeter langen Gebänderten oder Geringelten Schlangenaals (Myrichthys colubrinus) reicht vom Roten Meer bis zum Indo-Westpazifik. Im östlichen Indischen Ozean und im Westpazifik kann man ihn tatsächlich mit einer Seeschlange, nämlich der sehr giftigen Gelblippen-Seekobra (Laticauda colubrina), auch Nattern-Plattschwanz genannt, verwechseln: Diese Schlange weist das gleiche Bindenmuster auf und wird von dem ungefährlichen Schlangenaal imitiert.
Schlangenaale (Familie Ophichthidae) sind weltweit mit ungefähr 300 Arten in den Küstenregionen aller tropischen und subtropischen Meere vertreten, wo sie Sandböden, Seegraswiesen oder Korallenriffe bewohnen. Der wissenschaftliche Name dieser ungewöhnlichen Fische stammt aus dem Griechischen (ophis = „Schlange“; ichthys = „Fisch“). Sie besitzen einen langgestreckten, schlangenartigen Körper mit endständigem bis unterständigem Maul. Brustflossen sind entweder sehr klein, oder sie fehlen völlig, ebenso die Bauchflossen. Bei zahlreichen Arten ist die Schwanzspitze verknöchert und ermöglicht es den Tieren, sich bei Gefahr schnell rückwärts in den Sandboden zu „schlängeln“.
Schlangenaale ernähren sich räuberisch, meist von Krebsen und Fischen, die sie mithilfe ihres empfindlichen Geruchssinns aufspüren. Sie können, je nach Art, Längen zwischen elf Zentimetern und 1,7 Metern erreichen. Autor: Helmut Göthel
Paddelbarsch
Cromileptes altivelis lautet der wissenschaftliche Name dieses „nur schwarzweiß“, aber dennoch attraktiv gefärbten Zackenbarsches. Eine weitere Bezeichnung – „Pantherfisch“ – spielt wohl auf die kontrastreiche Zeichnung an, die manchen Betrachter (so auch mich) aber eher an einen Schlafanzug erinnert als an eine Großkatze. Das Bild zeigt allerdings ein Jungtier; Erwachsene sehen anders aus.
Wie auch immer, dieser „Zacki“, der stets als Weibchen „zur Welt kommt“ und sich erst später zum Männchen umwandelt, wird in der Natur bis zu 70 Zentimeter lang. Da er jedoch ein ziemlich kleines Maul besitzt, kommt er trotz seines stattlichen Formats für die Pflege in entsprechend geräumigen Gesellschaftsaquarien durchaus infrage. Autor: Rainer Stawikowski
Becherkorallen - Schönheiten im Riffaquarium
Die ansehnlichen Becherkorallen Cynarina lacrymalis und C. deshayesiana sind vergleichsweise anspruchslose Steinkorallen, die selbst in etwas stärker belastetem Wasser gedeihen und somit für viele Riffbecken ideale Pfleglinge darstellen. | Von Lars Renken
Cynarina-Becherkorallen leben im Korallenriff mehr oder weniger abgeschattet an Riffhängen, unter Felsvorsprüngen oder auf tiefer gelegenen Böden, sodass sie auch bei der Haltung im Aquarium eine nur mäßig starke, blau betonte Beleuchtung bevorzugen.
Pflege im Aquarium
Leuchtstofflampen sind für diese zooxanthellaten (mit Zooxanthellen, also symbiontischen, Photosynthese treibenden Algen ausgestatteten) Korallen bestens geeignet. Bei Verwendung stärkerer HQI-Strahler (oder auch eng angeordneter T5-Röhren) ist eine dezentrale Platzierung in Bodennähe angeraten.
Garnelen aus Nord- und Ostsee
Es müssen nicht immer tropische Riffbecken sein. Auch die Unterwasserwelten nördlicher Meere mit ihrer erstaunlichen Lebensvielfalt lassen sich in einem Aquarium nachbilden. Als pflegenswerter tierischer Besatz empfehlen sich vor allem Garnelen. | Von Klaus Lampe
In der Meeresaquaristik gehören Garnelen schon lange zu den beliebten Pfleglingen. Allerdings stehen heute tropische Arten im Mittelpunkt des Interesses, einheimische Formen hingegen werden nur noch selten gepflegt. Dabei gibt es insbesondere aus der Familie der Partner- und Felsengarnelen (Palaemonidae) in Nord- und Ostsee eine Reihe von Arten, die sich für die Haltung sehr gut eignen. Die zumeist nur schwach pigmentierten Garnelen dieser Gewässer bereichern Aquarien durch ihre agile Lebensweise. Die Schwimmbewegungen, die harmlosen Rangeleien untereinander, das Putzverhalten, die Fortpflanzung, die Nahrungsaufnahme oder die Häutung sind Beispiele für die vielfältigen Lebensäußerungen dieser Zehnfußkrebse. Eine Garnele zu beobachten ist niemals langweilig.
Zudem sind die einheimischen Arten anpassungsfähig, problemlos zu ernähren und ziemlich einfach zu vermehren. In diesem Artikel werden alle an der deutschen Nordseeküste und in der Ostsee verbreiteten Palaemon-Arten vorgestellt.