Süsswasser
Tipps für die Nachzucht zweier afrikanischer Kleinbarben: Enteromius hulstaerti und E. jae
Schmetterlings- sowie Jae-Barbe sind ideale Fische für ein heizungsloses Wohnzimmeraquarium. Sie begeistern durch ihr lebendiges Verhalten, stellen aber eine Herausforderung für die Züchter dar – und die Vermischung von Populationen hat eventuell nachteilige Effekte. | von Rudolf Suttner
Enteromius ist eine Sammelgattung wie es die Gattung Barbus war. Bei der Aufspaltung von Barbus entstand auch die Gattung Enteromius mit 216 gültigen Arten (Hayes 2020). Sie ist die zahlenmäßig größte Karpfenfischgattung Afrikas und umfasst weitere, unbeschriebene, kryptische Arten (Van Ginneken et al. 2017). Neue Forschungen machen sich aktuell an die Arbeit, diese polyphyletische Gattung in monophyletische Gattungen zu trennen. Molekularbiologische Techniken ermöglichen diesbezüglich gemeinsam mit morphologischen Untersuchungen eine bestmögliche Neuordnung.
Über fortpflanzungsfaule und -eifrige Flossensauger
Manche dürften das kennen: Die Art, die sich beim Vereinskollegen reichlich vermehrt, gibt sich im eigenen Aquarium als Fortpflanzungsmuffel. Dass das nicht unbedingt an der eigenen Unfähigkeit liegt, soll anhand eines kleinen Flossensaugers aus China erläutert werden. | von Sebastian Wolf
Gestandene Aquarianer behaupten oft, das Hobby wäre langweilig, würde alles auf Anhieb funktionieren. Ich persönlich habe wenig dagegen, wenn die Neuerwerbungen möglichst rasch zur Sache kommen. Ansonsten tendiere ich nämlich dazu, ausgiebig an den externen Faktoren herumzuwursteln. Der „Pfusch am Fisch“ folgt oft derselben Dramaturgie: Nach einer selbst auferlegten Wartezeit manipuliere ich mit den Faktoren Temperatur, Wasserstand und Futterfrequenz herum. Danach werden munter Fische umquartiert und in anderen Konstellationen zusammengesetzt. In finaler Verzweiflung kommt Osmosewasser zur Anwendung. Danach nehme ich mir vor, dass künftig weniger wieder mehr ist.
Zwergschwarzbarsche: nicht in großen Mengen züchtbar?
Die ersten Zwergschwarzbarsche (Elassoma evergladei) kamen 1925 nach Deutschland. Momentan vermehren Aquarianer sechs von sieben bekannten Arten der Gattung, die nicht zu den in Massen züchtbaren Fischen zählen. Den Grund dafür untersuchten US-amerikanische Wissenschaftler – nachfolgend ein persönlicher Einblick in die Problematik. | von Rudolf Suttner
Wissenschaftler sind sich derzeit nicht einig, ob die Arten der Gattung Elassoma in eine eigene Fischfamilie, die Elassomatidae, oder zur großen Familie der Centrarchidae gehören. Jordan stellte sie mit der Erstbeschreibung von Elassoma zonatum 1877 in die Familie der Buntbarsche (Cichliden). Jordan et al. sahen die Elassoma-Arten als Zwischenstufe zwischen den Aphredoderidae (Piratenbarschen) ...
Zur Aufzucht des Roten Spitzschwanzmakropoden
Die kleinen Labyrinther aus Südindien können dem Aquarianer bei erfolgreicher Fortpflanzung eine Menge an Nachkommen bescheren. Wie aber entwickeln diese sich bei gemeinschaftlicher Aufzucht in einem begrenzten Raum? | von Sebastian Wolf
Unbedingt notwendig bei der Aufzucht eigener Nachzuchten ist Vorsicht vor einem Überbesatz. Neben dem gleich in den Sinn kommenden Problem übermäßiger Ausscheidungen (potenziert durch einen gewissen Schlendrian beim Wasserwechsel) können die Risiken auch darin bestehen, dass Entwicklungsverzögerungen schlecht gewachsene Fische hervorbringen. Wenngleich Ursachenforschung im aquaristischen Rahmen generell schwierig ist, so ist dennoch zu vermuten, dass artbedingtes Verhalten dabei eine Rolle spielen kann.
Das große Fressen
Bietet sich die Gelegenheit, Nahrung zu erhaschen, verlassen Hechtlinge mit Geschick das nasse Element. Ihr scheinbar unendlicher Appetit rückte die Aplocheilus-Arten zudem in den Fokus der biologischen Stechmücken-Kontrolle.| von Sebastian Wolf
Killis führen eindrucksvoll vor, wie effektiv selbst kleinste Spalten für die eigene Mumifizierung genutzt werden können. In besonderem Maß gilt das für die Vertreter der Gattung Aplocheilus. In DATZ 5/2021 erläuterte ich, wie Hechtlinge mittels ihres hoch differenzierten Kopfseitenliniensystems „blind“ Nahrung finden. Selbstverständlich nutzen sie aber auch ihren optischen Sinn zum Fressen – wenn es sein muss, mit gezielten Sprüngen. Beeindruckend ist zudem die „Aufnahmekapazität“ der an sich schlanken Tiere. Beides möchte ich anhand eigener Beobachtungen schildern.