Buchbesprechungen
Ein Meer ist eine See ist ein Ozean
Wie Ärmelkanal, Rossbreiten und Ochsenbauchbucht zu ihren Namen kamen. Von Rolf-Bernhard Essig. 256 Seiten, mit 52 Illustrationen von papan, gebunden. Mare-Verlag, Hamburg, 2014. ISBN 9783866481893. 14,95 €
Er ist ganz schön neugierig, will den Dingen genau auf den Grund gehen. Besser gesagt, den „vielversprechenden und poetischen Namen“ großer Wasserflächen, egal ob man sie Meer, See oder Ozean nennt, sie haben ja noch so viele weitere Namen. „Bab el-Mandeb“ beispielsweise, so erzählt Rolf- Bernhard Essig, jene Meerenge, die das Rote Meer mit dem Indischen Ozean verbindet. Übersetzt heißt dieser Name: „Tor der Tränen.“ Ein Name, der ihn jedes Mal wieder rührt, wie er gesteht.
Das Meer
Geschichte der ältesten Landschaft Von Dieter Richter. 236 Seiten, durchgängig schwarzweiß bebildert, gebunden. Verlag Klaus Wagenbach GmbH, Berlin, 2014. ISBN 978-3803136480. 24,90 €
Das Meer „ist eine archaische Landschaft, Widerpart der Zivilisation, daher immer wieder Traum- und Fluchtort eines alternativen Lebens. Und immer noch widerständig wie keine andere gegenüber allen Versuchen, es zu zähmen, zu berechnen.“. Dieter Richter, Literaturwissenschaftler und Verfasser diverser kulturgeschichtlicher Bücher, die häufig irgendwie mit dem Mittelmeerraum zu tun haben, holt thematisch und zeitlich weit aus, bleibt aber vorzugsweise dem europäischen Meeres-Raum treu. Bei der Schöpfungsgeschichte der Meere beginnt der Ehrenbürger der Stadt Amalfi und schlägt einen weiten Bogen über 200 Seiten bis zum „Zeitalter ansteigender Meere“.
Rachel Carson: Pionierin der Ökologiebewegung
Von Dieter Steiner. 360 Seiten, zahlreiche Schwarzweiß-Abbildungen, broschiert. Oekom Verlag, München, 2014. ISBN 978-3-86581-467-8. 19,95 €
„Im vorhergehenden Jahresbericht erwähnten wir die starke Beunruhigung der Bevölkerung wegen übertriebener Anwendung chemischer Hilfsstoffe bei Nahrungsmitteln und die dadurch hervorgerufene einmütige Forderung der weiblichen Abgeordneten aller Parteien im Bundestag nach einem verbesserten Lebensmittelgesetz“, so beginnt der Jahresbericht des Deutschen Bunds für Vogelschutz im Jahr 1958, in einer Zeit, in der weltweit der Glaube an die segenbringenden Wirkungen des großflächigen Einsatzes neu erfundener Stoffe herrschte, ob als „Pestizid“ zur Bekämpfung von „Schädlingen“ oder als Nahrungszusatzstoff, etwa zur Erhöhung der Haltbarkeit. Die Kritiker der „grünen Chemie“ fanden kaum Gehör und befanden sich in einer Außenseiterrolle.
Blühende Mini-Moore
für Garten, Terrasse und Balkon
Von Erich Maier. 200 Seiten, Hardcover. Natur und Tier - Verlag GmbH, Münster, 2014. 228 Farbfotos, sieben Zeichnungen. ISBN 978-3-86659-231-5. 29,80 €
Moore sind – nicht ganz Wasser und nicht ganz Land – sehr spezielle Lebensräume. Niedermoore gehören in unseren Breiten zu den artenreichsten Habitaten, in Hochmooren leben nur wenige, hoch spezialisierte Spezies. Das beste Beispiel dafür sind die typischerweise in extrem nährstoffarmen Mooren vorkommenden fleischfressenden Pflanzen und Orchideen. Nun neige ich eigentlich wenig zur Botanik – man möge diese Rezension daher nicht als Prüfung der fachlichen Richtigkeit des vorgestellten Werks verstehen.
Florida-Zwergseepferdchen im Meerwasseraquarium
Pflege und Vermehrung
Von Daniel Knop. 64 Seiten, 103 Farbfotos, Paperback. Natur und Tier - Verlag, Münster, 2010. ISBN 978-3-86659-148-6. 14,80 €
Anders als bei den beiden „Art für Art“-Bänden über Seenadeln und Seepferdchen, die jeweils mehrere für die Meeresaquaristik geeignete Arten behandeln, beschäftigt sich der Autor dieses Buchs ausschließlich mit der Pflege und Nachzucht einer einzigen Art. Mit einer maximalen Körperlänge von nur 35 Millimetern gehören die Florida- Zwergseepferdchen zu den Winzlingen unter den Seepferdchen und sind zurzeit die kleinste Spezies, die sich erfolgreich im Meerwasseraquarium pflegen und sogar vermehren lässt. Nach einer kurzen Einführung in Körperbau und Lebensweise stellt Knop einige Seepferdchen-Arten vor, die er aufgrund ihrer geringen Größe als „Zwergseepferdchen“ bezeichnet.