Süsswasser
Beobachtungen zur Fischfauna des unteren Rio Tapajós und ihrer Ökologie, Teil 1
Die Unterwasserbeobachtung von Aquarienfischen in ihrer natürlichen Umwelt gestaltet sich in tropischen Binnengewässern meist schwierig, weil die Sicht dort eingeschränkt ist. Gewässer, die klar genug sind, um das Filmen und Fotografieren von Fischen unter Wasser zu ermöglichen, gelten deshalb als Ausnahmen. Hier beschreibe ich einige Fischhabitate mit besonders klarem Wasser im Einzugsbereich des unteren Rio Tapajós in Brasilien. | von Wolfgang Staeck
Der Rio Tapajós ist einer der drei großen Klarwasserflüsse des Amazonasbeckens. Zusammen mit dem Rio Juruena, einem seiner Quellflüsse, hat er eine Länge von gut 2.000 km. Seine Mündung in den Amazonas liegt bei Santarém auf halber Strecke zwischen Belém und Manaus. Auf den letzten einhundert Kilometern seines Unterlaufs hat er eine Breite von 6–14 km sowie eine Tiefe von bis zu 40 m, weshalb auch große Kreuzfahrtschiffe ihn 35 km stromaufwärts bis zu dem Touristenzentrum Alter do Chão befahren können.
Ein bestens ausgestattetes Zuchttier
Wohl niemand möchte Fische mit falsch gewachsenen Flossen vermehren. Oder etwa doch? | von Sebastian Wolf
"Dieser Fisch ist mangelhaft“, dürfte so mancher beim Anblick des abgebildeten Rosenbärbling-Weibchens schlussfolgern, das sich in einer Gruppe wildgefangener Artgenossen befand. Bei quecksilbrigen Arten können Deformationen schwer mit dem bloßen Auge erfassbar sein, erst anhand von Fotos ließ sich erkennen: Der untere Schwanzflossenlappen bestand aus zwei Spitzen, bedingt durch die „außerplanmäßige“ Teilung eines Weichstrahls, Ursache: natürlich unbekannt.
Bemerkenswerte Beobachtungen zu Temperaturtoleranz und Lebensdauer beim Europäischen Sommer-Schildkrebs,Triops cancriformis
Urzeitkrebse trotzen Frost und Eis – ein Erfahrungsbericht über die beachtliche Kältetoleranz des eigentlich als Warmwasserart bekannten Sommer-Schildkrebses sowie dessen erreichbares Maximalalter. | von Uwe Dost
Meine Aquarianer-Laufbahn begann mit zarten sieben Jahren und ein paar Guppys aus dem Grundschulaquarium. Ich pflegte sie so gewissenhaft in einem großen Glas (heute ist dies natürlich so nicht mehr zulässig), dass sich bald Nachwuchs einstellte. Als Belohnung für die Erfolge bei der Fischpflege und Nachzucht bekam ich von meinen Eltern zu Weihnachten das erste richtige Aquarium.
Um meine Pfleglinge abwechslungsreich ernähren zu können, klapperte ich Ende der 1960er-Jahre anfangs zu Fuß, später mit dem Rad Regentonnen von nicht umzäunten Gartengrundstücken, fischfreien Seen in Parkanlagen, Feuerlöschteiche und Bombentrichter im Wald der näheren Umgebung des Elternhauses ab. Tümpeln war damals keine exotische Beschäftigung verschrobener Sonderlinge, sondern vielmehr unter den Altvorderen weit verbreitet.
Die „anderen“ Welse – Feldnotizen aus Äquatorialguinea
Was tummelt sich außer den „klassischen“ Fiederbartwelsen in den Süßgewässern Zentralafrikas? Eine Aufsammlung aus dem kleinen Land am Golf von Guinea fördert Quappen-, Kiemensack-, Giraffen-, Stromschnellen- und Elektrische Welse zutage, auch bisher unbekannte Arten. | von Ray Schmidt
Die Süßwasserfische des Festlandteils von Äquatorialguinea, auch Mbini (oder im Spanischen Río Muni) genannt, waren bis in die 1960er-Jahre, als der spanische Ichthyologe Román im Ntem-Fluss und entlang der Küste Fische sammelte, kaum erforscht. Abgesehen von gelegentlichen, ebenfalls küstennahen Aufsammlungen von Aquarianern wurde seit der Originalarbeit von besagtem Forscher (Román 1971) wenig unternommen. 2017 erhielt ich von der National Geographic Society finanzielle Unterstützung, um schnelle Bestandsaufnahmen (rapid surveys) an diversen Lokalitäten durchführen zu können. Im Verlauf mehrerer Wochen desselben Jahres sammelten wir an insgesamt 42 Standorten in Mbini.
Zentralafrikanische Fiederbartwelse der Unterfamilie Mochokinae
Schatzkammer tropisches Afrika: Auch Synodontis und verwandte Gattungen sind hier mannigfaltig vertreten, viele Arten attraktiv gefärbt – nur haben ihnen die Arten aus dem Tanganjikasee den Rang abgelaufen. | von Erwin Schraml
Obwohl Fische aus Zentralafrika schon lange für die Aquaristik importiert werden, ist nicht nur die Hobbyliteratur über die meisten Arten dürftig. Insbesondere, was ihre Biologie betrifft, wissen wir von vielen so gut wie gar nichts, sondern mutmaßen nur, dass sie aufgrund einer ähnlichen Verbreitung auch ähnliche Ansprüche haben wie die eine oder andere bekanntere Art. Fiederbartwelse sind da keine Ausnahme. Von vielen Arten haben wir (wenn überhaupt) außer Fotos kaum Informationen.