Allgemeines
38. Internationales Symposium „Mensch – Tier – Umwelt“
Am letzten Septemberwochenende reisten an die 100 Besucher aus Österreich, Deutschland und Tschechien, aus der Schweiz und der Slowakei in das österreichische Waldviertel, um am 38. Internationalen Symposium „Mensch – Tier – Umwelt“ teilzunehmen, zu dem das Wiener Volksbildungswerk vom 26. bis 28.9. in das Seminardorf Königsleitn in Litschau eingeladen hatte. Ursprünglich war diese Tagung 1977 ins Leben gerufen worden, um den Erfahrungs- und Informationsaustausch der europäischen Guppy- Züchter zu fördern.
Artenkenntnis vermitteln – aber ohne Arten?
„Was ist das für ein Tier? Und wie heißt es?“ Solche Fragen stellen Studenten in unseren Kursen an der Universität und auch die Schülerinnen und Schüler im Unterricht mit lebenden Organismen bei der ersten Konfrontation fast immer. Von Hans-Peter Ziemek
Die Kenntnis von Pflanzen- und Tierarten stellt die Grundlage dar, auf der die Tierart Mensch ihre Umwelt verstehen kann. Wir klassifizieren und ordnen von Kindesbeinen an, auch wenn wir in einer urbanen, scheinbar artenarmen Umgebung leben. Diese Artenkenntnis war für uns schon in der Steinzeit überlebensnotwendig. Zu wissen, welche Arten essbar, welche hingegen ungenießbar oder gefährlich sind, entschied über Leben und Tod. Die gute Artenkenntnis blieb lange in unserem Kulturkreis ein hoch angesehenes Wissen. Der Beginn des Biologieunterrichts war ab dem 17. Jahrhundert der Naturkundeunterricht der realen Dinge. Und reale Dinge waren vornehmlich Kenntnisse der Nutzpflanzen und ihres Anbaus, der wichtigsten einheimischen Pflanzen und Tiere. Erst mit dem weltweiten Handel rückten die Arten anderer Kontinente für jeden Mitteleuropäer näher. Tot oder lebend erreichten ab dem 19. Jahrhundert Tiere und Pflanzen aus allen möglichen Winkeln der Welt die Zoos, Naturkundemuseen und Universitäten. Jeder Forschungsreisende brachte neue Erkenntnisse und interessante Sammlungsobjekte mit nach Hause.
Und dabei wollten sie noch viel mehr lernen ...
Ist vivaristische Fachkompetenz ein Auslaufmodell in einer verarmenden Kulturlandschaft? Von Marco Hasselmann
Wem nützt es und wem schadet es? Lange Jahre hatte ich mir diese Frage, die mir erstmals im marxistisch-leninistischen Staatsbürgerkunde-Unterricht begegnete und mit deren Hilfe man vergeblich versuchte, aus mir eine sozialistische Persönlichkeit zu formen, nicht mehr gestellt. Dabei ist es gar nicht so verkehrt, mit dieser einfachen Frage das Wesen eines Prozesses zu ergründen, gewissermaßen des Pudels Kern zu entdecken, um in der Sprache der Sache zu bleiben, um die zurzeit Diskussionen entbrennen. Dass es wieder um Politik geht, wenn diese Frage für mich im Raum steht, ist ein Treppenwitz meiner Geschichte. Und erneut dreht sich alles um die Bewertung gesellschaftspolitisch relevanter Prozesse. Doch anders als beim Klassenkampf mittelamerikanischer Guerilleros bin ich mit dem vom Tierschutzbund in die politische Diskussion getragenen angestrebten Verbot der Wildtierhaltung – einem Angriff auf elementare Rechte, wie mir scheint – dieses Mal tatsächlich selbst und direkt betroffen. Der Anspruch, den ich mir als Revierleiter der Süßwasserabteilung des Berliner Zoo-Aquariums und als begeisterter Aquarianer täglich stelle, nämlich eine bestmögliche Pflege der Bewohner einer der weltweit umfangreichsten Süßwasserfisch-Ausstellungen zu gewährleisten, wird momentan von Tierschützern infrage gestellt.
Cuzco, Machu Picchu und die Heilquelle der Inkas
Normalerweise unternehme ich meine Fischfangreisen mit Freunden, die ebenfalls nach aquaristisch neuen oder selten eingeführten Fischen suchen wollen und bereit sind, für diese Abenteuer auch ein paar Entbehrungen in Kauf zu nehmen. Mein Freund Hans-Günther und ich sind aber auch schon mehrfach mit unseren Frauen gereist, und wenn das der Fall war, haben wir uns stets bemüht, nicht ausschließlich irgendwelche Gewässer auf ihren Fischbestand hin zu untersuchen, sondern uns auch ein wenig Zeit für – im weitesten Sinn – Sehenswertes oder Kulturelles zu nehmen. Uwe Werner
Von fünf auf 150 Zentimeter in 37 Millionen Jahren
Bei Ausgrabungen im vietnamesischen Braunkohle-Tagebau Na Duong entdeckte ein Team der Universität Tübingen und des Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoenvironment Tübingen den weltweit ältesten Marmorkarpfen.
Seit 2008 erforscht ein internationales Wissenschaftlerteam um Madelaine Böhme vom Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoenvironment (HEP) der Universität Tübingen in Vietnam urzeitliche Ökosysteme und Fossilien. Dabei stießen die Wissenschaftler auf rund 37 Millionen Jahre alte Ablagerungen des Rhin- Chua-Sees aus dem späten Eozän. Die im Süßwasser abgelagerten Sedimente entpuppten sich als reich an fossilen Tieren und Pflanzen.