Süsswasser
Wild-Bettas in Isolation – das muss nicht sein!
Wie steht es um die Sozialkompetenzen der wilden Kampffische? Vielleicht doch nicht so schlecht, wie meist angenommen wird. | von Sebastian Wolf
Es ist eine weit verbreitete Ansicht, bei Kampffischen stelle die paarweise Haltung das maximal Machbare dar. Die aggressive Natur von Betta splendens und den anderen Arten steckt ja schon in ihrem deutschen Namen „Kampffische“. Auch diversen Einträgen in sozialen Plattformen (und diese sind für viele Aquarianer heute das Maß der Dinge bzgl. Informationsbeschaffung) ist zu entnehmen, dass Züchter von Wildtypen ihre heranwachsenden Fische ebenfalls gerne trennen und einzeln in kleineren Behältern aufziehen. Im Nachfolgenden soll dargelegt werden, warum das jedoch nicht zwingend nachahmenswert ist.
Betta-Einmaleins: vom Erwerb bis zur Nachzucht
Die Kampffische aus dem Formenkreis um Betta splendens sind einfach zu halten und die Nachzucht stellt den Hobbyaquarianer vor keine großen Hürden. Probleme können eher bei der Aufzucht der Jungen auftreten. | von Sebastian Wolf
Die große Gattung Betta wird anhand verschiedener Merkmale (z. B. Aussehen und Fortpflanzungstyp) in mehrere Gruppen eingeteilt. Die Betta-splendens-Gruppe, deren Namensgeber gleichzeitig der auch außerhalb spezialisierter Kreise bekannteste Kampffisch ist, enthält gegenwärtig sechs beschriebene Arten: Betta imbellis, B. mahachaiensis, B. siamorientalis, B. smaragdina, B. splendens und B. stiktos. Diese Kampffische sind in ihrem natürlichen Vorkommen auf Thailand, Laos, Kambodscha und die Malaysische Halbinsel beschränkt, wobei Thailand offenkundig den Verbreitungsschwerpunkt darstellt.
Der Texas-Zwergflusskrebs
Cambarellus texanus ist ein kleiner Scherenträger, nur selten im Handel verfügbar und eher aus passionierter Züchterhand zu bekommen. Wie der Name verrät, stammt er aus Texas und wurde 1973 von Albaugh & Black beschrieben. Unkompliziert ist er, die Wahl der Mitbewohner muss allerdings überlegt sein. | von Lou Herfurth
Cambarellus texanus bewohnt vorwiegend Straßengräben, kommt aber auch in Pfützen vor. Eine seiner Überlebensstrategien ist das Einbuddeln in Trockenzeiten. Es ist ein mittelgroßer Zwergflusskrebs, ideal für Aquarien. Er verhält sich weitgehend friedlich und „mutiert“ nicht zum Innenarchitekten wie andere Krebse, die Dekorationen untergraben und zum Einsturz bringen oder Pflanzen futtern. Ohne Scheren misst die Art in etwa 4 cm. Manchmal sind die Weibchen etwas bulliger und dunkler gefärbt. Mit seinen Brauntönen, sowohl gestreift als auch marmoriert, wirkt die Art im Aquarium äußerst harmonisch.
Haltung und Nachzucht von Neolebias trewavasae – ein Erfahrungsbericht
Zu dem schönen, kleinen Salmler, der aktuell mehr oder weniger regelmäßig im Handel zu finden ist, gibt es kaum Nachzuchtberichte. Grund genug, hier weitere Erkenntnisse mitzuteilen und auf Schwierigkeiten bei der Aufzucht hinzuweisen. | von Jochen Hübner
Neolebias trewavasae zählt zu den selten eingeführten Salmern. Er stammt aus dem westlichen Afrika und wird etwa 4 cm groß. Männchen besitzen in der Körpermitte neben einem dunklen auch einen roten Streifen, der beim Weibchen fehlt. In Laichstimmung verstärkt sich die Rotfärbung gravierend.
Der Netzpinselalgenfresser ist auch ein Knabberfisch
Beobachtungen an Crossocheilus reticulatus zeigen, wie breit das Nahrungsspektrum der Art sein kann. | von Andreas Spreinat
Als ich neulich im Datennetz nach Informationen über „Knabberfische“ suchte, gelangte ich auf die Seite einer sogenannten Tierrechtsorganisation (PETA), auf der ich sonderbare Mitteilungen über den Kangalfisch (Garra rufa) fand. Die Art, die auch Rötliche Saugbarbe genannt wird, wurde weitläufig bekannt durch Thermalbäder in der türkischen Kangalregion, in denen Menschen mit Hauterkrankungen wie chronischer Schuppenflechte (Psoriasis) schon seit rund 200 Jahren (laut www.psoriasis-netz.de) behandelt werden. Die in den über 30 °C warmen Thermalquellen natürlicherweise vorkommenden, bis etwa 14 cm erreichenden kleinen Saugbarben knabbern an der Haut der Badenden und entfernen auf diese Weise tote Hautpartikel, was möglicherweise den Heilungsprozess unterstützt und zum Wohlbefinden beiträgt. Diesen Umstand machen sich mittlerweile auch Wellness- und Kosmetikeinrichtungen nicht nur in Deutschland zunutze, indem sie „Fisch-Spa“ oder Fisch-Pediküre anbieten.