Süsswasser
Nun doch: eine L-Nummer für den spektakulären bolivianischen Ancistrus
Selbst wirklich jedem Aquarianer bekannte Fischgattungen halten noch Überraschungen parat – aus Bolivien stammt eine erst unlängst entdeckte, sehr schöne Harnischwelsart, die bereits vermehrt wird, für die aber bisher keine L-Nummer vergeben war. | von Daniel Konn-Vetterlein
Gut zwei Jahre ist es nun her, dass der hier behandelte Wels entdeckt, gefangen und erstmalig nach Deutschland eingeführt werden konnte. Eigentlich hatten wir geplant, nun wieder dort zu sein, wo wir ihn gefunden haben: in Bolivien. Und auch wenn das leider nicht geklappt hat, so beschäftigt uns der Wels doch weiterhin, und die verstrichene Zeit haben wir genutzt, um uns intensivere Gedanken zu machen und Pläne für das aktuelle Jahr zu schmieden. Dabei fiel uns einmal mehr auf, was die – so oft als „Einsteigerwelse“ bezeichneten – Vertreter der Gattung Ancistrus doch alles zu bieten haben, von dem wir noch nichts wissen.
Ein neuer, sehr attraktiver Zwergharnischwels aus der Gattung Hypancistrus
Das Jahr fängt gut an für die Freunde der Harnischwelse: Die nächste L-Nummer ist zu vergeben – diesmal an eine schöne, kleine Art aus dem Rio Tapajós mit großem aquaristischen Potenzial. | von Ryuller Reis und Ingo Seidel
Die Harnischwelse der Gattung Hypancistrus erfreuen sich bei den Aquarianern aufgrund ihrer meist sehr ansprechenden Färbung und geringen Körperlänge größerer Beliebtheit, und sehr viele Arten sind in Wissenschaft und Hobby mittlerweile bekannt.
Hypancistrus sp. (L 518) ist ein aufregender neuer Harnischwels aus dem Rio Tapajós im brasilianischen Bundesstaat Pará. Die ersten Exempla-
re wurden bei den Koordinaten 6°30‘55.96“ S, 58°19‘46.13“ W gefunden. Die Art war zunächst als Hypancistrus sp. „Jacareacanga“ bekannt, da sie in der Nähe der Wasserfälle dieser Stadt, im Mittellauf des Flusses, gefunden wurde.
Nicht-Cichliden vom Sinnamary
Über die Nicht-Cichliden aus dem Osten Französisch-Guayanas wurde in DATZ 10 und 11 ausführlich berichtet. Diesmal geht es um Arten aus dem Sinnamary-Einzug, einem Küstenfluss, der den Stausee Petit Saut speist und auf halber Strecke zwischen St. Georges (am Oyapock) und St. Laurent (am Maroni) bzw. zwischen Kourou und Iracoubo in den Atlantik mündet. | von Uwe Werner
Fährt man auf der N1 von Kourou aus weiter nach Nordwesten, quert man nahe Sinnamary bei 5° 22‘ 60“ N und 52° 45‘ 24,2“ W den auf Karten meist nicht zu findenden Crique Soumourou und kurz darauf, bei km 106 und 5° 22‘ 60“ N und 52°54‘0“ W, den in besseren Karten eingezeichneten Crique Paracou (Parakou). Es sind kleine Flüsse, was das französische „crique“ (gebildet nach dem englischen „creek“, also „Bach“) schon andeutet.
Mitesser – eine Stachelaal-Blaubarsch-Beziehung
Verschiedene Arten zu vergesellschaften, ist eine zweischneidige Sache: Manches Wohlüberlegte geht regelrecht in die Hose, anderes, eher zufällig Entstandene beschert spannende Beobachtungen – so wie im vorliegenden Fall. | von Sebastian Wolf
Ein einzelner Zebra-Stachelaal (Macroganthus zebrinus) kam in ein 100-l-Becken zu einer kleinen Gruppe Dario sp. „Black Tiger“. Beide burmesische Arten benötigen Lebend- und Frostfutter. Die flinken Blaubarsche sind ...
Die Okinawa-Grundel – klein, aber oho!
Sie wird nur 35 mm lang und ist – wenngleich gelb wie eine Zitrone – in größeren Aquarien, inmitten ihrer ästigen Wohnkorallen, bisweilen tagelang nicht zu sehen. Aber sie hat es in sich! | von Rolf Hebbinghaus
Als Besatz für Korallenriffaquarien fand ich immer solche Fischarten am interessantesten, die mit Korallen enger assoziiert sind. Ein Paradebeispiel hierfür ist der Paletten- oder Orangeflecken-Feilenfisch (Oxymonacanthus longirostris). Diese im Indopazifik weit verbreitete, fantastisch gefärbte Spezies wird rund 10 cm lang und lebt nur in Acropora-Feldern. Als extremer Nahrungsspezialist, der sich in der Natur nahezu ausschließlich von diesen Steinkorallen ernährt, ist er ganz gewiss kein Anfängerfisch. Ihn im Aquarium an Ersatznahrung zu gewöhnen, ist ein schwieriges, mühseliges Unterfangen, das allzu oft misslingt, weshalb es nachvollziehbar ist, dass erfahrene Aquarianer von seiner Pflege durchweg abraten.