Süsswasser
Zur Aufzucht des Roten Spitzschwanzmakropoden
Die kleinen Labyrinther aus Südindien können dem Aquarianer bei erfolgreicher Fortpflanzung eine Menge an Nachkommen bescheren. Wie aber entwickeln diese sich bei gemeinschaftlicher Aufzucht in einem begrenzten Raum? | von Sebastian Wolf
Unbedingt notwendig bei der Aufzucht eigener Nachzuchten ist Vorsicht vor einem Überbesatz. Neben dem gleich in den Sinn kommenden Problem übermäßiger Ausscheidungen (potenziert durch einen gewissen Schlendrian beim Wasserwechsel) können die Risiken auch darin bestehen, dass Entwicklungsverzögerungen schlecht gewachsene Fische hervorbringen. Wenngleich Ursachenforschung im aquaristischen Rahmen generell schwierig ist, so ist dennoch zu vermuten, dass artbedingtes Verhalten dabei eine Rolle spielen kann.
Das große Fressen
Bietet sich die Gelegenheit, Nahrung zu erhaschen, verlassen Hechtlinge mit Geschick das nasse Element. Ihr scheinbar unendlicher Appetit rückte die Aplocheilus-Arten zudem in den Fokus der biologischen Stechmücken-Kontrolle.| von Sebastian Wolf
Killis führen eindrucksvoll vor, wie effektiv selbst kleinste Spalten für die eigene Mumifizierung genutzt werden können. In besonderem Maß gilt das für die Vertreter der Gattung Aplocheilus. In DATZ 5/2021 erläuterte ich, wie Hechtlinge mittels ihres hoch differenzierten Kopfseitenliniensystems „blind“ Nahrung finden. Selbstverständlich nutzen sie aber auch ihren optischen Sinn zum Fressen – wenn es sein muss, mit gezielten Sprüngen. Beeindruckend ist zudem die „Aufnahmekapazität“ der an sich schlanken Tiere. Beides möchte ich anhand eigener Beobachtungen schildern.
Beobachtungen zur Fischfauna des unteren Rio Tapajós und ihrer Ökologie (2)
Im Einzugsbereich des Rio Tapajós, einem der drei großen Klarwasserflüsse des Amazonasbeckens, finden sich besonders klare Gewässer, die optimale Bedingungen für Unterwasserbeobachtungen bieten. Als Ausgangspunkt für fischkundliche Exkursionen bietet sich das Touristenzentrum Alter do Chão am Unterlauf des Flusses an. Im Fokus des ersten Teils dieses Artikels standen diverse größere Cichliden, im vorliegenden zweiten Teil geht es um Salmler, Zwergcichliden und verschiedene Sandbodenbewohner. | von Wolfgang Staeck
Im Schutz der dichten Vegetation des Überschwemmungswaldes (Igapó) lebt in den bachartigen Gewässern (Igarapès), die ihn durchziehen, eine ganze Reihe großer und mittelgroßer Salmler. Unter ihnen ist der in kleinen Gruppen umherschwimmende Engmaulsalmler Leporinus altipinnis wegen seines kontrastreichen gelben und schwarzen Streifenmusters besonders auffällig. Auch Schwärme des Barbensalmlers (Semaprochilodus insignis) waren dort häufig zu beobachten.
Langschnäuzer in Fortpflanzungslaune
„Und ich mach mein Ding!”: Diese Liedzeile lässt sich nicht nur auf Udo Lindenberg, sondern mühelos auch auf meine Corydoras geoffroy beziehen. Denn sie laichen und laichen und laichen ... | von Rainer Rausch
Im April 2021 erhielt ich von Sergej Schwarz aus dem niedersächsischen Lehrte zwei Paare der sehr selten erhältlichen Panzerwelsart Corydoras geoffroy. Da sie mit 5–6 cm schon größer und die Geschlechtsunterschiede gut sichtbar waren, brachte ich die Langschnäuzer vorsichtshalber in zwei verschiedenen Becken unter. Dank der Fütterung mit lebenden Tubifex und Artemia-Frostfutter, ergänzt durch gelegentliche Gaben von Wasserflöhen aus eigener Zucht, wuchsen die Tiere kräftig weiter.
Vollschwarze Schwertträger
Vor 110 Jahren gab es erste Berichte schwarzer Schwertträger, entstanden aus Kreuzungen von Schwertträger und Platy. Später wurde bei diesen die Ausbildung bösartiger Hauttumoren (maligne Melanome) beobachtet. Schon damals erkannte man das große Potenzial der Fische als Modellorganismen. Dem Autor gelang die Zucht einer neuen Form. | von Ivan Simeonov
Bis heute nutzt man die Kreuzungsprodukte von Xiphophorus spp. für die Aufklärung der Mechanismen bei der Entstehung von Krebs, so auch in der Einrichtung, in der ich arbeite. Was für die Wissenschaft guter Zufall war, erwies sich als problematisch in der Aquaristik – stark kranke schwarze Tiere erreichen selten die Geschlechtsreife, leiden unter Geschwülsten und zersetzten Flossen. Die schwarze Farbe setzte der Zucht Grenzen, und es gilt, auf eine gutartige Schwarzfärbung hin zu züchten. Die Xiphophorus-Liebhaber blicken neidisch auf die problemlose Zuchtarbeit der Black-Molly-Fans – und auch die der Guppy-Szene, als sie den vollschwarzen „Moscow Black“ präsentierte.