Süsswasser
Der Caucakärpfling oder Cauca-Molly: Poecilia caucana
Lebendgebärende Zahnkarpfen aus der Fischfamilie Poeciliidae spielen in der Aquaristik eine wichtige Rolle, jedoch hauptsächlich als im Hobby entstandene Zuchtformen. Im Folgenden wird an eine der Wildformen erinnert, die in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts populär waren, heute allerdings kaum noch bekannt sind. | von Wolfgang Staeck
Der Caucakärpfling wurde schon im Jahr 1880 von dem in Wien arbeitenden Ichthyologen Steindachner ursprünglich als Girardinus caucanus beschrieben. Ungültige Synonyme sind Mollienisia caucana und Allopoecilia caucana. Das Typusmaterial, das er für die Beschreibung verwendete, stammt aus dem Río Cauca in der Umgebung von Cáceres in Kolumbien. Als Datum der ersten Einfuhr lebender Exemplare für die Aquaristik nach Deutschland wird in der Literatur wiederholt das Jahr 1906 genannt.
Megalancistrus parananus – Riesen zwischen den Staudämmen
Welchen Einfluss Änderungen in der Gewässerstruktur auf große Fischarten haben können, lässt sich an einem Loricariiden im XXL-Format skizzieren. | von Markus Kaluza
Megalancistrus sind keine herkömmlichen Aquarienfische! Während andere größer werdende Harnischwelse, etwa der Gattungen Acanthicus, Pseudacanthicus und Scobinancistrus, regelmäßig im Handel zu finden sind, gilt das nicht für diese Schwergewichte. Die deutsche Bezeichnung Riesenkaktuswelse und Megalancistrus als Gattungsname zeigen schon, dass es sich um nicht kleine Welse handelt. Megalancistrus leitet sich von dem griechischen Wort „megale“ (groß) ab – ein „Großer Ancistrus“ also. Aber woran liegt es, dass wir diese Riesen selten im Handel finden? Nur an ihrer Größe, ihrem vergleichbar schlichteren Äußeren oder auch an ihrer Herkunft? In diesem Artikel werde ich versuchen, zumindest für die Art Megalancistrus parananus mehr Klarheit zu schaffen.
Kaktuswelse der Gattung Pseudacanthicus in Schwarz und Weiß – und eine neue L-Nummer!
Die weiß gepunkteten Vertreter der beliebten und imposanten Kaktuswelse sind nicht leicht zu unterscheiden, teils recht variabel und ändern ihr Äußeres während des Wachstums – eine weitere Population vom Rio Curuá fiel deswegen bisher kaum auf. Sie soll nun von den anderen abgegrenzt werden. | von Markus Kaluza
Kaktuswelse der Gattung Pseudacanthicus erfreuen sich großer Beliebtheit. Besonders trifft dies auf den hübschen Leopard-Kaktuswels (P. leopardus), aber ebenso auf den aus dem Rio Xingu stammenden Rotflossen-Kaktuswels (P. pirarara, L 25) zu. Nicht weniger begehrt sind die weiß gepunkteten Arten. Im Handel zu finden ist davon meist Pseudacanthicus sp. L 97, doch es gibt weitere beschriebene Spezies und L-Nummern, die dieses Punktemuster tragen, mal mehr und mal weniger.
Nicht alles, was Gold ist, glänzt: Wer ist der echte Corydoras latus?
Kräftig grün gefärbt, dazu ein starker metallischer Glanz, in wissenschaftlichen Sammlungen nur schwach vertreten und in der Aquaristik umso mehr gefragt: Corydoras latus Pearson, 1924 ist ein regelrechter Mythos – denn alles, was wir wissen, stammt aus der mageren Erstbeschreibung. | von Daniel Konn-Vetterlein
Im August 2012 kamen bei mir Glücksgefühle auf, denn im Río Ibare (Einzug des Río Mamoré) gelang uns der Fang herrlich grün glänzender Panzerwelse, die wir später als C. latus bestimmten. Für diese Zuordnung sprach auch die Herkunft, denn wir waren nur knapp 220 km von dessen Typuslokalität entfernt. In der Regenzeit sind Typus- und Fanglokalität durch zahlreiche kleine Flüsse und eine große dazwischenliegende Sumpf- und Seenlandschaft verbunden. Ein derartiges Verbreitungsgebiet wäre nicht ungewöhnlich.
Zu Unrecht verdammt: Asterophysus batrachus
Als „Altumfresser“ in Verruf geraten, hat dieser Trugdornwels es nicht leicht in der Aquaristik. Wer sich aber näher mit der Art beschäftigt, wird schnell Zeuge eines spannenden innerartlichen Verhaltens – und über kurz oder lang in den Bann dieses Welses mit dem übergroßen Maul | von Daniel Konn-Vetterlein
Auch als „Gulper“ bekannt, ist Asterophysus batrachus Kner, 1858 bisher die einzige Art der Gattung innerhalb der Familie der Trugdornwelse (Auchenipteridae) und schon deswegen eine Besonderheit. Die Typuslokalität ist Marabitanos am Oberlauf des Rio Negro im Nordwesten Brasiliens. In der Umgebung der Ilha do Marajó (Pará, Nordostbrasilien) wurde zwar ebenfalls eine vermeintliche Asterophysus sp. nachgewiesen (Montag et al. 2009), die womöglich eine neue Art darstellt, deren Status aber bis heute ungeklärt und die wissenschaftlich nicht untersucht ist.
In der Erstbeschreibung von A. batrachus erläutert Kner die auffälligste Eigenschaft, den extrem großen Kopf, dem er ein Drittel der Totallänge zuschreibt, wie folgt: „Die ausnehmend große Mundspalte nimmt fast die ganze Breite und zwei Drittel der Kopflänge ein.“ Äußerlich ähnelt der Gulper damit am ehesten Vertretern der Gattungen Trachycorystes und Tocantinsia, ebenfalls selten gepflegte Welse, die alle mehr Aufmerksamkeit verdienten.